Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
F-

^ „Ditrit^' heißt „cin ncuer Sioff für das Bau- und
Aunstgcwerbe", über deu die Glasfabrik Larlswerk in Buuzlau
foeben eiue Broschüre herausgiebt. Die Befncher dcr lctzteu
Pariser weltausstelluug werdeu sich uoch des überaus rciz-
vollen Anblicks erinuern, den die verschweuderifche verwend-
ung gexreßter Glasoruamente am argentinischen Pavillon
darbot — seuer Glasoruameute, die dann beini Abbruch und
Transport des lustigen Gebäudes allerdings leider vielfach
zerbrochen siud. Die Oorzüge des Glases ohne seine Nach-
teile, insbcsondere ohne die Sprödigkeit desselbeu zu zeigen:
das soll der Ditrit uuu ini Stande sein. „Oitrit ist ein
Uunststciukörxer mit fcst anhasteuder, glatter oder verzierter,
zäher Glasoberfläche. Er vermeidct uicht nur alle Uebol-
stäude des Glases, sondcrn ersetzt dicsclben thatsächlich durch
die cutgegcngesetzten Tngendcu. Ditrit ist billig und dabei
zähe und eiseufest." Die Glasfabrik Larlswcrk glanbt, daß
der Oitrit „gauz ueue, nugeahutc Aussichten uud Bahueu für
dic verwenduug des Glases im tsochbau nud Aiinstgewcrbe"
eröffnc. tvir behalteu uns vor, uach näherer Prüsuug dcr
Sache auf deu Bitrit viclleicht noch zurückznkoniineu.

* Die Teppicb-Aussrelluiig im k. k. ksandclsumseimi
zu wien ist cröffuet worden und enthält herrliche Schätze
morgenländischer Auustweberei. Auch diejenigeu unserer Lcser,
die jcuc Teppiche uicht selbst besichtigen köuuen, erhalteu
übrigens durch die Texxichaiisstelluug etwas gutcs: ausgezeichuete
Redeu und Aussätze sind jctzt veröffeutlicht worden, die
ohne jene Ausstelluug wohl uicht gekommeu wären. !vir
wcrden den Aunstgewerbtrcibenden von ihuen Aeuntnis gebeu.
Da uus eiue Besprechuug der ausgestellten Texxicho nur vor
dcu Stückcn sclber vou wert erschieue, so nuterlasseu w!r
sie, uni das sich ergebende Allgcmeiuere au guten Benierkimgcn
und Mittciluugen uin so mehr zu berücksichtigen.

k^il-ruen.

Derecbti^ter Z^usenZ aus clem „b'irinenreAistsr rnit LnMds 6er
6escbüktsbrsnebe" 6er „Nanäels- un6 6eiverbe-2situnZ". bHb-
6rucb uucb auseuMiveise von 6ieser verboten.

öuuunternellMkr. 6ubel 8an6er (Neinr. (v. 8t Bris6r. 8.),
R.einscbei6.

kijouteriewurenlicllg. K. Reicbarät 8t Lc>. (Ruäolk K.j, Lerlin,
DeipAZerstr. bz. — tVugust 8cbnri6t (LuZust 8cb.), DtorL-
beini. — R. o. 8ieper <VVive. Ltutbiläe, Daura, ^.äolt Otto
8t Olara flobanne 8.), Itlberkelä.

llllgrmorvvgrenssbr. Otto RbrnüIIer (Otto R.j, Ltannlieini, WuII-
stuätstr. 4-n.

8ilbervvoren babr.- tlleäerlLgs. Lt-rx VVeil 8t Lo. ibi<-ix VVeil
u. blniil bkuss^anA) Lerlin, Ikiteäricbst. 78.

Uliren- u. öljouterlevvurenlltllg o. 8cbrenlc u. K. 8cbuIIer
(Oottkrieä 8cb. 8r Kobert 8cb.), 8inZen, 8cbeTeIstr. —
tVnäreus Nerbner (tVIkreä Nerbner), Kiesa, ZVettiuerstr. IZ.

WücbersckIu.

Motlve. 5ammluug vou Liuzelformeu allcr Tech-
uiken des Anustgewcrl'es als vorlüldcr uud Studicumaterial,
herausgegeben vou Mar Ljeideu. Lcixzig, verlag des
literarisichen Iahresbcriästs (Artur Seemann). zo Doxpelhefte
voii jc 10 Blatt. Subskriptiouspreis dcs Doppclhcftcs: 2 M.
— viele unserer so zahlreicheu vorlagewerke gehen iu
dcm Bestrebeu irr, in erster Reihe wicder nicht belchrende
odcr aurcgcndc, souderu reiu ästhetische Wirknugen zu cr-
zielcu, iu erster Rcihe also wiedcr Kuustwerke zu seiu. Bei
dcn meisten audereu Icidct dic praktischc Brauchbarkcit sür deu
Uimstgcwerbtreibendcn doch wenigstens uutcr cinem Aebel-
staude, der bisher kauin in gcbührcuder Meisc bcaästet, jeden-
falls uicht znr Richtschuur besondercr veröffcntlichrmgen ge-
uonmicu ist, dcn Mar kjciden abcr in dcn vordergrimd des
Bewußtseins stellt: ste bieten für dcn praktiker zn viel,

indem sie ihm uach Iltögliäffeit alles bieten, was die wieder-
gegcbenen Stücke an sich seheu lasseu. lheiden wollte nun ini eut-
schicdcuen Gcgeusatze zu dicsem Brauche „den Aüustlern uud
kjandwerkern, welche iu kuustgcwerblichen Saiimilnngen Motive
zu weiterer verarbeitung suchen, dicse Arbeit iu gewissem
Sinne abnehmen, znni uiiudesten aber höchst wesentlich er-
leichtern". Uud so war er bestrebt, aus Merken aller nur
überhaupt Flachinuster aufweiseudeu Techuikeu die weseutlichen
Eiuzelformen aus ihrer verbindung mit nebensächlichen
Teilen loszulöseu und sie, iu eiufacher Umrißzeichnuug und
zumoist in der Größe des llrbildes dargestellt, so als „Motive"
höchst übcrsichtlich hinznstellen. Iu welcher Meise dics ge-
schehen ist, das zeigen die uuserem heutigeu kjefte beigegcbcueu
jdrobcn besser, als eine lango Beschreibuug es thun köuntc.
lsat man dem arbeitsreichen Werke gegenüber deu richtigen
Standpunkt der Beurteiluug uur erst gesundeu, so wird mau
es als die trcffliche Ausführnug eines höchst glücklicheu Ge-
dankens bczeichuen müsseu. Dcin kunstgewerblicheu Zeichuer
wird mit lhcideus Sainmlimg ein ljilssinittel an die lsand
gegebcu, das ihm ganz außcrordentlich nützcn kaun, ohne etwa
cine „Lselsbrückc" zu sein. Uebrigens ist es auch sür deu
Aunst-, ja den Aulturforscher iuteressant. Und so sehen wir
uns in der augenehmen Lage, die Anschaffung der ueueu
jdublikation mit dem allerbesten Gewissen auss lvärmste em-
xfehlen zu könuen: sie ist eine dcr wenigeu und zu alleu
Aeiten selteuen, die man in gewisser Beziehuug „bedcuteud"
neuuen darf.

Dic Glnsgemalde- u»d Aunstsannnlung der
Dcrren T. und sp. D. vinccnt in Tonstunz. wir wcisen
auf diescn nnifangreichen uud uiit Tafeln ausgestatteten
Aatalog gerade jetzt hin, uiu daran zu eriunern, daß die be-
kaunte vinceutschc Sammluug uun zum Verkaufe kommt.
Der lsauptwert dieser Samnilung ruht iu ihren schwcizerischen
Glasgemäldeu, die Professor Rahn in Zürich wiffeuschastlich
beschrieben hat; aus ihrem weiteren Iuhalt sind jcne zahl-
reichen Schöpfungen der Aeramik hervorzuhebeu, die der glück-
liche Begründer mit dem Inventar des bischöflichen jdalastcs
zu llicersbnrg ansgaugs dcr dreißiger Iahre crwarb. Liu
Gruudsatz dcs ältcru ^erru viuceut war, uichts restaurireu
zu lassen — was den Sammleru jetzt zum verkaufe geboteu
wird, ist in jedcm Teile so wie es erworben wnrde Die Art
wie, und die Zeit, iu der die viucentschc Sammlung zu-
sammeuwuchs, bieten fast uuaufechtbar cine Gewähr, die hcute
„nicht allgemeiu" geboten wird: die Gewähr dafür, daß die
Stücke ocht siud.

verkebr.

„Gesebütt und Gescbmnc'k." In dcn Aufsätzcn
aus uusrer Zeitschrift, die in sehr zahlreichen Blättern uach-
gedruckt wordcn siud, gehört auch der „Geschäft uud Geschmack"
überschriebeue. Dic ersteu füuf, sechs lviederholuugen dieses
Aufsatzes zeigten anch deutliche Vuelleuangabc, danu abcr ge-
schah etwas, das für andere Leute lustig, sür uns aber ärgcr-
lich ist. Ein Icitimgsiuann dachte: sei gcscheit und „stelle"
deu Leuten „auheim", ob sie glaubeu wolleu, Du habest deu
Aufsatz geschrieben oder dcr Unnstgewerbe-Mann in Dresden
— mache die „(lZucllenaugabe" also „geschickt". llnd so druckte
er deu Anfaug also: „Dcine lvare behagt mir nicht. Dn
mußt, so schreibt das »Uunstgewerbe«, doch wisseu, wo Stilisireu
uud wo Naturalismus am Platze siud: das ist doch Mode,
was du mir da zeigst, aber seiner Lebtag nicht Annst. So
spricht der Aritiker, er pflückt dem Auustgewerbler foin säuber-
lich seiue Arbeit ausciuauder, legt sie ihm so vor die Nase,
zeigt darauf und schüttolt deu Aoxf" usw. vst das uicht
geradc, als wäre das „Auustgcwerbe" jener „Aritiker", ge g en
den doch in lvahrheit das „Aimstgewerbe" sxrach, ist es nicht
grade, als wäre der ganze Aufsatz, dcr, uus cutlehnt, uusere
Ausichten wicdergiebt, eine jdolemik gegeu uns? llud iu
diescr Form hat der Aufsatz seiue Rnndo durch dic Presse
daun weiter gemacht, tcilweise sogar uuter 6Znelleuaugabe
uach irgcud ciueni der Blätter, die, während sie uns nach-
druckten, gcgeu uns zu sxrechen schieueu. Das ist uns denu
doch zn bunt. lvir wiederholeu unsere Lrkläruug: der Ab-
druck nnsrer Ligeubeiträge uuter (lZucllenaugabc steht jedem
frei imd wird vou uus sehr geru geseheu — wir werdeu aber
fortau jeden Nachdruck eincs Anfsatzes gerichtlich verfolgon,
der nicht anf deiitliche lvoise den ganzen Aufsatz als uns
cutlehut keunzeichuet.

vcrantn'cirtlicb: L. Nvcnarius in Drcsdcn, kür dcn Nnzcigcntcil: klb. Nlt in Drcsdcn. vcrlag! lirunstivart-Vcrlag in Drcsdcn.
Drucl! von zfr. Dittcl Dacbkolgcr (Hrrcxss s. 'llriinatb) III Drcsdcn.
 
Annotationen