KLEINE MITTEILUNGEN.
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men und Münzen, sowie 2739 alten Urkundensiegeln. Von
diesen im wesentlichen aus dem Staatsarchiv Marburg
stammenden Siegeln werden Abgüsse abgegeben. Zu der
Sammlung gehören ferner 900 Metallgegenstände und 500
Kunststickereien und alte Stoffe. Vom 23.-31. Mai 1896
fand eine Ausstellung der Schülerarbeiten statt, die sich
eines zahlreichen Besuches erfreute; Ende März 1897 veran-
staltete die Anstalt eine Ausstellung
moderner französischer Medaillen und
Plaketten, welche von dem Königl.
Kunstgewerbe-Museum in Berlin zu
diesem Zwecke geliehen waren.
Hannover. Kunstgewerbesehule.
Zu den wenigen Schulen, welche in
Preußen z. Z. auch praktische Klassen
für solche Berufe haben, bei denen
eine Weiterbildung im Schulwege von
Nutzen sein kann, gehört auch die
Handwerker- und Kunstgewerbeschule
zu Hannover. Es ist hierbei, wie die
„Mitteilungen des Vereins der Kupfer-
schmiedereien Deutschlands" in einem
Aufsatz über Kupfertreibarbeiten her-
vorheben (Nr. 187 und 188), denen wir
hier folgen, auf eine Weiterbildung
nach erfolgter Meisterlehre, nicht auf
ein Umgehen der Lehrzeit abgesehen.
Zeigt man auch in der Praxis solchen
Einrichtungen meist sehr wenig Ent-
gegenkommen, so kann, wenn der
Unterricht durch einen theoretisch wie
praktisch tüchtig gebildeten Lehrer
m
m
erteilt wird, eine solche Schule doch manches bieten, was
der Lehrling bei den besonderen Verhältnissen des heutigen
Handwerks in der Werkstatt nicht mehr lernen kann. Was
speciell die Schule in Hannover betrifft, so verfolgt sie zu-
nächst in ihrer Fachklasse für Kupferschmiede nur theore-
tische Ziele in technischer Richtung, bietet jedoch strebsamen
Schülern Gelegenheit, in der praktischen Klasse für Kunst-
schlosser, welche mit der Anstalt ver-
bunden ist, auch der kunstgewerb-
lichen Ausbildung im Treiben obzu-
liegen. Die dem oben erwähnten Auf-
satz, auf den wir hier nur verweisen
können, beigegebenen Abbildungen von
Schülerarbeiten beweisen, dass trotz
der geringen Zeit, die der übrige Lehr-
plan den Schülern der Kupferschniiede-
fachklasse zur freien Verfügung be-
lässt, besonders fleißige Schüler doch
auch im Kupfertreiben gute Erfolge
erzielen können. Hierbei ist allerdings
Voraussetzung, dass die in der genann-
ten Zeitschrift abgebildeten Schüler-
arbeiten nicht lediglich für die Aus-
stellung der Schülerarbeiten angefer-
tigte „Prunkstücke" sind, sondern dass
wir sie lediglich als Produkte eines
lediglich die spätere Selbständigkeit
des Schülers verfolgenden fachgemäs-
sen Lehrganges aufzufassen haben.
-VL-Pforzlieim. Nach dem Jahres-
bericht der Großhcrxoglichen Gewerbe-
schule für das Schuljahr 1896/97 zählte
Romanischer Kirchenkronleuchter, entworfen von H. Wetzel Frankfurt aM ausgeführt von Ferd. Paul Kbüqer, Berlin.
(Muster gesetzlich geschützt.)
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men und Münzen, sowie 2739 alten Urkundensiegeln. Von
diesen im wesentlichen aus dem Staatsarchiv Marburg
stammenden Siegeln werden Abgüsse abgegeben. Zu der
Sammlung gehören ferner 900 Metallgegenstände und 500
Kunststickereien und alte Stoffe. Vom 23.-31. Mai 1896
fand eine Ausstellung der Schülerarbeiten statt, die sich
eines zahlreichen Besuches erfreute; Ende März 1897 veran-
staltete die Anstalt eine Ausstellung
moderner französischer Medaillen und
Plaketten, welche von dem Königl.
Kunstgewerbe-Museum in Berlin zu
diesem Zwecke geliehen waren.
Hannover. Kunstgewerbesehule.
Zu den wenigen Schulen, welche in
Preußen z. Z. auch praktische Klassen
für solche Berufe haben, bei denen
eine Weiterbildung im Schulwege von
Nutzen sein kann, gehört auch die
Handwerker- und Kunstgewerbeschule
zu Hannover. Es ist hierbei, wie die
„Mitteilungen des Vereins der Kupfer-
schmiedereien Deutschlands" in einem
Aufsatz über Kupfertreibarbeiten her-
vorheben (Nr. 187 und 188), denen wir
hier folgen, auf eine Weiterbildung
nach erfolgter Meisterlehre, nicht auf
ein Umgehen der Lehrzeit abgesehen.
Zeigt man auch in der Praxis solchen
Einrichtungen meist sehr wenig Ent-
gegenkommen, so kann, wenn der
Unterricht durch einen theoretisch wie
praktisch tüchtig gebildeten Lehrer
m
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erteilt wird, eine solche Schule doch manches bieten, was
der Lehrling bei den besonderen Verhältnissen des heutigen
Handwerks in der Werkstatt nicht mehr lernen kann. Was
speciell die Schule in Hannover betrifft, so verfolgt sie zu-
nächst in ihrer Fachklasse für Kupferschmiede nur theore-
tische Ziele in technischer Richtung, bietet jedoch strebsamen
Schülern Gelegenheit, in der praktischen Klasse für Kunst-
schlosser, welche mit der Anstalt ver-
bunden ist, auch der kunstgewerb-
lichen Ausbildung im Treiben obzu-
liegen. Die dem oben erwähnten Auf-
satz, auf den wir hier nur verweisen
können, beigegebenen Abbildungen von
Schülerarbeiten beweisen, dass trotz
der geringen Zeit, die der übrige Lehr-
plan den Schülern der Kupferschniiede-
fachklasse zur freien Verfügung be-
lässt, besonders fleißige Schüler doch
auch im Kupfertreiben gute Erfolge
erzielen können. Hierbei ist allerdings
Voraussetzung, dass die in der genann-
ten Zeitschrift abgebildeten Schüler-
arbeiten nicht lediglich für die Aus-
stellung der Schülerarbeiten angefer-
tigte „Prunkstücke" sind, sondern dass
wir sie lediglich als Produkte eines
lediglich die spätere Selbständigkeit
des Schülers verfolgenden fachgemäs-
sen Lehrganges aufzufassen haben.
-VL-Pforzlieim. Nach dem Jahres-
bericht der Großhcrxoglichen Gewerbe-
schule für das Schuljahr 1896/97 zählte
Romanischer Kirchenkronleuchter, entworfen von H. Wetzel Frankfurt aM ausgeführt von Ferd. Paul Kbüqer, Berlin.
(Muster gesetzlich geschützt.)
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