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Kiesewetter, Karl
Geschichte des neueren Occultismus: Geheimwissenschaftliche Systeme von Agrippa von Nettesheym bis zu Carl du Prel (Band 2) — Leipzig, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.22417#0243
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Vierzehntes Kapitel.

Iebfeld, Iames price, Lortum uslv.

Der merkwürdigste der um die Mitte des vorigen Zahr-
hunderts lebenden 2llchymisten, dessen in Nodaun bei Wien und in
challe a. d. ^>. bewirkten Metallverwandlungen von achtungswerten
Lhemikern der damaligen Zeit bezeugt werden, war ein gewisser
Sehseld, von dessen Antecedentien man nur weiß, daß er aus
Oberösterreich stammte, als Liaborant im Dienste einiger reicher
Liebhaber der 2llchymie gearbeitet und etwa zehn Zahre im Aus-
land gelebt hatte.

Nach seiner in das Zahr s7^5 oder s7^6 sallenden Nückkehr
besuchte Sehseld das Bad Rodaun bei kVien und sand in dem
von dem dortigen Bademeister Friedrich unterhaltenen Gasthaus
einen wie sür seine Zwecke geschassenen Ausenthalt. Die abge-
schiedene Lage des^chauses in einem stillen romantischen Thal und
der Umstand, daß dasselbe nur wenige wochen des Zahres Gäste
beherbergte, sonst aber nur von der Lamilie des Bademeisters be-
wohnt wurde, ließen es so recht geeignet erscheinen, hier im Stillen
der hermetischen Aunst zu leben und die jDrodukte derselben — von
geldbedürstigen, aus Adepten sahndenden Lürsten unbemerkt — an
den Mann zu bringen. Gndlich mochten auch die drei sugend-
srischen Töchter des Bademeisters keine geringe Anziehungskrast
auf den als sehr lebenslustig gcschilderten Adepten ausüben.
 
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