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Kiesewetter, Karl
Geschichte des neueren Occultismus: Geheimwissenschaftliche Systeme von Agrippa von Nettesheym bis zu Carl du Prel (Band 2) — Leipzig, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.22417#0050
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Zweites Äapitel.

Die Alchymie bei den alten Lulturvölkern.

Weuden wir uils nun von den Fabeleien über den mythischen
oder gar göttlichen Ursprung der Zllchymie zur Untersuchung der
Lrage, in wie weit dieselbe den alteir Uulturvölkern bekannt war,
so sehen wir, daß sich eine Uenntnis dieser Uunst in vorchristlicher
Zeit nicht nachweisen lätzt.

Zwar haben die bseroen der griechischen ldhilosophen, ff>lato
und Aristoteles, lange Zeit sür Alchymisten gegolten, allein mit
Nnrecht, denn sAato spricht nnr einmal hypothetisch aus, daß ohne
die rechte Anwendung selbst ein UAssen, die Felsen der Lrde in Gold
zu verwandeln, nichts nutzen könneü) ölristoteles dagegen spricht
nur von den physikalischen Veränderungen, welche zwei verschiedene
Metalle durch Zusammenschmelzen erleiden?)

^) j)lato iin Luthydemos. lv. U). übers. von Uieronymus Müller,
Leixz. Bd. 2, S. so: „Aber das haben wir schon früher erwiesen, daß

ss uns nicht frommte, wenn uns auch ohne Mühe und ohne Nachgraben in
der Lrde alles Gold zu Teil würde, so daß, wenn wir selbst alle Felsen zu
verwandeln wüßten, dieses bvissen für uns von keinem lVert wäre; denn
wenn wir das Gold nicht zu brauchen wissen, würde es uns offenbar keinen
Nutzen bringen."

2) „Vier Bücher über das chimmelsgebäude und zwei Bücher über Ent-
ftehen und Nergehen." Griechisch und deutsch von L. prantl, Leixzig ^857.
5. 427 ff.: „lVenn der eine von beiden Rörxern ausschließlich oder in sehr
 
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