Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kiesewetter, Karl
Geschichte des neueren Occultismus: Geheimwissenschaftliche Systeme von Agrippa von Nettesheym bis zu Carl du Prel (Band 2) — Leipzig, 1895

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22417#0154
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
aus B!ei gemacht hatre. Von diesem batte es der Großvater des Amster-
damer Arztes, welcher zu Lnkhuysen praktizierte, erhalten und mit eigener
lhand genau die Zeit der Transmutation daraus bemerkt. Disselbe saud statt
am ^z. März ^602, nachmittags ^ Uhr. Die Ursache der Bekanntschaft, welche
Seton mit dem Tchisfer gemacht hatte, war ein Schiffbruch, bei welchem der
Schiffer in der Nähe des Setonschen Lchlosses ans Land geworsen und von
jenem gastfreundlich empfangen und verpstegt wurde. ksanßen hattc dann
seinen Gastsreund eingeladen, ihn zu Tnkhuysen zu besucheu/

!)on Lsolland aus wandte sich Seton nach Ztalien und ging
von da durch die Schweiz nach Deutschland. Zuerst treffen wir
seine goldeiten Fußstapfen in Basel. Der Dr. jur. 6t iw6ä. Z o h.
wolfgang Dienheim, jdrofessor zu Freiburg i. B., schreibt
von ihm:

„Im Iahre <60Z, als ich mitten im Sommer von Rom nach Deutsch-
land zurückkehrte, gesellte sich unterwegs zu mir ein schon ziemlich betagter,
verständiger und ungemein bescheidener Mann, klein von U)uchs, aber wohl-
genährt, blühender Gesichtssarbe und heitern Tempsraments, mit einem
kaftanienbraunen, nach sranzösischer Ulode gestutzten Bart, in einem schwarz-
seidenen geblümten K!eid, begleitet von einem einzigen Bedienten, der mit
seinem rothen ksaar und Bart unter Tausenden herauszufinden war. Des
Mannes Name war, wenn er überhaupt den rechten gesagt hat, Alerander
Seton. Lr war von Lkoliu, einem Inselreiche des VceansN)

^In Zürich, wo ihm der pfarr Eghlin einen Brisf an Nr. Zwinger in
Basel mitgab, mietheten wir ein 5chiff und machten die Reise nach Basel zu
Wasser. Als wir zu Basel im goldenen Storch abgestiegen waren fing mein
Gesährte an: „Ihr werdet Luch erinnern, wie Ihr aus dieser ganzen Reise
— namentlich aus dem Schiffe — die Alchymie und die Zllchymisten durchge-
zogen und verunglimpst habt, und wie ich versprochen habe, darauf nicht mit
philosophischen Syllogismen, sondern mit philosophischen Thatsachen zu ant-
worten. Die Sonne soll nicht untergehen, bis ich mein IVort gehalten habe.
Ich erwarte nur noch Iemand, den ich außer Euch zum Zeugen des Schau-
spiels machen will, damit die widersacher desto wenizer an der wahrheit der
Sache zweiseln können."

„Daraus ward ein Mann von Stand herbeigerusen, den ich nur von
Ansehen kannte, und der nicht weit vom goldenen Storch wohnte Nachher

Salomo lhaußen, ein eisriger Rosenkreuzer, welchsr die mehrsach erwähnte
Sammlung alchymistischer ksandschristen anlegte, geboren. Lr starb zu Glücks-
brunn am 6. August )802. Dessen Sohn war mein Großvater, der lserzogl.
Meiningensche Rat Iohann Salomo chaußen, dessen jüngste Tochter meine
Mutter ist.

Line der zu jener Zeit so beliebten Dersteckenspielereien.
 
Annotationen