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Kiesewetter, Karl
Geschichte des neueren Occultismus: Geheimwissenschaftliche Systeme von Agrippa von Nettesheym bis zu Carl du Prel (Band 2) — Leipzig, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.22417#0609
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«F Scichltche deK tzrxenivesen§

Srstes Raxitel.

Die Lexensalben und die Lexenfahrt.

Die Salbe giebt den Lfexen Mut,
Lin Lumpen ist zum Legel gut,
Lin gutes Schiff ist jeder Trog,
Der flieget nie, der heut nicht flog.

Goethe.

Ls ist sehr auffallend, daß die eifrigsten Gegner der Lsexen-
xrozefse, wie Wier, Sxee usw., dem ^exenwesen einen gewissen
realen^chsintergrund beilegen und ihre j)olemik zunächst gegen den
unsinnigen Teufelsaberglaubsn und die Scheußlichkeit des Rriminal-
verfahrens richten. Diese auffallende Tbatsache gab Anlaß zu der
Annahme, daß sich jene TNänner doch nicht ganz über den Aber-
glauben ihrer Zeit hätten ercheben können. Damit thut man aber
jenen würdigen Leuten großes Unrecht, denn, es muß gesagt sein,
in so mancherlei chinsicht beruht der chexenglaube auf Thatsachen.
Sehen wir zu auf welchen, und betrachten wir zuerst die Ausfahrt
der bjexen zum Sabbath.

Als es nicht mehr anging, das ^exenwesen in Bausch und
Bogen als eine Ausgeburt verbrannter bsirne von fanatischen j)faffen
und wahnwitzigen alten vetteln darzustellen, fing marr an, demselben
eine subjektive bvahrheit zu Grund zu legen, welche man in den
visionen suchte, die der Gebrauch narfotischer Mittel bei den ^exen
hervorgerufen habe.
 
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