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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 2.1890/​91

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Denkmäler. — Vermischte Nachrichten. — Auktionen. — Zeitschriften.

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zur Ausstellung gelangt sein sollen, beläuft sich auf 35.
Der im Verlage von R. Mosse in Stuttgart erschienene, mit
Illustrationen versehene Katalog zählt insgesamt 358 Ge-
mälde und Aquarelle und 11 plastische Kunstwerke auf.

—e. Dresden, im Februar 1891. Die Gemäldesammlung
des Herrn Martin Schubart, die mit ihren kostbaren Werken
aus der niederländischen Schule des 17. Jahrhunderts bekannt-
lich zu den -wertvollsten und bedeutendsten Privatgalerien
Deutschlands gehört, befindet sich seit einiger Zeit nicht
mehr in Dresden. Herr Dr. Schubart hat im vorigen Herbst
seinen Wohnsitz von Dresden nach München verlegt und seine
Sammlung zu Ende vorigen Jahres eben dahin übergeführt.

*** Von der internationalen Kunstausstellung in Berlin.
Auch die französischen Architekten werden sich von der
Berliner Ausstellung fern halten, wie der Vorsitzende der
„Societe centrale des architectes francais", Charles Garnier,
in Beantwortung einer Einladung der „Vereinigung Berliner
Architekten" und des Vereins Berliner Künstler erklärt hat.
Dagegen haben, wie die „Deutsche Bauzeitung" mitteilt,
die italienischen Architekten ein sehr lebhaftes Entgegen-
kommen gezeigt, und ebenso ist eine Beteiligung englischer,
russischer, niederländischer und schweizerischer Architekten
zu erwarten.

DENKMÄLER.

y.— Ein Denkmal für Schliemann. In Schwerin i. M.
hat sich ein Ausschuss zur Errichtung eines Denkmals für
Heinrich Schliemann gebildet, der einen Aufruf zur Beisteuer
dazu erlässt. Beiträge nimmt Herr Bankdirektor Steiner in
Schwerin i. M. an, Anfragen werden beantwortet von den
Herren Hofrat Dr. Schlie, Dr. von Bilguer, Konservator
Holten, Hofrat Hüsing, Regierungsrat Schröder, Hofrat
Schweden, Bankdirektor Steiner, Gutsbesitzer Wieehelt, sämt-
lich in Schwerin.

• Das Wiener Moxartdenhnal ist mit der eben ent-
schiedenen neuen Konkurrenz endlich seinem Ziele nahe ge-
rückt. Wir haben in Prof. Edmund Hellmers Entwurf, der
von der Jury mit dem ersten Preise gekrönt wurde, ein Pro-
jekt gewonnen, dass der gestellten großen Aufgabe sowohl
geistig gerecht wird, als auch für den jetzt gewählten
Platz, den Albrechtsplatz nahe der Oper, trefflich geeignet
erscheint. Hellmer stellt den Tondichter im Momente weihe-
voller Inspiration dar. die auf dem Spinett ruhende rechte Hand
zum Schreiben bereit, die Linke wie von dem Rhythmus der
inneren Bewegung leise bewegt. Im Rücken der sitzenden
Gestalt eine mit Guirlanden und Emblemen geschmückte
Säulenhalle. Den zweiten Preis erhielt Prof. Tilgner, den
dritten Prof. Weyr. Mehrere andere Entwürfe, z. B. der
von Prof. 0. König, der wie die der letztgenannten in der
Hauptfigur manches Gelungene zeigt, wurden ehrenvoll er-
wähnt. Ein durchgängiger Missgriff der meisten eingelau-
fenen Projekte war das beliebte Motiv des aufgehobenen
Zeigefingers, wie zur Andeutung des Horchens auf eine musi-
kalische Inspiration: nach unserer Ansicht eine ganz uner-
laubte Symbolik bei Gestalten monumentalen Stiles und
höchstens bei Genrefiguren statthaft, wie jener köstliche
Narziss des Neapeler Museums eine solche darstellt, wenn
auch in mythologischer Auffassung. Schon dadurch, dass
Prof. Hellmer diesen Missgrift vermieden und sich seinen
Mozart gedacht hat, wie etwa Domenichino den Evangelisten
Johannes, überragt er weit alle Mitbewerber. Einzelheiten
in der Architektur und im Beiwerk, die nicht völlig befrie-
digen, wird der Künstler bei der Ausführung im Großen leicht
ins klare bringen können.

VERMISCHTE NACHRICHTEN.

„*,. Ein Bildnis Heinrich Schliemanns, welches der
Engländer Sidney Hodges nach dem Leben gemalt hat, ist vom
deutschen Kaiser für das Museum für Völkerkunde in Berlin
angekauft worden.

**„ Ein Gemälde von Max Liebermann, „Tn den
Dünen", ist für die Neue Pinakothek in München angekauft
worden.

AUKTIONEN.

x. — Berliner Kunsiaidction. Amsler & Ruthardt ver-
steigern am 6. April und folgende Tage eine wertvolle
Kupferstichsammlung in Linien-, Punktier- und Schabmaniei',
Rot- und Farbendruck der hervorragendsten englischen und
französischen Künstler des 17. und 18. Jahrhunderts, ent-
haltend vorzügliche Blätter zur Kostüm- und Sittengeschichte,
schöne Frauenköpfe, Bildnisse berühmter Männer, Karika-
turen, Jagd- und Pferdesport, endlich ein ungewöhnlich reiches
Werk von D. Chodowiecki, im ganzen 1742 Nummern.

z. Bud. Leplce's Kunstauktionshaus in Berlin hält seit
einiger Zeit, vielfach geäußerten Wünschen entsprechend, an
jedem Freitag eine gemischte öffentliche Versteigerung von
Ölgemälden, Kunst- und kunstgewerblichen Gegenständen jeder
Art ab, für welche schleuniger Verkauf seitens der Besitzer
beantragt ist, sowie von solchen Auktionsbeiträgen, welche
sich durchschnittlich nicht zur vorherigen öffentlichen Aus-
stellung eignen. Die Gegenstände, welche am Freitag zum
Verkauf gestellt werden sollen, müssen spätestens bis zu
jedem der betreuenden Auktion vorhergehenden Mittwoch
eingeliefert werden, können jedoch nur insoweit am erst-
folgenden Freitag Berücksichtigung finden, als nicht schon
zu viel Gegenstände für den vierstündigen Auktionstermin
vorliegen.

— Eine Sammlung von Ölgemälden, Aquarellen und
Handzeichnungen moderner und älterer Meister kommt am
23. März in Frankfurt a. M. durch die Kunsthandlung
F. A. C. Prestel zur Versteigerung. Der Katalog weist
198 Nummern auf.

ZEITSCHRIFTEN.T

Mitteilungen a.d.German.Nationalmuseuin. 1891. Nr. 1.

Rembrandts Paulus im Gemache. Von Dr. Th. Voll)ehr. — Ein
Reliquienglas vom Jahre 1519. Von A. v. Essen wein. — Eine
Karlsbader Kur vor 300 Jahren. Von H. Bosch. — Aus dem
Leben Ludwigs von Hütten. Von Dr. H. Wen dt. — Fastnachts-
belustigung im Jahre 1657. Von H. Bosch.

Gazette des Beaux-Arts. Nr. 405. 1. März 1891.

Meissonier. Von L. Gonse. — Le Musfee de l'Ecole des Beaux-
Arts. (Schluss.) Von E. Müntz. — Graveurs contemporains:
Eugene Gaujean. Von A. de Lostalot. — Francois Gerard,
d'apres les lettres publiees par le baron Gerard. (Schluss). Von
Chr. Ephrussi. — Francois Rüde. (Schluss.) Von L. de
Fourcaud. — La Collection Strauss au Musee de Cluny. Von
M. Schwab. — Charles Chaplin. Von P. Lefort. — Corro-
spondance d'Angleterre : La „Guelph Exhibition" a la New
Gallery et VExposition des Maitres Anciens a la Royal Academy.
■ Von Cl. Phillips.

The Magazine of Art. Miirz 1891.

In memoriam: Charles S. Keene. Von H. Spielmann. — The
modern Schools of Painting and Sculpture: Austria-Hungary,
Russia, Italy and Spain. Von Cl. Phillips. — Studies in illu-
strated Journalism. (The rise of the comic paper). Von D.
Anderson. — Lord Armstrongs Collection of modern Pictures. I.
Von Rimbault Dibdin. — Fuseli's Milton Gallery. Von A.
B e a v e r.
Arcliivio storico dell' arte. 1891. Heft 1.

Spigolature tizianescho. Von G. B. Cavalcaselle. — L'ab-
bazia di San demente a Casauria. Von P. L. Calore. — Opero
di maestri italiani nel Museo di Chambery. Von G. Carotti.

— Ricordi di un oratorio del secolo XV nel duomo di Orvieto. Von
L. Fumi. — Nuovi Documenti: Documenti inediti sopra un
oratorio del secolo XV. nel duomo di Orvieto. Von L. Fuin'-

— Statua di Severo da Ravenna. Von N. B aldoria. —Quadro
di Girolamo Dal Santo. — Pitture di Girolamo Romanino. —
L'architeitura a Roma durante il pontincato d'Innocenzo VIII-
Von E. Müntz.
 
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