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Kiesewetter, Karl
Geschichte des neueren Occultismus: Geheimwissenschaftliche Systeme von Agrippa von Nettesheym bis zu Carl du Prel (Band 2) — Leipzig, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.22417#0765
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Drittes Rapitel.

Die Kekromantie-

Bei der Nekromantie findet wie bei der Theurgie ein aktives
Lingreifen des Beschwörers in die übersinnliche welt statt, während
beim Spiritismus das Medium passiv der kommenden Nkanifestationen
harrt und alles von seiner eigentümlichen Organisation erhofft,
welche übersinnliche wesen, von denen noch keineswegs feststeht,
daß fie Menschengeister sind, nach ihrer intellektuell-moralischen wahl-
verwandtschaft anziehen soll.

Subjekt und Gbjekt sind also beim Spiritismus wie bei der
Nekromantie gleich, Mensch und Geist, nur ist das Verfahren ein
total verschiedenes.

Die Nekromantie ist uralt und reicht gleich den meisten andern
Geheimwissenschaften bis zu den Akadern hinauf, welche das nach
dem Tode des Menschen freiwerdende transsoendentale 5ubjekt
Utuk nannten.

vor nur wenigen Bevorzugten, Lürsten, ^elden und frommen
Leuten, gelangte der Utuk sogleich nach dem Tode in den Himmel,
den er alsdann mit den Göttern gemeinschaftlich bewohnte. Der
Utuk der meisten Ukenschen stieg in das dem jüdischen ^cheol ver-
gleichbare unterirdische „Land ohne Lseimkehr" hinab, wo er in einer
Art Lrstarrung oder ^chlummer fortlebte und von den Zauberern
behufs Lrreichung von allerlei unlauteren Zwecken auf die Lrde
heraufbeschworen werden konnte.

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