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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 49.1898-1899

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Schölermann, Wilhelm: Die kunstgewerblichen Ausstellungen in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.7000#0144

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t)ie kunstgewerblichen Ausstellungen in Asien.

;80. Aus der f. k. Fachschule in Znaim. (*/s der wirkl. Größe.)

hochelegante und feingetönte Schlafzimmer im oberen
Stock (neben dem Sheratonzimmer). Die Bettüberzüge,
Spiegel, Tapete (hellgrün) und der ‘Kamin, alles
stimmt harmonisch in den matten Hellen Tönen zu-
sammen, von gleichmäßigem Licht durchfluthet. An
Tischlereien und Möbelausstattungen betheiligten
sich noch die Firmen Klöpfer, Franz Schenzel,
I. W. Müller, Pourtois & Fix, Fried. Otto
Schmidt und Ungethüm. In Teppichen &). Back-
hausen & Löhne, in Glas und Keramik Dilmar,
Bakolowitz, Hardtmuth, die Graf Harrachsche
Fabrik und böhmische Fabriken, Metallarbeiten Arthur
Krupp, Gillar, Pollenbach, Kellermann,
Klimt, Novratil und andere, in Lederarbeiten
und polzverzierung, Buchdeckel u. dergl. die Firma
A. Förster. Unter den Künstlernamen fallen auf
Professor Scharff, Architekt Hammel und Bild-
hauer Zelezny, sowie die Damen Thalupek und
Munk (Wandschirmmalereien). Im oberen Stock-
werk ist (von Fr. O. Schmidt) die genaue Kopie
eines Saales im Schlöffe Esterhazy bei Oedenburg
im Maria-Theresia-Style ausgestellt. Alles in allem:
über Aussteller, gegen die wenigen im Vorjahre.
Diese Ziffer redet eine beredte Sprache.--

(Nachschrift. Mir haben das Vorstehende —
obgleich wir damit durchaus nicht in allen Punkten
übereinstimmen — gerne ausgenommen, um den
deutschen Fachgenossen Oesterreichs zu zeigen, daß
wir aufmerksam ihre Bestrebungen verfolgen und
daß wir uns nicht so schroff ablehnend gegenüber
den Vorgängen innerhalb des Wiener Kunstgewerbes
verhalten, als es aus dem Artikel in Nr. III (S. 99)
„der Wiener Streit um das Kunstgewerbe" entnommen
werden könnte. Dieser Artikel wurde geschrieben auf
Grund einer größeren Anzahl aus den Lagern der
streitenden Parteien stammender Artikel in Wiener
Zeitungen; von der hierin enthaltenen Galle ging
bedauerlicherweise auch ein Theil in den von uns
gebrachten Artikel über, vielleicht unter unbewußter
Einwirkung der — unsere Zeitschrift sonst unberührt
lassenden — politischen Verhältnisse.

Wir werden in nächster Zeit von berufener
Seite ein unbefangenes Urtheil über Wiener Archi-
tektur und Kunstgewerbe der neuesten Zeit bringen,
das unseren Standpunkt deutlich kennzeichnen und
hoffentlich die ohne böse Absicht gekränkten Gemüther
der Fachgenossen an der Wien wieder beruhigen wird.
Die Red.)

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