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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 77.1927

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7094#0054

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Bei Heinemann sind Konstantin Gerhardinger und Ro-
land Strasser (London) mit Sonderausstellungen hervor-
getreten, es folgen Willy Preerorius, Hubert Wilm, J. W-
Hertling, für April-Mai ist eine Gedächtnis-Ausstellung
Hermann Hartwich vorbereitet.

Prof. Emil Preetorius hat seinen Vortrag „Die chine-
sische Kunst gemessen an der abendländischen“ in nume-
rierter Auflage von 25:0 Stücken erscheinen lassen. Das
Werk, das in Handsatz auf Bütten sorgfältig gedruckt ist,
bildet den z6. Band der Ruprechtpresse.

Ausstellung Sch innerer in Nürnberg. Der Al-
brecht-Dürer-Verein veranstaltete in der Kunsthalle am
Marientor eine Ausstellung vonW erken Adolf Schinnerers.
Bis 1902 zurückgreifend, enthält diese neben zahlreichen
graphischen Arbeiten rund 100 Bilder und gibt einen ge-
schlossenen Überblick über das Schaffen des Künstlers.
DieAusstellung„AlteundneueKeramik“inder
Abteilung Gewerbekunst des Nationalmuseums ist am
15. Januar beendet worden und wird auf Einladung von
Prof. Bruno Paul im März geschlossen in Berlin gezeigt.
Die modernen deutschen Erzeugnisse werden von dort
als Teil der deutschen Abteilung zur Ausstellung nach
Monza gehen. Einer Einladung, die Ausstellung in Nürn-
berg zu zeigen, konnte deshalb nicht stattgegeben werden.
In Vorbereitung sind folgende Sonderausstellungen: Neue
Münchener Stoffe (aufAnregung des Hauses Hahn & Bach),
Christliche Kunst, Die Schrift, Spielzeug.
AusstellungDergedeckteTisch. Daslnstitutfür
soziale Arbeit (Vorsitzende Erl. Lotte Willich) veranstal-
tete in der ersten Dezemberhälfte im Regina-Palast-Hotel
eine Ausstellung, die dengedecktenTischzum Gegenstand
hatte. Die Gestaltung der einzelnen Tische zeugte von er-
lesenem Geschmack.

Mißbrauch am geistigen Eigentum. Die Stein-
gutfabrik Staffel G. m. b. H. in Staffel a. d. Lahn läßt sich
durch Private die Anschriften von Künstlern verschaffen,
angeblich um diesen Aufträge für Anfertigung von Ent-
würfen zu über weisen. Ein er dieser Künstler erhielt darauf-
hin ein Schreiben, worin ihm folgendes zugemutet wird:
Er solle Entwürfe unverbindlich (!) einsenden, und es sei
— sehr eilig (!). Gesucht wurden Entwürfe zu Stein gut-
und Porzellanwaren, und zwar für eine dritte Firma, die
anscheinend nicht genannt sein will.

Wie mit geistigem Eigentum im Gebiete der Kunst
umgegangen wird, zeigt auch folgender Fall: Ein Künst-
ler reichte einer Tapetenfabrik Entwürfe ein und bietet
sie zum Ankauf an. Nach geraumer Zeit kommen sie zu-
rück. Ankauf wird abgelehnt. Vorsichtigerweise hatte der
Urheber die Pintwürfe auf Rahmen gespannt und darunter
Schwarzpapier und unter diesem wieder Zeichenpapier
eingelegt. Nach Rückerhalt konnte er dadurch einwand-
frei feststellen, daß die Entwürfe abgepaust worden waren.

Schließlich sei in diesem Zusammenhang noch auf die
besonderen Einrichtungen des Leipziger Meßamts zum
Schutze geistigen Eigentums hingewiesen, die in abge-
kürztem Verfahren dem Geschädigten rasch zu seinem
Recht verhelfen. Das Messeamt hat neuerdings Tafeln

an den Eingängen der Meßhäuser anbringen lassen, die
alles Einschlägige über die Tätigkeit der Musterschutz-
Kommission und deren Anrufung enthalten.

Revision des internationalen Urheberrechts. In
diesem Jahre wird in Rom eine internationale Konferenz
stattfinden, die sich mit einerVerbesserung der zwischen-
staatlichen Abkommen über das Urheberrecht befassen
soll, der „Berner Übereinkunft“ betreffend den Schutz von
Werken der Literatur und Kunst. Es ist erwünscht, An-
träge rechtzeitig an die Wirtschaftsverbände zu richten.
Geldlotterie zur Förderung der schaffenden
Kunst in Bayern. Die bedrohliche Steigerung der Not in
Kreisen der bildenden Künstler veranlaßte den Kunst-
verein München zu der Anregung einer Geldlotterie. Sei-
ner Initiative schlossen sich auch die Kunstvereine Augs-
burg, Bamberg, Fürth, Koburg, Speyer, Würzburg und der
Albrecht-Dürer-Verein in Nürnberg an.

Einweihung des Studentenhauses. Als erste
deutsche Universitätsstadt hat es München zu einer groß-
zügigen studentischen Wirtschaftsorganisation gebracht.
Sieben Jahre zielbewußter und opferfreudiger Arbeit sind
vergangen, seit diese zunächst in bescheidenem Umfange
geschaffen worden ist. Die „Studentenhilfe“, die damals
Speiseanstalten u. a. im herzoglichen Palais und im Wit-
telsbacherpalais einrichtete, hat als „Verein Studenten-
haus“ unter Führung des früheren Ministerpräsidenten Ex-
zellenz von Knilling und unter Unterstützung aller Kreise
die Mittel aufgebracht, um das ehemalige Luisenbad zu
erwerben und in ein Gemeinschaftshaus der Studenten-
schaft zu verwandeln. Kleinweise, aber unermüdliche
Opfer der Studenten haben beigesteuert, Herr Geh. Rat
Bestelmeyer spendete die Pläne und übernahm die Bau-
leitung, worin er von Architekt Bäßler unterstützt wurde.
Am 18. Dezember v. J. konnte das Haus in Anwesenheit
des Herrn Ministerpräsidenten Dr. Held, des Kultusmini-
sters, des Bürgermeisters und der akademischen Behörden
seiner Bestimmung übergeben werden.

Stadt. Sanitätsmedaille. Aus Anlaß des fünfzig-
jährigen Bestehens der freiwilligenSanitätskolonne inMiin-
chen. hat der Stadtrat eine Medaille gestiftet. Die Medaille,
die nach einem preisgekrönten Entwurf von Frl. Lissy
Eckart hergestellt wurde, zeigt auf der einen Seite das Bild
des christlichen Samariters, auf der anderen das Münchener
Kindl mit derUmschrift: „DerStadtratMünchen für 25: jähr.
treue Dienstleistung in der freiw.San.-Kolonne“.

Die Argon au ten ,E.V., veranstalten am 7.Februar einen
Vortragsabend von Julius Bab, am 2 5. Februar einFaschings-
fest 100 Jahre Münchener Universität, am 17. März einen
Vortragsabend von Albrecht Schäffer.

Der III. Kongreß für Ästhetik und allgemeine
Kunstwissenschaft findet vom 7. bis 9. Juni d.J. in Halle
a. d. Saale statt. Vorgesehen sind 5 allgemeine Vorträge,
8 Vorträge zum Problemkreis Rhythmus, J Vorträge zum
Problemkreis Symbol. Die Leitung der Veranstaltung liegt
in Händen der Herren Prof. Dr. Baesecke, Prof. Dr. Ficker,
Prof. Dr. Frankl, Prof. Dr. Gerstenberg, Prof. Dr. Karo,
Prof. Dr Liepe, Prof. Dr. Menzer, Prof. Dr. Schering,

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