14G
KLEINE MITTEILUNGEN.
BUGHERSCHAU.
Die Forderungen
der dekorativen
Kunst von Walter
Cranc. Autorisirte
Übersetzung von 0.
Wittich. Berlin,
1896. Georg Sie-
mens. 214 S. 8°.
Diese erste in deut-
scher Übersetzung vor-
liegende Schrift des
englischen Meisters
enthält in ihrem er-
sten Teile eine Recht-
fertigung der kommu-
nistischen Ansichten
des Verfassers und eine
Kritik unserer Gesell-
schaftsordnung als des
natürlichen Feindes
und Frohnvogtes aller
Kunst. Der zweite Teil,
wie der erste sechs
Kapitel umfassend,
wendet sich im we-
sentlichen nicht an das
Publikum, sondern an
die Künstler. Unter
den Schlagworten de-
korative, architekto-
nische, figürliche
Kunst behandelt Cra-
ne den Entwurf als
die erste Grundlage
nicht nur der eigent-
lich „dekorativen"
Kunst, sondern auch
der Malerei und Plas-
tik; das architekto-
nische Empfinden als
das eigentliche Lebens-
element, welches die
Einzelkünste trägt und
alle vereinigt; den
Symbolismus als na-
türliches Ausdrucks-
mittel der Kunst. In
diese zusammenfassen-
de Erörterung über das
Wesen der großen
Kunst, deren begeis-
terter Prophet Crane
ist, sind eingereiht
eine Abhandlung über
die Gesetze des deko-
rativen Musters und
ein Kapitel
„über Nach-
ahmung und „„,,
Ausdruck in fSBk
der Kunst" ^^^"
eine Abrech-
nung mit den
Kaminspiegel für das Arbeitszimmer Sr. Maj. des Kaisers. Stadtsehloss Potsdam.
Adolf Hoffmann, Hofbildhauer, Berlin.
Photographen unter
den Künstlern. Den
Schluss bilden zwei
Kapitel „ wie soll Kunst
gelehrt werden ?" und
„die Bedeutung der
angewandten Künste
und ihre Beziehungen
zum Alltagsleben". —
Die Übersetzung, die
in dankenswerter
Weise die Schrift wei-
teren Kreisen zugäng-
lich macht, ist fast
durchweg fließend und
verständlich. O. H.
Ornamentale Kom-
positionen. Ent-
würfe von modernen
Plafonds, Wandfel-
dern, Füllungen, Lü-
netten, reizvollen
Ornamententwicke-
lungen verbunden
mit reichem Blu-
menschmuck etc.
von Wilhelm Schüt-
ze , Vorsteher der
Malerfachschule für
Gehilfen und Volon-
täre in Hamburg.
18 Tafeln in Photo-
lithographie. Ham-
burg, Boysen &
Maasch, Gewerbe-
u. Architekturbuch-
handlung.
Sämtliche Ent-
würfe sind flott und
frisch gezeichnet, und
wenn sie auch keine
neuen Ideen entwik-
keln, so zeigt doch
die ganze Art der Auf-
fassung, dass der Ver-
fasser nicht nur die
Formen vollständig be-
herrscht,sondern ihnen
auch neues Leben ein-
zuhauchen versteht.
Fehlt auch die Farbe,
so wird doch der De-
korationsmaler aus
dieser reichen Samm-
lung, welche ein tüch-
tiger Fachmann hier
bietet, manches
brauchbare
Motiv entneh-
men können,
um es bei sei-
nen eigenen
Entwürfen
weiter zu ver-
KLEINE MITTEILUNGEN.
BUGHERSCHAU.
Die Forderungen
der dekorativen
Kunst von Walter
Cranc. Autorisirte
Übersetzung von 0.
Wittich. Berlin,
1896. Georg Sie-
mens. 214 S. 8°.
Diese erste in deut-
scher Übersetzung vor-
liegende Schrift des
englischen Meisters
enthält in ihrem er-
sten Teile eine Recht-
fertigung der kommu-
nistischen Ansichten
des Verfassers und eine
Kritik unserer Gesell-
schaftsordnung als des
natürlichen Feindes
und Frohnvogtes aller
Kunst. Der zweite Teil,
wie der erste sechs
Kapitel umfassend,
wendet sich im we-
sentlichen nicht an das
Publikum, sondern an
die Künstler. Unter
den Schlagworten de-
korative, architekto-
nische, figürliche
Kunst behandelt Cra-
ne den Entwurf als
die erste Grundlage
nicht nur der eigent-
lich „dekorativen"
Kunst, sondern auch
der Malerei und Plas-
tik; das architekto-
nische Empfinden als
das eigentliche Lebens-
element, welches die
Einzelkünste trägt und
alle vereinigt; den
Symbolismus als na-
türliches Ausdrucks-
mittel der Kunst. In
diese zusammenfassen-
de Erörterung über das
Wesen der großen
Kunst, deren begeis-
terter Prophet Crane
ist, sind eingereiht
eine Abhandlung über
die Gesetze des deko-
rativen Musters und
ein Kapitel
„über Nach-
ahmung und „„,,
Ausdruck in fSBk
der Kunst" ^^^"
eine Abrech-
nung mit den
Kaminspiegel für das Arbeitszimmer Sr. Maj. des Kaisers. Stadtsehloss Potsdam.
Adolf Hoffmann, Hofbildhauer, Berlin.
Photographen unter
den Künstlern. Den
Schluss bilden zwei
Kapitel „ wie soll Kunst
gelehrt werden ?" und
„die Bedeutung der
angewandten Künste
und ihre Beziehungen
zum Alltagsleben". —
Die Übersetzung, die
in dankenswerter
Weise die Schrift wei-
teren Kreisen zugäng-
lich macht, ist fast
durchweg fließend und
verständlich. O. H.
Ornamentale Kom-
positionen. Ent-
würfe von modernen
Plafonds, Wandfel-
dern, Füllungen, Lü-
netten, reizvollen
Ornamententwicke-
lungen verbunden
mit reichem Blu-
menschmuck etc.
von Wilhelm Schüt-
ze , Vorsteher der
Malerfachschule für
Gehilfen und Volon-
täre in Hamburg.
18 Tafeln in Photo-
lithographie. Ham-
burg, Boysen &
Maasch, Gewerbe-
u. Architekturbuch-
handlung.
Sämtliche Ent-
würfe sind flott und
frisch gezeichnet, und
wenn sie auch keine
neuen Ideen entwik-
keln, so zeigt doch
die ganze Art der Auf-
fassung, dass der Ver-
fasser nicht nur die
Formen vollständig be-
herrscht,sondern ihnen
auch neues Leben ein-
zuhauchen versteht.
Fehlt auch die Farbe,
so wird doch der De-
korationsmaler aus
dieser reichen Samm-
lung, welche ein tüch-
tiger Fachmann hier
bietet, manches
brauchbare
Motiv entneh-
men können,
um es bei sei-
nen eigenen
Entwürfen
weiter zu ver-