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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 2.1890/​91

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205

Denkmäler. — Vermischte Nachrichten. — Zeitschriften. — Neuigkeiten des Buch- und Kunsthandels.

206

Ausstellung künstlerisch hervorragender illustrirter Pracht-
werke des Buchhandels und eine Ausstellung gemalter
Fächer und künstlerisch durchgeführter Diplome und Adressen.
Die Beschickung der Ausstellung mit hesonders bedeutsamen
Werken des Kunstgewerbes kann nur auf Grund persönlicher
Einladung durch das Komitee geschehen. Ebenso bedarf es
bei Werken von besonders großem Umfang oder Gewicht
(von über 300 Kilo) der besonderen Genehmigung des Aus-
stellungs-Komitees. An den einzelnen Sammelstellen werden
Aufnahme - Juries gebildet. Die Aufstellung besorgen Abge-
sandte der einzelnen Länder, falls die betreffenden Länder
nicht der Aufnahme - Jury der Sammelstelle Berlin die Auf-
stellung der Kunstwerke übertragen. An Auszeichnungen
stehen goldene erste und zweite Staatsmedaillen in ent-
sprechender Anzahl in Aussicht; außerdem werden Ehren-
diplome, sowie ehrenvolle Erwähnungen zuerkannt werden.
Die Preis-Jury wird in folgender Weise zusammengesetzt:
für die deutsche Kunstgenossenschaft sind 15 Jurors in
Aussicht genommen, welche im Verhältnis zur Zahl der
ausstellenden Künstler auf die Hauptsammelstellen verteilt
und von der betreffenden Lokalgenossenschaft bezw. den
ausstellenden Künstlern gewählt werden; die auswärtigen
Staaten sind berechtigt, auf je 20 Aussteller einen Juror zu
ernennen. Alle Kunstwerke sind, so lange sie sich in den
Ausstellungsräumen befinden, gegen Feuersgefahr bis zur Höhe
von S Millionen Mark versichert. Der Verkauf der einge-
lieferten Kunstwerke hat ausschliesslich durch das Verkaufs-
bureau der Ausstellung zu erfolgen; für die Vermittelung
wurden von diesem 7 °/0 der Verkaufssumme in Abzug ge-
bracht. Eine Lotterie von Kunstwerken ist auch für die
'nternationale Kunstausstellung von 1891, welche vom l.Mai
lj's 15. September dauern soll, in Aussicht genommen. Das
1 rogramm und das Reglement Bind von dem Geschäftsführer
des Vereins der Berliner Künstler, O. Jobelmann, Berlin, Wü-
hchnstrasse 92, zu beziehen, an den auch alle Anfragen
H»d Zuschriften zu richten sind.

DENKMÄLER.

**» Dir Entscheidung über den Aufstellungsort des
^ser-Wilhelm-Denkmals der Eheinprovin» isi nach einem

eschlusse des rheinischen Provinziaüandtages iem E
'"'»eiingestellt worden. Infolgedessen li.it der Verein zur

ettung des Siebengebirges einen Aufruf nn alle BheinUnder
jr^sen, in dem er dafür eintritt, das- das Denkmal nur im
. ^engebirge, nicht, wie von manchen Seiten geplant wird.
J1 Koblenz zu errichten sei. Der Verein bittet am zahlreiche
, Stimmungen, die an den Vorsitzenden, Justizral Humbroich

1 öonn /.u richten sind, um auf diesem Wege den Wunsch
r rheinischen Bevölkerung vor den Kaiser zu brio

VERMISCHTE NACHRICHTEN.
A. R. /■;/„ Oyldus ton Wandgemälden, die in eine:
genartigen Technik von Frau Generalkonsul 11

.''"'""". in Dresden ausgeführt worden sind, ist auf

"iidenine; ,i,i,Ti, (ü0 größeren Städte jetzt in Berlin an-
~j lnih,rl. wo er im Lokale des Künstlervereius ausgestellt
. *den ist. Einige Teile pklus, der Inzwischen auf

j '"'i Nummern angewachsen ist, waren bereits im \.
,' "'" auf der Pariser Weltansstellung zu sehen und haben
n,.,. ('''' Bewunderung der Kritik und des Publikums der-
]p '5 en*gt, dass der Künstlerin dafür der Orden der Ehren-

JoVö zu 1,'il w"ri,('- |,;s sind dekorativ« Stucke in Form
, ... ;u"ieaux, zu denen

"•eben Erscheinungsformen die Motive geboten bat: die

Quelle, der Bach, der Teich, der See, die Bucht, das Meer
und der Wasserfall. Mit dem Grundmotiv ist überall die
entsprechende Vegetation, teils im Anschluss an die Natur,
teils in freier phantastischer Erfindung in Verbindung ge-
bracht, und einmal ist die Komposition auch durch Archi-
tektur, durch einen Thorpavillon des Dresdener Zwingers,
bereichert worden. Die Künstlerin hat in Wien den Einfluss
Makarts erfahren, und er verleugnet sich auch nicht in der
Komposition wie in der reichen Farbenwirkung dieser Pan-
neaux. die übrigens auch an ähnliche Schöpfungen H. von
Preuschens erinnern. Das Eigenartigste an ihnen ist ihre
Technik, die auf einem ganz individuellen, von der Künst-
lerin erdachten Verfahren beruht. Es ist eine Kombination
von Stickerei, Malerei und Aufnäharbeit auf Seide, wobei
sehr geschickt jeder Technik dasjenige Mafi von malerischer
Wirkung zugemessen worden ist, das an der betreffenden
Stelle erwünscht war. So ist z. B. eine umgestürzte me-
tallene Urne, aus der Wasser fließt, durch ein aufgenähtes
Stück von goldgelbem Atlas dargestellt worden, und dort,
wo die Malerei durch starkes Impasto die höchsten Lichter
zu erreichen sucht, z. B. bei dem Schaum der Meereswogen
und bei dem Gischt des Wasserfalls, sind dicke Massen von
6eidig glänzender Chenille, Watte oder einem ähnlichen
Stoße aufgeklebt oder aufgenäht worden. Eine starke, de-
korative Wirkung ist unzweifelhaft erreicht; ob aber eine
so naturalistische Vermischung verschiedenartiger Techniken
nachahmenswert ist, werden diejenigen verneinen müssen,
deren Bemühungen auf die Beherrschung des Kunstgewerbes
durch strenge Stilgesetze gerichtet sind.

ZEITSCHRIFTEN.

Christliches Kunstblatt. 1890. Nr. 12.

Die Kunst als Gehilfin der Predigt.

Htrths Fornienschatz. 1891. Heft 1.

Taf. l. Die Biga an dem Triumphbogen des Titos. — Taf. 2. Der
Schleifer; antike Marmorstatuette. — Taf. 3. Gotischer Schrank
von Eichenholz (15. Jahrh.). — Taf. 4. Die heil. Elisabeth, von
Holbein. — Taf. 5. Italienische Schaumünzen (15. Jahrh.) —
Taf. c. Grabdenkmal Roveretto's, von G. Dalmato. — Taf. 7.
Anriehttisch; Lyoner Arbeit (IG. Jahrh.). — Taf. 8. Madonna mit
dem Kinde, von Rubens. — Taf. !). Schmuckgehänge, von H.
Collaert. — Taf. 10. Damenport rät, von Velazquez. — Taf. 11.
Hille Bobbe, von Fr. Hals. — Taf. 12. Advokat. Tolling, von
Rembrandt. —Taf. 13. Der Grosse Kurfürst, von Schlüter.—
Taf. 14. DieYerstossung der Hagar, von A. v. d. Werf f. — Taf. 15.
Gartenva-e, von E. Boucharoon. —Taf. 16. Ornament, von M.

Bayerische Gewerbe/pitung. 1S90. Nr. 22 u. 28.

Zur Geschichte der Glasfabrikation im obern Hirschherger Thale.
Von 0. Odrich. — Verein und Innung. Vortrag von Dr. P.

Schmidt



Neuigkeiten des Buch- und Kunslhnndcls.

der Redaktion der Zeitschrift für bildende Kunst, bezw. des
Kunstgewerbeblattes eingegangen.)

Briefwechsel zwischen Bauch und Rietschol. Herausgegeben von
Karl Eggers. 2. Band. (Berlin, Fontane.) M. 10. —

ippen. (Kolor. Tafeln.) 4. Aufl. (Frankfurt, Rommel.)

Froriep, Dr. Aug., Anatomie für Künstler. Mit Holzschnitt tafeln und
T. xtabbilduugen i. Aufl. (Leipzig, Breitkopf & Härtel.) Papp-
band M. 10. —

Dkl Kunstdenkmiiler des Regierungsbezirks LiegnitE. Bearb. von
H. Lutsch. Lief. 1—S. (Breslau, Korn.) M. 7. 20.

Kunstdenkmäler im Grossherzogtum Hessen. Kreis Büdingen; von
H. Wagner. Mit 150 Illustrationen u. 10 Tafeln. (Darmstadt,
Berg M. 12. —

Laugier, J , Modeies graphiuues d'Alphabets industriels modernes.
SO Blatt in Mappe. (Leipzig, Hcdeler.) M. 24.—.

Matthias, J„ Anleitung zum Einlegen der Metalle in Holz nach einer
indischen Kunstweise. Mit 42 Tafeln. (Leipzig, Zehl.)

Pauli, G., Die Renaissancebauten Bremens. Mit Abbild. Beiträge
zur Kunstgeschichte. Neue Folge X. (Leipzig, Seemann.) M. B. —

Register zur Zeitschrift für bildende KuiiBt. XX—XXIV. Jahrg.
..irb. v. W. Bogler. (Leipzig, Seemann.) M.4.—

ßchreiber. Th., Diehellenist Reliefbilder. Lf 7u.K. (Lpzg.Engelmann )

Schultz, W„ Die Harmonie in der Baukunst. Erster Teil. Mit 00 Holz-
schnitten. Hannover-Linden, Manz.) M. 10. —

Smith. F., Plelnairstndien aus Spanien, Holland und Italien. (Weimar,
Bohlau ) gebd. M. t 50.

Wessely, J. E., Geschichte der graphischen Künste. Mit vielen Licht-
drucktafeln. (Leipzig, Weigelhachf.) geh.M. 20. —; gebd.M.24.—

Wölfflin, Heinrich, Die Jugendwerke des Michelangelo. (München,
Th. Ackermann.) M. 3.60.
 
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