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NI der lsauptsache durchaus llutteilungcu vcm priuzipieller
IDichtigkeit rorbehalieiu cZerade deshalb jcdoch müssen mir
iiuserii Lesern wenigstens den letzten jener Aufsätze unter-
breitcn: er behandelt an dein eincn Beispicle der Breslauer
AussieUung so vicles, was allgemcinere wichtigkeit hat, daß
sich jeder uuscrer Lescr die Anwendung aus die verhältuisse,
unter denen cr selber lebt, bequein niachcn kann. Mag er
dann zustiinuien oder ablehnen — sicher wird cr dnrch den
Kritiker der „Zchles. Ztg." in irgend ciner Beziehung sich
daukenswert angeregt fiihlen.

„Die Thatsache, daß es dcm Runstgewerbe-Vcrein möglich
gcwescn ist, in cinein Zeitraum von wenig wochen die Ans-

stellnng in dem vorhandenen Umsange ins Dasein zu rufen,
bewcist, daß der verein unter den cliiheiinischen Vcrtretern
des Aunstgewerbes als ein Mittelpunkt zur gemeinsamen
Pflege ihrer gemeinschaftlichen Interessen anerkannt wird.
Aber audererseits liefert die Lückenhaftigkcit dcr Ausstellung,
die weder llbcr die ganze kunstgewerbliche Thätigkeit Breslaus,
noch über ein eiuziges Londergebiet derselbcn eiue annähernd
crschöpfende Übersicht bietet, den unwiderleglichen Beweis, daß
zahlreiche Aunstgewerbetreibende entweder der Ausstellung
oder der Lührung des Uunstgewerbevercins gegenüber sich ab-
lehnend verhalten haben. Gb das eine oder das andere der
Fall ist, ob stichhaltige oder Schcingründe zu dieser ksaltung

Hbd. 24. Lu dcm Nutsatzc „Mcurcrs Lcstrcbuu^cu um das SIudiui<der Ikaturkdr mcu". Lrläutcruug sicbc s. 12t linlis.

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vcranlaßt haben, kann cin außerhalb des vcreins Stchcnder
nicht entscheiden. Nur wäre cs im Iuteresse dcr wichtigen
Sache gcboten, daß hier cin wandel einträte, daß sich wirklich
die Gesamtheit dcr Kunstgewerbetrcibenden BrcLlanszusammen-
fände in dem verein, der sich als einc notwendige Linrichtung
erwicsen und bewährt hat, uud dcr zwcifellos allseitig ent-
wickelungssähig ist, wcnn diese Lntwickelung untcr erfahrcncr
und besonnener Leitung angestrebt wird nnd in ruhiger Stetig-
keit mit Ausschluß allcr persönlichen Nücksichten, init allciuigcr
Rücksicht aus die ksebung der Aunst im Gewerbe ersolgt. So
lange der verein mit seinen Unternehmungen nur als ver-
treter eines Bruchteils der hiesigen Uunstgewerbetreibenden

vor der Vffcntlichkeit erscheint, wird letztcre zu einein großen
Teile cine gewisse Gleichgültigkeit und Zurückhaltung abzu-
legen nicht geneigt scin. Trotzdem hat die Ausstellung über
vernachläisigung durch das Publikum durchaus nicht zu klagen.
Und sie birgt auch einen so vielseitigen Inhalt, daß sie allen
Besuchern etwas zu bictcn im stande ist. Aber gar mancher
von dicsen hat trotz aller Anerkennung doch zweisellos das
Fehlen eines bestimmten planes sür die ganze Ausstcllung
sowio einheitlichcr, für jcden Aussteller maßgebender Bestimm-
ungcn herausgefühlt nud bedauert. Denn in etwas bunter
Reihe stößt hier und da recht verschiedenartiges hart auf-
einander und mit störender Ungleichmäßigkeit, welche ein rich-

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