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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 49.1898-1899

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7000#0331

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Kleine Nachrichten.

Line korporative Betheiligung des Aunstgewerbes
wurde nur von dem Münchener Tonnte u. zw. für das
bayer. Aunstgewerbe angebahnt; zur Herstellung der
betreffenden l)aupträume von £m. Seidl, Gabr. Setöl,
p. Pfartrt, den „Verein. Werkstätten" wurden größere
Zuschüsse bewilligt. Wie weit bei den einzelnen Aus-
stellern Zuschüsse geleistet werden, ist noch eine offene
Frage, insbesondere auch deshalb, weil von zahl-
reichen Ausstellern noch keine bestimmten Aeußerungen
darüber vorliegen. Das von dem Münchener Aoinite
erlassene Rundschreiben an die Ministerien, Areis-
regierungen und Magistrate (vgl. k)eft VI, S. 178)
hat den gewünschten Erfolg leider nicht gehabt; da-
gegen steht eine Reihe von sehr schönen, in den
letzten Jahren gefertigten Gegenständen dem Aomite
für die Ausstellung zur Verfügung.

7?>.cr Verein „Runftschule für Frauen und
Mädchen" in Wien hat im Juni seine zweite
Schulausstellung abgehalten und damit einen hübschen
Erfolg erzielt. Die Schule darf als eine Probe auf
das Exempel gelten, wie viel Gutes in kurzer Zeit
geweckt und gefördert werden kann, wenn die Lehr-
methode den richtigen, von akademischer Schablone
freien, aber dabei nicht dilettantenhaften Unterricht
gewissenhaft durchführt. Zn dieser Einsicht steht die
Landschaftsmalerin Frau Prof. Tina Blau-Lang
als Lehrerin in erster Reihe; sie leitet einen Abend-
und einen Tageskurs, welcher ein freies Studium
der Natur, Pflanzen- und Blumenmotive zur Ver-
wendung für kunstgewerbliche Zwecke zum Gegen-
stände hat. Gerade darin liegt ein Hauptzweck dieses
nützlichen Unternehmens, das den Frauen neue,
praktische Erwerbsquellen auf künstlerischer Basis
eröffnen soll. Zn Wien gab es bisher solche Schule
nicht. Die Lehrkurse des Vereins umfassen: Figurale
Studien (Akt, Aopf, Anatomie und Aostümlehre),
Modelliren und Landschaftsstudien, nebst den er-
wähnten Pflanzenstudien für das moderne Aunst-
gewerbe. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen,
welche sowohl dem Frauenerwerb als der zunehmen-
den Bethätigung in kunstgewerblicher Richtung mehr
und mehr Boden zu gewinnen suchen, ist diese Ent-
wicklung eine durchaus zeitgemäße und gesunde zu
nennen. Möge ihr der dauernde Erfolg nicht fehlen!

W. S.

^jtt dem Ideen Wettbewerb für einen Gesammc
J plan der Industrie und Gewerbe-Ausstellung

für Rheinland, Westfalen und Düsseldorf sind rechtzeitig
s3 Entwürfe eingegangen. Das Preisgericht ertheilte

HLg—-zs;. Fensterverglasungen; Entwürfe von pairiz Huber.

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