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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 4.1906

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Zimmermann, Ernst: Chinesische Porzellankunst, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4390#0202

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CHINESISCHE PORZELLANKUNST

VON

ERNST ZIMMERMANN

SCHLUSS AUS DER VORVORIGEN NUMMER

IE Vorzüge des chinesischen Por-
zellans als Einzelobjekt beruhen
zunächst auf den Qualitäten
seiner Masse: sie ist krystalli-
nischer, als die unsrige, dazu in
der Regel leicht gefärbt, darum
nicht so kreidig, wie sie unsere
Manufakturen — aus welchem
Grunde? — um jeden Preis herzustellen sich ab-
mühen. Das chinesische Porzellan wirkt dadurch
edelgesteinartiger, nicht so kalt und frostig, mit

anderen Worten als Stoff schon wirklich edler.
Freilich, Stoffempfindung und hierbei Qualitäts-
unterscheidung, das ist dasjenige ästhetische Emp-
finden, das unserem Zeitalter der Surrogate wohl
am meisten abgeht. Sieht etwas nur ungefähr so
aus, wie es aussehen soll, dann ist man's zufrieden,
freut sich viel.Geld sparen zu können und lächelt
überlegen über jene alten „Kunstkammern"-, in
denen künstliebende Fürsten vergangener Zeiten
einst edle Stoffe, zu kostbaren Kunstwerken ver-
arbeitet, aufgehäuft hatten, nicht weil sie diese

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