Der Augustiner.
76. Eaal im „Augustiner" (I. Etocf). Architekt (Einem. Seidl.
den erfreulichsten Leistungen der neueren Münchener
Profanarchitektur wie der dekorativen Aunst. Prof.
Gmanuel Leidst der erfindungsreiche Schöpfer des
Ganzen, und die auserlesene Schaar der ausführen-
den Aünstler und Aunfthandwerker haben hier in
glücklichem Vereine ein Werk geschaffen, das nicht
minder jedein einzelnen der Betheiligten als der
Münchener Aunst überhaupt zu größtem Lobe ge-
reicht.
H *
*
er Lenbachsaal in der Kunstausstellung des
Glaspalastes (Abb. 8q<), gleichfalls ein Werk
Emanuel Seidl's, kann, obwohl nur ein vorüber-
gehendes Scheinwerkausfehr vergänglichenMaterialien,
ein Modell in Naturgröße zu einem Prachtsaast den
für die Dauer von Jahrhunderten berechneten Sälen
des „Augustiner" als ebenbürtig an die Seite gestellt
werden; es ist ein Raum, in welchem Seidl feine
Beherrschung der italienischen Renaissance an den
Tag legt, — ein Raum, würdig der alten und neuen
Merke, die Lenbach darin unterzubringen pflegt.
(Akumimum. (VonSrnskIimmerr
mann.
S ist erst wenige Jahre her, da gelang
es, Aluminium in größeren Wengen
zu gewinnen. Ein Hreudenruf durch-
zuckte die technische Welt. Aus gleich-
sam nichts hatte man ein Metall ge-
macht. Ein der Alchymie würdiger Traum schien
in Erfüllung zu gehen: Ein Metall lag gleichsam
wie Geld auf der Straße.
Industrie und Aunst fielen in gleicher Weise
darüber her. Man glaubte, ein billiges Surrogat
gefunden zu haben, mit dem sich ziemlich Alles
machen ließe, was man sonst den übrigen Metallen
zugemutet hatte — und was erfindet der Mensch des
fß. Jahrhunderts wohl lieber als ein Surrogat!
So wurden große Aluminiumfabriken gegründet, in
allen größeren Städten entstanden Aluminiumläden.
Es ist dann aber bald merkwürdig still geworden
über diese neue Errungenschaft und deren Nutz-
anwendung. Man hört und liest das Wort Alumi-
nium nur noch selten. Geschieht es dennoch, so ist
55
76. Eaal im „Augustiner" (I. Etocf). Architekt (Einem. Seidl.
den erfreulichsten Leistungen der neueren Münchener
Profanarchitektur wie der dekorativen Aunst. Prof.
Gmanuel Leidst der erfindungsreiche Schöpfer des
Ganzen, und die auserlesene Schaar der ausführen-
den Aünstler und Aunfthandwerker haben hier in
glücklichem Vereine ein Werk geschaffen, das nicht
minder jedein einzelnen der Betheiligten als der
Münchener Aunst überhaupt zu größtem Lobe ge-
reicht.
H *
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er Lenbachsaal in der Kunstausstellung des
Glaspalastes (Abb. 8q<), gleichfalls ein Werk
Emanuel Seidl's, kann, obwohl nur ein vorüber-
gehendes Scheinwerkausfehr vergänglichenMaterialien,
ein Modell in Naturgröße zu einem Prachtsaast den
für die Dauer von Jahrhunderten berechneten Sälen
des „Augustiner" als ebenbürtig an die Seite gestellt
werden; es ist ein Raum, in welchem Seidl feine
Beherrschung der italienischen Renaissance an den
Tag legt, — ein Raum, würdig der alten und neuen
Merke, die Lenbach darin unterzubringen pflegt.
(Akumimum. (VonSrnskIimmerr
mann.
S ist erst wenige Jahre her, da gelang
es, Aluminium in größeren Wengen
zu gewinnen. Ein Hreudenruf durch-
zuckte die technische Welt. Aus gleich-
sam nichts hatte man ein Metall ge-
macht. Ein der Alchymie würdiger Traum schien
in Erfüllung zu gehen: Ein Metall lag gleichsam
wie Geld auf der Straße.
Industrie und Aunst fielen in gleicher Weise
darüber her. Man glaubte, ein billiges Surrogat
gefunden zu haben, mit dem sich ziemlich Alles
machen ließe, was man sonst den übrigen Metallen
zugemutet hatte — und was erfindet der Mensch des
fß. Jahrhunderts wohl lieber als ein Surrogat!
So wurden große Aluminiumfabriken gegründet, in
allen größeren Städten entstanden Aluminiumläden.
Es ist dann aber bald merkwürdig still geworden
über diese neue Errungenschaft und deren Nutz-
anwendung. Man hört und liest das Wort Alumi-
nium nur noch selten. Geschieht es dennoch, so ist
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