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Universität Wien / Institut für Österreichische Geschichtsforschung [Hrsg.]
Kunstgeschichtliche Anzeigen — 1.1904

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Weixlgärtner, Arpad: [Rezension von: Hans Wolfgang Singer, Versuch einer Dürer-Biographie]
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Dvořák, Max: [Rezension von: Alfred Gotthold Meyer, Donatello; Simon Fechheimer, Donatello und die Reliefkunst. Eine kunstwissenschaftliche Studie; Frida Schottmüller, Die Gestalt des Menschen in Donatellos Werk]
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https://doi.org/10.11588/diglit.51382#0084

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Nummern der Renvois zu unterbrechen, wodurch das Nachsuchen vom
Index aus, das ja natürlich die Regel ist, ungemein erschwert wird. An
der sachlichen Einteilung ist weniger zu bemängeln, nur hätte die Rubrik
»Varia« mit geringer Mühe enger gehalten werden können und wären
meines Erachtens die Abschnitte C 8 und C 9 (»Festreden, Jahrhundert-
feier, Ehrenbezeugungen etc.« und » Gedichte, Dramen, Novellen über Dürer«)
leicht zu missen, wenn die alten Schriftsteller, die Dürer zitiren, möglichst
vollständig angeführt wären; es ist z. B. Lomazzo nicht genannt. Die Be-
merkungen, die durchaus nicht konsequent hie und da einer Literatur-
angabe angehängt sind, geben selten das, was man von ihnen vor allem
verlangt: eine knappe sachliche Charakteristik der betreffenden Arbeit. Be-
sonders hierin hätte Dodgsons Kritische Cranach-Bibliographie, ein auch
sonst vortreffliches Werkchen, vorbildlich sein sollen.
S. nennt mehr mit Vorsicht als Bescheidenheit sein Buch einen Ver-
such. Es ist auch nicht mehr als ein solcher und noch dazu kein ge-
lungener.
Wien. Arpad Weixlgärtner.

Alfred Gotthold Meyer. Donatello. Knackfuss’sche Künstler-
monographien LXV. Bielefeld und Leipzig 1903. 8° S. 131. Mit Porträt
und 140 Abbildungen nach Skulpturen.
Simon F e c h h e i m e r. Donatello und die Reliefkunst. Eine Kunst-
wissenschaftliche Studie. Zur Kunstgeschichte des Auslandes Heft XVII.
Strassburg 1904. 8° S. 96. Mit 16 Lichtdrucktafeln.
Frida Schottmüller. Die Gestalt des Menschen in Donatellos
Werk. Zürich. 1904. 8° S. 56.
Die etwas herablassende Behandlung, die Donatello im Cicerone er-
fahren hat und noch mehr die augenverdrehende Begeisterung des Reise-
proletariats für Filippino und Boticelli haben es verschuldet, daß man dem
grössten Meister der florentinischen Quattrocentokunst lange weniger Beach-
tung schenkte als manchem Kunsthandwerker, ja auf Grund einer eingebildeten
ästhetischen Überlegenheit sogar Worte des Tadels fand für einen Meister,
der zu den grössten Bahnbrechern in der Geschichte der Kunst aller Zeiten
gezählt werden muss. Erst in den letzten Jahren hat man wieder begonnen sich
mit Donatello eingehender zu beschäftigen und zwar erfreulicher Weise nicht
nur im Rahmen einer biographischen Monographie, sondern zum guten Teil
auch vom Gesichtspunkte allgemeiner entwicklungsgeschichtlicher Probleme.
Das Buch Meyers bildet einen Band der Knackfuss-Serie. Ich weiss
nicht, welches Programm für diese Sammlung theoretisch besteht, nach den
einzelnen Bänden zu schliessen, scheint man den Autoren eine vollständige
Freiheit gegeben zu haben die Aufgabe nach ihrem Ermessen zu gestalten.
Es gibt Bände, die als eine willkürliche und skrupellose Kompilation an-
gesehen werden müssen (wie z. B. die von Knackfuss selbst geschriebenen),
dann solche, welche eine populäre Darstellung mit einer Popularisirung
bestimmter Partei- und Tagesideen verwechseln und in einer für das große
Publikum berechneten Schilderung nicht minder sorglos Behauptungen
 
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