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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 4.1906

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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4390#0490

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CHRONIK

NACHRICHTEN, AUSSTELLUNGEN ETC.

In der Ausstellung des Künstlerbundes sind Beck-
mann, Dora Hitz und Schlittgen Preise für die Villa-
Romanastiftung verliehen worden. Es wäre äusserst
interessant, wenn über die Ergebnisse dieser Aufenthalte
Rechenschaft abgelegt würde, und zwar in der Form, dass
jeder der Hingeschickten Mitteilungen über das, was er
während der Dauer des Aufenthaltes erlebt, erlernt, er-
fahren hat, veröffentlichen müsste. Es wäre zu wünschen
— zwar ein frommer Wunsch . . . wie das ganze Pro-
jekt der Villa-Romanastiftung —, dass jeder der Pensio-
näre solche Darstellungen seiner Erfahrungen gäbe; dann
könnte man doch sehen, wer bis jetzt recht gehabt hat,
die Gesellschaft, die diesen Florenzpreis gestiftet hat,
oder wir, die in ihm keinen rechten Nutzen sehen.
Man erfährt ja leider gar nichts über die Villa-Romana-
stiftung! Wie befinden sich denn die Künstler in ihr?
Man möchte es so sehr gerne wissen. Nur zufällige
Nachrichten sind an das Ohr des einen oder andern ge-
langt. Man hat, glauben wir, nicht einmal darüber etwas
in den Zeitungen gelesen, welche Künstler bisher die
Wahlen für ihre Person abgelehnt haben. Klimt und
Thomas Theodor Heine sollen keinen Gebrauch von den
ihnen gewährten Werkstätten gemacht, sondern andere

Künstler für deren Benutzung vorgeschlagen haben. We
geht es aber den allen, die hingegangen sind, die direkt
hingesandt wurden oder die aus zweiter Hand hinkom-
men konnten? Hat der Aufenthalt befruchtend gewirkt,
ist etwas erreicht worden? Die Frage darf um so eher
gestellt werden, als die Bilder, die von den Pensionären
seither ans Licht gelangt sind, keinen Einblick gewähren.

Der Kaiser hat mehrere hervorragende Bilder aus
der Galerie von Sanssouci dem Kaiser Friedrich-Museum
überwiesen:

i. Die hl. Magdalena von Rubens. Eine grossräumige
Darstellung der Büsserin mit Engeln und reich entwickel-
tem, landschaftlichem Grund im freien Malstil der Spät-
zeit des Meisters. Das ganz eigenhändig ausgeführte Ge-
mälde ist im grossen Rubenssaal als Gegenstück zu dem
Nymphenbilde des Meisters, dasSeine Majestät der Kaiser
vor einiger Zeit überwiesen haben, höchst willkommen.

2. Venus und Adonis von Rubens. Eine beliebte in
mehreren Wiederholungen vorkommende Komposition.
Das Exemplar ist im Stil von 161 y etwa mit grosser Fein-
heit durchgeführt und vortrefflich erhalten.
 
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