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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 77.1927

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Aus dem Leben des Vereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7094#0118

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MAX WIEDERANDE RS • RAUM DER MÜNCHNER FACHSCHULEN

Nur ein Verband annähernd Gleichgesinnter, deren
Wollen in den wenigen führenden Persönlichkeiten
lebendig ist und der zu diesen Vertrauen besitzt, ihnen
aber auch möglichste Freiheit des Handelns zugesteht,
nur ein solcher Verband rechtfertigt sich, geht über ein
vereinsmäßiges Gebilde hinaus und kann der ganzen
Sache nützen. Ihn zu schaffen, sollte das Streben aller
deutschen Kunstgewerbevereine sein.
Hauptversammlung. Die diesjährige Hauptver-
sammlung hat am 3. Mai stattgefunden und war geleitet
vom Präsidenten, Geh.-Rat Bestelmeyer. Dieser gab einen
Rückblick auf das Berichtsjahr 1926, das im wesentlichen
gekennzeichnet ist durch die Neubildung des Ausschus-
ses, die Neugestaltung der Zeitschrift, die Schaffung des
Bayernsaales in Leipzig, außerdem eine stark wirtschaft-
liche Depression. Diese betonend gab Landesgewerbe-
rat Leipfinger den Wirtschaftsbericht, der jedoch mit
der Feststellung schloß, daß das Berichtsjahr im ganzen
einen Fortschritt auf dem Wege langsamer Gesundung
bildete. Der Verein konnte seinen Mitgliedern und Aus-

stellern doch eine ansehnliche Absatzmöglichkeit bieten,
freilich nicht ohne eigene Verluste. Die Bilanz schließt
mit einem Verlust von rund 6000 M. ab, hauptsächlich
ist die Wirtschaft des Vereins durch die Zeitschrift
schwer belastet, deren Neugestaltung und völlige Ein-
stellung auf die Werbung für die bayerische Gewerbe-
kunst jedoch eine durch die derzeitige Lage dringend
gebotene Maßnahme war. Es ist fraglich, ob der Verein
auf die Dauer die große Belastung allein tragen kann,
die ihm aus dieser gemeinnützigen Tat erwächst. Während
der Stadtrat München in bewährter verständnisvoller
Förderung sich sofort zu tatkräftiger Unterstützung be-
reit fand, verschloß sich das Kultusministerium bislang
der Erkenntnis der Tragweite des Gewollten. Durch ein-
stimmigen Beschluß der Versammlung wurde die Vor-
standschaft ersucht, erneut an die Staatsregierung heran-
zutreten, um hier eine Zuschußgewährung zu erreichen.
Der Vorstandschaft wurde einstimmig Entlastung erteilt,
ebenso der von Dr. Danzer vorgetragene und erläuterte
Haushaltplan für 1927 genehmigt.

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