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Kohl, Helmut
Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945 — Heidelberg, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52769#0146

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Massnahmen, um gesunde Ma-rkt- und Preisverhältnisse zu
schaffen, eine gerechte Lohn- und Preispolitik, Weiter
wird der "Einbau von Vertretern der Gewerkschaften in
alle Wirtschaftskammern" und die "Wiederinkraftsetzung
und Verbesserung des Betriebsrätegesetzes" verlangt. Die
Lösung der Geld- und Währungsfrage wird als besonders
dringlich erkannt. Zunächst solle der Kaufkraftüberhang
beseitigt und eine neue Währung geschaffen werden. "Dies
darf aber weder auf dem Wege der Inflation noch auf dem
Wege der Abwertung geschehen." Bei der Liquidation der
ungeheuren Schulden des Nationalsozialismus darf der
Staat lediglich als Treuhänder und Konkursverwalter
tätig sein. Die Sozialdemokratische Partei erklärt, "dass
der neue Staat nicht Rechtsnachfolger des Nazistaates ist
und daher dessen Verpflichtungen und Schulden nicht zu
übernehmen hat.

Die SP Pfalz weist in einer weiteren Resolution auf die
Gefahren der Zonenabgrenzungen hin und fordert die Be-
seitigung der Trennung zwischen den vier Besatzungszonen.
"Eine dauernde Zerreissung der natürlichen wirtschaftlichen
und politischen Zusammenhänge birgt die Gefahr neuer
nationalistischer und separatistischer Strömungen in sich".
Die pfälzischen Sozialisten erwarten nach der deutschen Kata-
strophe eine aussenpolitische Konzeption, "die gipfeln
muss in der Forderung der Vereinigten Staaten von Europa".
In einem eigenen Aufruf an die Bauernschaft versichert die
Sozialdemokratische Partei, dass sie keine Enteignung bäuer-
licher Betriebejvünsche. Auf dem Gebiet der Schulpolitik
tritt die SP für eine echte Gemeinschaftsschule, in der
alle Konfessionen und Weltanschauungen zu ihrem vollen Recht
kommen", ein. Bögler erklärt hierzu in seinem Tätigkeits-
bericht vor dem Parteitags "Wir wünschen nicht, dass ein Kultur-
kampf dieserhalb vom Zaune gebrochen wird, denn unser Volk
kann sich einen solchen Luxus nicht erlauben, wir haben
Verständnis dafür, dass in jenen Orten, wo durch die
Nazis die Simultanschule eingefürht wurde, diese wieder
beseitigt wird. Wir verstehen aber nicht, dass man heute
unter Berufung auf das Hitler-Konkordat auch dort Kon-

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