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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 8.1897

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4884#0152
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132

KLEINE MITTEILUNGEN.

verschiedenen Einsätzen und Spitzen, sowie von ebenso vielen
verschiedenen Garnituren für Bett- und Leibwäsche. An
diese reihen sich eine Anzahl von Beschreibungen zur An-
fertigung von Spitzen und Ecken zur Umrandung von Taschen-
tüchern etc., von Mustern für Fächer, für Kreuze und Stäbe,
für Mossgewänder, Hüte und andere Dinge, welche durch
die in den letzten Jahrzehnten sehr vernachlässigte Strickeroi
gemacht werden können. Jn dem Werk wird natürlich
vorausgesetzt, dass diejenigen, die sich an das Stricken der
Muster begeben, mit der Strickarbeit völlig vertraut sein
müssen, denn eine Anleitung zum Stricken überhaupt fehlt.
Der Hauptwert ist auf das Stricken von Spitzen gelegt, wo-
bei die Nachbildung von Klöppelspitzen berücksichtigt worden
ist. Die Aufgabe, Leben in eine absterbende Technik zu
bringen, ist von der Verfasserin, die ihr Gebiet völlig be-
herrscht, mit anerkennenswertem Eifer versucht worden.
Ich fürchte nur, dass alle Mühe eine vergebliche sein wird.
— Die Maschinen erzeugen heute solche hübsche, reich ge-
musterte und auch dauerhafte Spitzen (ganz abgesehen von
dem billigen Preis), dass die Strickspitzen, denen eine ge-
wisse, in der Technik der Strickerei begründete Einförmigkeit
nicht abzusprechen ist, weit zurück bleiben. Dies kann man
sich selbst bei aller Nachsicht,
die man, den löblichen Zweck
des Werkes im Auge, den Strick-
spitzen angedeihen lässt, nicht
verhehlen. Ich fürchte auch, dass
die Kunst-Strickerei als Erwerbs-
zweig nicht den Erfolg haben
wird, den die geschätzte Ver-
fasserin erhofft (siehe Vorwort).
Die Kunststrickerei wird sich
ja vielleicht popularisiren, aber
schwerlich zu einem lohnenden
Erwerbszweig gestalten lassen.
Dass aber eine Schule für Kunst-
strickerei errichtet worden ist,
dass man auch dieses Gebiet in
Betracht zieht und Frauen und
Mädchen Gelegenheit giebt, sich
zu unterrichten, das bleibt auf
alle Fälle dankens- und aner-
kennenswert. Es sollten nur
noch viel mehr und an viel mehr
Orten Fachschulen, gleichviel
welchen Fachs, für das weibliche
Geschlecht errichtet werden, denn
gerade diese sind in erster Linie
berufen, Frauen und Mädchen so
auszubilden, damit sie erwerbs-
fähig werden. T. F.



Schlüssel aus dem Kunstgewerbemuseum in Leipzig,
Vorder- und Seitenansicht. Aufgenommen von Max Bischof.

Zu dem in Heft V, S. 76—80 abgebildeten und be-
sprochenen Flügel von ßechstein, sowie der weiteren nach
Professor Koch's Entwürfen angefertigten Musikzimmer-
einrichtung bemerken wir noch nachträglich, dass Lackiruug
und Vergoldung in der Lackirerei und Vergolderei für Kunst-
möbel von Herrn E. Kulick in Berlin ausgeführt wurde.

Eine neue Serie von Zeichenblöcken für Schulen, Maler,
Zeichner und Techniker giebt Oberlehrer Georg Friese her-
aus. Dieselben erscheinen in den verschiedensten Quali-
täten und Formaten und sind durch die Helwing'sche Buch-
handlung in Hannover zu beziehen. Die wohlfeilsten Blocks
für Volksschulen etc. im Format 27x20 cm aus Holzkarton
kosten (je 10 Blatt) 30 Pf. Es folgen dann größere Formate
in weiß und grau bis zum Preise von 1,25 M. Alsdann wird
holzfreies Maschinenpapier glatt und rauh, weiß und farbig
von 29x35 an bis 54x44 cm groß empfohlen. Die Preise
des Blocks (10 Blatt) schwanken von 50 Pf. bis 1,00 M.
Endlich empfiehlt der Herausgeber noch verschiedene mit
der Hand geschöpfte Papiere, glatt, rauh, blaugrau, rot-
grau, gelbgrau, olivenfarbig und elfenbeinweiß. Die Preise
steigen von 75 Pf. bis zu 2,60 M. für die größten Formate
(44x54 cm.)

ZEITSCHRIFTEN.

Journal f. Buchdruckerkunst.
1897. Nr. 9-13.

Amerikanische Schnellpressen in
Deutschland. Von O. Schlotte.

— Die Lage der Schweizer Typo-
graphie. — Die Kalender-Littera-
tur des Jahres 18!)7. III. — Die
Hachfeld'schen Zeitungsgründun-
gen und andere Konkurrenzblüt ei).
Von O.Schlotke. —Fortschritte
der Zeit. — Das projektirte neue
Buchgewerbemuseum in Leipzig.

— Nochmals Farbenphotographie.

— Das ;50jäkrige Jubiläum der
Offizin J.. O. Koenig & Ebhardt.
I. II. — Über das Anlegen an der
Schnellpresse. — Der Titelblatt-
Wettbewerb der Firma J. G. Schel-
ter & Giesecke in Leipzig. — Ein
litterarisches Flugblatt.

Mitteilungen des k. k. Österr.
Museums für Kunst und In-
dustrie. 1897. Heft 3.

Legate an das Museum. — Zur
Technik des.Tassilokelches. Von
H. Nacht. — Die moderne Buch-
illustration in England. Von J.
Fol.nesics. (Schluss.)

Zeitschrift des bayerischen
Kunst -Gewerbe- Vereins in
München. 1897. Heft 3.

Moderne Medaillenkunst. II. Von
G. Hab ich. — Das Münchener
Kunstgewerbe im Jahre 1896. —
Neue holländische Fayencen. —
Ein Pariser Kunstarbeiter über
den Stilmangel unserer Zeit. —
Ein Beitrag zur Handwerkerfrage.

Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Architekt Karl Hoffacker in Charlottenburg - Berlin.

Druck von August Pries in Leipzig.
 
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