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Universität Wien / Institut für Österreichische Geschichtsforschung [Editor]
Kunstgeschichtliche Anzeigen — 1.1904

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Wickhoff, Franz: [Rezension von: Michelangelos Kruzifix entdeckt, Kunstchronik 15. Jahrgang, 1905-1904, Nr. 25, S. 339-400]
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https://doi.org/10.11588/diglit.51382#0107

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Kunstgeschichtliche Anzeigen.
Beiblatt der „Mittheihuigen des Instituts
für österreichische Geschichtsforschung“
Redigirt von Franz Wickhoff.
Jahrgang 1904. Nr. 4.
Inhalt; Michelangelos Kruzifix entdeckt. (Franz Wickhoff). — Vasari. Die
Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Bildhauer und
Maler. Deutsch herausgegeben von E. Jäschke. II. Band (Wolfgang
Kailab). — J. A. Crowe & G. B. Cavaleaselle: A history of
painting in Italy. Edited by Langton Douglas, assisted by S.
Arthur Strong. Vol. I, IL (Franz Wickhoff). — H. Brockhaus,
Forschungen über Florentiner Kunstwerke (Wolfgang Kailab). —
Sidney Colvin, Selected drawings from old masters in the uni-
versity galleries and in the library at Christ Church Oxford. Part
I & II. (Franz Wickhoff). — G. Gronau, Tizian, 0. Fi sch el, Tizian
(Franz Wickhoff). — K. Michel, Gebet und Bild in frühchristlicher
Zeit, E. Male, L’art religieux du XIIIe siede en France. (Hans Tietze).
— M. Dreger, Künstlerische Entwicklung der Weberei und Stickerei
(Franz Wickhoff). — V. von Loga, Francesco de Goya. (Franz Wickhoff).
— A. L. J e 11 i n e k , Internationale Bibliographie der Kunstwissen-
schaft. (Max Dvorak).

Michelangelos Kruzifix entdeckt. Kunstchronik 15. Jahr-
gang, 1903—1904, Nr. 25, S. 339—400.
Ein verlornes Werk Michelangelos sei wieder aufgefunden worden,
das Kruzifix aus Holz, das er in früher Jugend für den Prior von Santo
Spirito geschnitzt hätte, ein Werk, das von den Zeitgenossen hoch ge-
priesen worden sei. Wohin war nun dieses Kruzifix gekommen, in welchen
Winkel war es versteckt, bis es ein glücklicher Entdecker wieder aufge-
funden hat, das ist die erste Frage. In Santo Spirito in Florenz selbst,
in der Kirche für die es gemacht wurde, wird uns geantwortet, steht es
hinter dem Altar auf den hohen Chorschranken, in Santo Spirito, wohin
Jahr für Jahr Kunstfreunde und Kunstkenner in Scharen aus aller Herren
Länder kommen, und keiner habe es als ein Werk Michelangelos erkannt.
Wem verdanken wir also diese Entdeckung? Dem geheimen Hofrat Henry
Thode aus Heidelberg, der selbst diese Entdeckung in der Frankfurter
Zeitung bekannt gemacht hat, woraus es in die Kunstchronik überging.
Der geehrte Leser verzieht den Mund, »Henry Thode, sagt er, der privi-
legirte Entdecker, der die Welt seit langen mit falschen Dürers, Mantegnas,
Corregios etc. überschwemmt Ja derselbe«« »Der einen ganzen Band
mit Bildern Dürers herausgeben, von denen jedes von anderer Hand ist,
von Rheinländern, Vlämen, Italienern u. s. w. ? Alle malenden Nationen
sind dabei vertreten nur ein Spanier und ein Chinese fehlen bisher noch.
Der kennt ja nicht nur Dürer nicht, sondern auch alle die anderen
Schulen müssen ihm fremd sein, aus denen er alle die falschen Bilder ge-

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