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die von den Theosophen als funkelnagelneue A7ahatmaoffenbarung
ausgegebene Theorie von den erdgebundenen Seelen gewaltsam
Gestorbener auf, welche er an den Grten, die sie im Leben am
meisten liebten, oder wo sie starben, zu beschwören heißt. Bei der
Beschwörung empfiehlt er die bekannten theurgischen bfilsen, als
Gebete, Lxorcismen, Gesänge, Lichter und Näucherungen, in Bezug
deren er sagt: „Man räuchert beim Titiren der ^chatten besonders
mit Blut und gebraucht dabei Todtenbeine, Fleisch, Lier, Milch,
bsonig und Aehnliches, was den Seelen ein geschicktes TNittel zur
Annahme eines Aörpers dabietet." — Also wiederum Materiali-
sationsräucherungen.
Eine in Fausts MuZ-iu n3.tur3.li3 st iuu3.tur3.li8 uiZuu ge-
gebene nekromantische vorschrist teilte ich in meinem Faustbuäfi) mit.
Der berühmteste Nekromant des vorigen Iahrhunderts war
Schrepser, dessen Experimente ich in meinem Faustbuch nach dem
Theologen Trusius aussührlich beschrieb, aus welche Darstellung ich
zurückverweisen muß. — Ts kann keinem Zweisel unterliegen, daß
viele mystische Gperationen 5chrepfers — zum Nlindesten die Be-
schwörung des Thevaliers de Saxe— zweisellos echt waren; ebenso
gewiß ist aber auch, daß S>chrepser unter Umständen in allerlei
physikalischem bsokuspokus seine Zuflucht suchte. Nach Bülau^)
scheint er sich auch eines dem Lckartshausenschen ähnlichen narko-
tischen Nauchwerkes bedient zu haben. lVenigstens versicherte ein
Hallenser jDrosessor Friedrich August II., Bchrepser habe bei seinen
Geisterbeschwörungen ein Rauchwerk angewendet, welches den die
Titation Begehrenden in eine Art Halbschlas versetze, worin er wohl
alles Gehörte verstehe, aber nicht im Stande sei, nachdenken zu
können. Die Räucberung erhitze sein Gehirn so, daß seine Linbil-
dungskrast ihm lebhast das Bild der gehörten worte abmale und
die ihnen entsprechenden Vorstellungen erwecke. Schrepfer knüpfe
dann mit seinem Gbsekt eine Unterredung an, in welcher er mög-
lichst viel Tinzelheiten über die persönlichkeit, Rleidung rc. des zu
Titierenden srage und sich selbst durch einen in eine gewisse Llüssig-
keit getauchten Schwamm vor der Linwirkung der Räucherung
^) S. q.H6.
^) Geheimnisvolle Geschichten und rätselhaste Menschen. Bd. I. S. 267.
die von den Theosophen als funkelnagelneue A7ahatmaoffenbarung
ausgegebene Theorie von den erdgebundenen Seelen gewaltsam
Gestorbener auf, welche er an den Grten, die sie im Leben am
meisten liebten, oder wo sie starben, zu beschwören heißt. Bei der
Beschwörung empfiehlt er die bekannten theurgischen bfilsen, als
Gebete, Lxorcismen, Gesänge, Lichter und Näucherungen, in Bezug
deren er sagt: „Man räuchert beim Titiren der ^chatten besonders
mit Blut und gebraucht dabei Todtenbeine, Fleisch, Lier, Milch,
bsonig und Aehnliches, was den Seelen ein geschicktes TNittel zur
Annahme eines Aörpers dabietet." — Also wiederum Materiali-
sationsräucherungen.
Eine in Fausts MuZ-iu n3.tur3.li3 st iuu3.tur3.li8 uiZuu ge-
gebene nekromantische vorschrist teilte ich in meinem Faustbuäfi) mit.
Der berühmteste Nekromant des vorigen Iahrhunderts war
Schrepser, dessen Experimente ich in meinem Faustbuch nach dem
Theologen Trusius aussührlich beschrieb, aus welche Darstellung ich
zurückverweisen muß. — Ts kann keinem Zweisel unterliegen, daß
viele mystische Gperationen 5chrepfers — zum Nlindesten die Be-
schwörung des Thevaliers de Saxe— zweisellos echt waren; ebenso
gewiß ist aber auch, daß S>chrepser unter Umständen in allerlei
physikalischem bsokuspokus seine Zuflucht suchte. Nach Bülau^)
scheint er sich auch eines dem Lckartshausenschen ähnlichen narko-
tischen Nauchwerkes bedient zu haben. lVenigstens versicherte ein
Hallenser jDrosessor Friedrich August II., Bchrepser habe bei seinen
Geisterbeschwörungen ein Rauchwerk angewendet, welches den die
Titation Begehrenden in eine Art Halbschlas versetze, worin er wohl
alles Gehörte verstehe, aber nicht im Stande sei, nachdenken zu
können. Die Räucberung erhitze sein Gehirn so, daß seine Linbil-
dungskrast ihm lebhast das Bild der gehörten worte abmale und
die ihnen entsprechenden Vorstellungen erwecke. Schrepfer knüpfe
dann mit seinem Gbsekt eine Unterredung an, in welcher er mög-
lichst viel Tinzelheiten über die persönlichkeit, Rleidung rc. des zu
Titierenden srage und sich selbst durch einen in eine gewisse Llüssig-
keit getauchten Schwamm vor der Linwirkung der Räucherung
^) S. q.H6.
^) Geheimnisvolle Geschichten und rätselhaste Menschen. Bd. I. S. 267.