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Kiesewetter, Karl
Geschichte des neueren Occultismus: Geheimwissenschaftliche Systeme von Agrippa von Nettesheym bis zu Carl du Prel (Band 2) — Leipzig, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.22417#0090
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Fünftes Raxitel.

Bafilius valentinns.

vom f)ahre f602 an erschienen in rascher Folge eine große
Anzahl alchymistischer Schriften, als deren Verfasser sich ein Bene-
diktinermönch, Frater Basilius Valentinus, nannte. Sie
wurden fast sämtlich von einem gewissen Thölde zuerst herausge-
geben. Über die Lebensumstände des angeblichen verfassers ist
aus diesen Schriften aus cinzelnen Stellen nur ersichtlich, daß er
sich wiederholt einen Bruder des Benediktinerordens^) und die, welche
„oberhalb Rheins, im hohen Deutschland" wohnei:, seine Lands-
leute nennt?) Tr will in seiner s)ugend Neisen nach den Nieder-
landen und Lngland gemachÜ) und sxäter eine IVallfahrt nach
Banct Dakob (de Tomxostella?) gethan haben?) Sein Zeitalter ist
nur aus dem Umstand zu erraten, daß er bei den Vorschriften zu
seinen zahlreichen chemischen Arzneien sehr oft ,,die Franzosen" nennO)
und daß er somit, wenn wirklich eriftierend, um (^3 gelebt
haben muß.

Da die Bchriften einen hocherleuchteten Adexten zu verraten
schienen und bei den Alchymisten reißenden Absatz fanden, so bildete
sich in kurzer Zeit eine ganze Tradition um den Namen ihres Ver-
fassers. Zn erster Linie wird behauxtet, Aaiser Maximilian I. habe

i) Viä. „Triumphwagen des Antimonii", Wiederholung des 5teins der
uhralten lVeisen", „Tractat von den natürlichen und übernatürlichen Dingen."

2) „Triumphwagen des Antimonii."
u. „Triumphwagen des Antimonii."

5) In den unter Anm. i) anqeführten Schriften, in den „ZchlußrederV
und „Appendix zum Triumphwagen d. A.", wo er auch davon spricht, datz
das Antimon „zu den Schrisften, so in den Druckereyen gebraucht werden",
Vermendung finde.
 
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