AUSSTELLUNG VON WERKEN ALTEN KUNSTGEWERBES.
171.
noch die kleine Eeiseapotheke (Nr. 674) des Herrn Ritt-
meisters Freiherr von Bodenhausen. In einem kleinen
Sammetkoffer mit goldenen Beschlägen befinden sich zahl-
reiche kleine Büchsen mit Goldverschluss, sowie einige
Stücke aus Meißener Porzellan mit bunter japanischer Male-
rei. Dem Goldschmiedestempel und Meisterzeichen nach
ist das zierliche und kostbare Stück um 1730 entstanden.
Unter den Fabrikaten anderer Herkunft (Nr. 824— 854,
ausgestellt in den Parterreräumen) sind Wiener, Berliner
und verschiedene Thüringer Porzellane vorhanden, zwei
vorzügliche Sevres - Biskuitbüsten Napoleons I. und der
Kaiserin Josephine (Nr. 1197 und 1198), von Herrn Frei-
herrn von Friesen auf Rötha, haben im großen gelben
Ausstellungszimmer Platz gefunden.
Die vierte Abteilung des Kataloges bringt das Glas
und beginnt mit eine Reihe von bemalten Scheiben, von
denen die besten (Nr. 865—877) Herrn Hans Felix ge-
hören. Unter ihnen ist die kleine nackte Frau als
Wappenhalterin (Nr. 877) wieder hervorzuheben, ober-
deutsch um 1530, die jedenfalls nach der Zeichnung eines
hervorragenden Meisters gefertigt ist. Der eine Wand-
schrank des roten Majolikazimmers birgt neben dem
Steinzeug die ausgestellten Glasgefäße. Emailirte
Humpen mit verschiedenen Darstellungen, meist aus den
Sammlungen Felix und Zschille, ein ganz vorzügliches
Schaperglas (Nr. 904), sowie eine kleine Anzahl höchst
interessanter spätmittolalterlicher deutscher Nuppongläser
(Nr. 908) aus dem Besitze des Herrn Stadtrat Zschille.
Wohl kaum seinesgleichen hat das prachtvolle orien-
talische Glas (Nr. 900, Sammlung Zschille), das ebenso wie
Herrn Hans Felix kostbare kleine venezianische Kanne
(Nr. 901) unter den edlen Metallen seinen Platz er-
halten hat (Goldschrank des Majolikaziniiners).
Nur wenige aber hervorragende Arbeiten finden
wir unter den Maleremaillen. Ich will hier nur die
schöne Schale mit Porträtmedaillons (Nr. 914), sowie
die vorzügliche Henkelkanne (Nr. 915) mit dem Mono-
gramm des Pierre Rej'inond, eine Arbeit ersten Ranges,
beide aus der Sammlung Felix, nennen. (Sohluss folgt.)
DB. ü. TUJVME.
IPvis
RHMo
, .);.,„„*7>.-ti>f-ili]'ik C BecHSTEIN, Berlin, nach einem Entwurf vou L. Rhkad, Amerika.
Plakat der Kgl. Hof-Flügel- und mmoioiteuuim
171.
noch die kleine Eeiseapotheke (Nr. 674) des Herrn Ritt-
meisters Freiherr von Bodenhausen. In einem kleinen
Sammetkoffer mit goldenen Beschlägen befinden sich zahl-
reiche kleine Büchsen mit Goldverschluss, sowie einige
Stücke aus Meißener Porzellan mit bunter japanischer Male-
rei. Dem Goldschmiedestempel und Meisterzeichen nach
ist das zierliche und kostbare Stück um 1730 entstanden.
Unter den Fabrikaten anderer Herkunft (Nr. 824— 854,
ausgestellt in den Parterreräumen) sind Wiener, Berliner
und verschiedene Thüringer Porzellane vorhanden, zwei
vorzügliche Sevres - Biskuitbüsten Napoleons I. und der
Kaiserin Josephine (Nr. 1197 und 1198), von Herrn Frei-
herrn von Friesen auf Rötha, haben im großen gelben
Ausstellungszimmer Platz gefunden.
Die vierte Abteilung des Kataloges bringt das Glas
und beginnt mit eine Reihe von bemalten Scheiben, von
denen die besten (Nr. 865—877) Herrn Hans Felix ge-
hören. Unter ihnen ist die kleine nackte Frau als
Wappenhalterin (Nr. 877) wieder hervorzuheben, ober-
deutsch um 1530, die jedenfalls nach der Zeichnung eines
hervorragenden Meisters gefertigt ist. Der eine Wand-
schrank des roten Majolikazimmers birgt neben dem
Steinzeug die ausgestellten Glasgefäße. Emailirte
Humpen mit verschiedenen Darstellungen, meist aus den
Sammlungen Felix und Zschille, ein ganz vorzügliches
Schaperglas (Nr. 904), sowie eine kleine Anzahl höchst
interessanter spätmittolalterlicher deutscher Nuppongläser
(Nr. 908) aus dem Besitze des Herrn Stadtrat Zschille.
Wohl kaum seinesgleichen hat das prachtvolle orien-
talische Glas (Nr. 900, Sammlung Zschille), das ebenso wie
Herrn Hans Felix kostbare kleine venezianische Kanne
(Nr. 901) unter den edlen Metallen seinen Platz er-
halten hat (Goldschrank des Majolikaziniiners).
Nur wenige aber hervorragende Arbeiten finden
wir unter den Maleremaillen. Ich will hier nur die
schöne Schale mit Porträtmedaillons (Nr. 914), sowie
die vorzügliche Henkelkanne (Nr. 915) mit dem Mono-
gramm des Pierre Rej'inond, eine Arbeit ersten Ranges,
beide aus der Sammlung Felix, nennen. (Sohluss folgt.)
DB. ü. TUJVME.
IPvis
RHMo
, .);.,„„*7>.-ti>f-ili]'ik C BecHSTEIN, Berlin, nach einem Entwurf vou L. Rhkad, Amerika.
Plakat der Kgl. Hof-Flügel- und mmoioiteuuim