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Kiesewetter, Karl
Geschichte des neueren Occultismus: Geheimwissenschaftliche Systeme von Agrippa von Nettesheym bis zu Carl du Prel (Band 2) — Leipzig, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.22417#0072
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Viertes Kapitel.

Die Alchymie des Mittelalters bis zu
Bafllius valentinus.

Von den Arabern, welche seit dem Iahre 7s chpanien okku-
piert hatten, gelangte die Alchymie in das übrige Abendland, denn
die Beschäftigung mit griechischen Alchymisten ist erst seit dem 15.
Zahrhundert nachweisbar, während die Terminologie und die ganze
Anschauungsweise der abendländischen 2llchymisteu vor dieser Zeit
eine arabische ist.

Von dem 853 gestorbenen Bischof bfaimo zu b)alberftadt werden
bis zur TNitte des s5. Zahrhunderts eine lange Reihe christlicher Alchv-
misten genannt, jedoch ist alles darüber Berichtete mehr als un-
sicher, insofern es fehr zweifelhaft bleibt, ob die geschichtlich be-
kannten Leuten zugeschriebenen alchymistischen Schriften diesen wirklich
zugehören, und da die der Tradition nach berühmtesten Alchymisten
fener Tpoche mit voller Ächerheit als in den Bereich der Label
gehorig betrachtet werden können.

So vor allem der berühmte Tinsiedler Morienes, welcher
ein Schüler des Adepten Adfar zu Alexandrien fca. s050) ge-
wesen sein und von diesem das Geheimnis der Metalloerwandlung
erlernt haben foll. Als nun nach Adfars Tode der Sultan Ralid
von Ägypten eiue große Anzahl Alchymisten versammelte, um nach
des großen Meifters Vorschriften zu arbeiten, überzeugte sich Mo-
 
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