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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 35.1919-1920

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Widmer, Karl: Zeichnungen von Wilhelm Trübner
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Neue Kunstliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.14153#0205

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B Kunstblbllothek
Staatliche Museen
zu Berlin

schaftlicher Erregung, die fast im Gegensatz
zu der malerischen Ruhe und Objektivität sei-
ner sonstigen Werke steht. Sie zeigt aber um
so deutlicher, wie wenig man den seelischen
Gehalt in Trübners Kunst verkennen darf.
Darin liegt für den, der darin zu lesen ver-
steht, ein besonderer Wert solcher Vorarbeiten.

K. Widmer

NEUE KUNSTLITERATUR

Loosli, C. A., Ferdinand Hodler. Ein-
malige Luxusausgabe in 800 numerierten Exem-
plaren, in drei Ausgaben. Zürich, Rascher & Co.

Ferdinand Hodler gehört heute zu den Klassi-
kern der modernen Kunst; alle gegenwärtigen Be-
strebungen, die auf eine Erneuerung des Wand-
bildes hinzielen, die im Gegensatze zu den male-
rischen Neigungen eine konstruktive Tendenz der
Malerei anstreben, greifen zurück auf Hodlers Bild-
gestaltung. Und so vielfältig sind die Einwirkun-
gen seiner Kunst auf die heutigen Maler, daß selbst
diejenigen, die dem Menschen seine Stellungnahme
gegen Deutschland während des Weltkrieges nicht
vergessen können, an dem Künstler nicht achtlos
vorbeigehen können. Dieser Stellung Hodlers für
unsere Zeit gerecht zu werden, der Erkenntnis für
sein Wollen und Streben förderlich zu sein, soll
dieses Monumentalwerk über den Meister dienen.

Ein Monumentalwerk im wahren Sinn des Wor-
tes; soll es doch nach seiner Fertigstellung nicht
weniger als 33oTafeln in Folio umfassen, die 28 far-
bige Gemäldereproduktionen in Künstlersteindruck,
157 Gemälde und 141 Handzeichnungen in Licht-
druckwiedergabe enthalten; dazu noch ein umfang-
reicher Textband. Soweit die bisher vorliegenden
Lieferungen und die Prospekte zu urteilen gestat-
ten, ist die Auswahl der wiederzugebenden Ge-
mälde eine sehr geschickte, die Hodlers Schaffen
von seinen frühesten Anfängen bis zu den letzten
Werken im Jahre 1918 gut erläutern wird. Alle
Perioden im Wirken des Künstlers sind gleich-
mäßig in der schönen Ausgabe berücksichtigt,
selbst der genaue Kenner des Hodlerschen Ge-
samtwerkes wird in diesem Prachtwerke, das unter
eifriger Mitwirkung des Künstlers selbst entstand,
manches ihm fremde Bild, viele noch unveröffent-
lichte Zeichnungen finden. Erwünscht wäre unter
solchen Umständen allerdings eine Angabe über
den Besitzer oder den Aufbewahrungsort der ein-
zelnen Blätter gewesen; vielleicht wird dieser
fromme Wunsch noch am Schlüsse in einem Ge-
samtverzeichnis des Inhalts der einzelnen Mappen
erfüllt. Auch die technische Seite der Publikation,
die Ausführung der Lichtdrucke, ist besonders zu
betonen, namentlich die Wiedergabe der Hand-
zeichnungen ist hervorragend zu nennen. Looslis
begleitender Text ist verständig und spannend ge-
schrieben und verfolgt mit warmer Begeisterung
seine Aufgabe, in das Werk des Meisters eine Ein-
führung zu bilden; besonders interessant wird er
durch den Umstand, daß in ihm viele persönliche

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