KLEINE MITTEILUNGEN.
195
Vereinssarnmlungen an das zu gründende städtische Museum
willigen sollte. Der Magistrat legte Wert darauf, dass
zwischen Stadt und Verein ein engeres Verhältnis geschaffen
werde, als bisher zwischen der Provinz und dem Verein be-
stand. Vor allem mussten die dem Verein gehörigen Teile
der Sammlungen in das Eigentum der Stadt übergehen,
weil diese künftighin aus eigenen Mitteln Ergänzungen des
Museums vorzunehmen habe und es dabei schon aus äußeren
Gründen auf die Dauer kaum möglich sei, die besonderen
Eigentumsrechte an den einzelnen Sammlungsgegenständen
auseinanderzuhalten. Der Vorstand glaubte auf diese Be-
dingungen eingehen zu können, falls ihm vertragsmäßig ein
bestimmender Einfluss auf die Verwaltung des Museums,
insbesondere durch Aufnahme stimmberechtigter Vertreter
in die Museumsdeputation, gesichert wurde. Auf Grund dieser
Erwägungen wurde zwischen Magistrat und Vereinsvorstand
ein Vertragsentwurf vereinbart. Die Genehmigung desselben
durch die Stadtverordneten-Versammlung einerseits, die Gene-
ralversammlung, des Vereins andererseits fällt bereits in das
folgende Vereinsjahr.
Frag, kunstgewerbliches Museum der Handels- und
Gewerbekammer. Das Museum versendet seinen Katalog der
mit der Bibliothek verbundenen Vorbildersammlung, der vom
Kustos des Kunstgewerbemuseums, Herrn F. A. Borovsky, ver-
fasst ist. Derselbe ist sehr übersichtlich nach 15 Fachgruppen
geordnet und umfasst 21105 Vorbilder. Die ganze Bibliothek
wie die Vorbildersammlung leidet unter dem großen Raum-
mangel, dem vor Unterbringung des Museums in den neuen
Räumen nicht abgeholfen werden kann. Um so verdienst-
licher istes,dasstrotz dieser Übelstände die Museunwerwaltung
sich bemüht hat, einen Teil der Bibliotheksschätze m einer
namentlich für den Gewerbetreibenden sehr brauchbaren
Form zugänglich zu machen.
WETTBEWERBE.
Aachen. Die Firma J. G. Eouben Sohn Carl in
Aachen erlässt ein Preisausschreiben für einen Plakat-Ent-
wurf. Derselbe soll außer der Firma die Stichworte: „Aachenei
Badeöfen", „Original Houben's Gasöfen" und „Über 50000
im Gebrauch" enthalten. Bedingungen: 1. Breite des Plakates
nicht über 44 cm, Höhe beliebig. 2. Ausführung in höchstens
vier Farben und einer Umriss- bez. Schriftplatte. 3. Die Ent-
würfe sind so auszuführen, dass die Vervielfältigung un-
mittelbar danach erfolgen kann. 4. Der Entwurf ist m
modernem Plakatstil auszuführen. Die Wahl der Darstellung
ist freigestellt. Eine bildliche Darstellung eines Bade- und
Gasofens kann angebracht werden. 5. Für die drei besten^Ent-
würfe werden als Preise ausgesetzt: 350 M., 100 M., 60 M.
Das Eigentumsrecht und das Recht der ausschließlichen
Vervielfältigung der drei preisgekrönten Entwürfe geht an die
Firma über. Ankauf weiterer Entwürfe behält sich dielirma
vor. 6. Die Entwürfe sind bis zum 13. Oktober 1897 bei
der oben bezeichneten Firma ohne Nennung des Namens,
mit Kennwort versehen, einzuliefern. Ein mit dem Kenn-
wort versehener, verschlossener Umschlag, Namen und Adresse
des Bewerbers enthaltend, ist beizufügen. 7. Das lreis-
richteramt haben übernommen die Herren Prof. Dr. Max
Schmidt, Prof. an der Kgl. Techn. Hochschule zu Aachen,
Hauptmann a. D. F. Berndt, Direktor des städt. Suermondt-
Museums zu Aachen, und die Inhaber der Firma J. G. H°uben
Sohn Carl. Die eingereichten Entwürfe werden im stadtischen
Museum zu Aachen ausgestellt. Die Entscheidung des Preis-
gerichts erfolgt am 1. November 1897. Die nicht preisge-
krönten oder angekauften Entwürfe werden auf Wunsch post-
frei zurückgesandt.
Berlin. Konkurrenz ausschreiben für deutsche Gra-
veure und Ciseleure. Behufs Förderung der Gravir- und
Ciselirkunst, ferner zu dem Zwecke, gute Arbeiten für die
Pariser Weltausstellung zu erhalten, hat der Deutsche Reichs-
kommissar, Herr Geheimrat Richter, für ein Konkurrenz-
ausschreiben drei- bis viertausend Mark bewilligt. Große
umfangreiche Arbeiten, als Tafelaufsätze, Ehrengeschenke,
Pokale etc. von kostbarem Metall sind ausgeschlossen, da,
solche ohnehin in genügender Zahl für die Pariser Aus-
stellung zur Verfügung stehen. Es handelt sich hauptsächlich
um jene räumlich kleinen Arbeiten, wie solche im Pariser
Salon jährlich zu sehen sind, bei welchen die künstlerische
Güte allein maßgebend ist, z. B. getriebene oder nacheiselirto
figürliche Darstellungen, Porträts, Plaketten, Kameen, Gem-
men, Silber- und Stablgravirungen. (Gedacht ist hierbei an
Stahlstanzen für Luxuslöffel, wie solche von mehreren
französischen Künstlern in den Berliner Kunstausstellungen
ausgestellt waren, oder an künstlerisch ausgeführte Siegel etc.)
Die Preisrichter sind der Herr Roichskommissar und die
Herren Professoren Götz (Karlsruhe), Kips (Berlin), Schaper
(Berlin). Dieselben werden die Preise verteilen nach dem
künstlerischen Wert der Arbeit ohne Rücksicht auf Größe,
Umfang ödes Art der Technik. Don Preisrichtern bleibt es
überlassen, obige Summe in 20 bis 30 Preise zu zerlegen
und zu verteilen. Ungefähr % des Wertes der Arbeit soll
als ein erster, V2 als zweiter, ty3 als dritter Preis gelten.
Angenommen ist hierbei, dass die einzelne Arbeit nicht den
Wert von 500 M. übersteigt, da teuere Arbeiten in Deutschland
schwer verkäuflich sind und diese Konkurrenz zu solchen
Arbeiten nicht ermuntern soll. Theuere Arbeiten sind nicht
ausgeschlossen, berechtigen aber nicht zu einer höheren Bei-
hilfe. Werden Arbeiten aus einer der erwähnten Branchen
des Graveur- und Ciseleurfacbes nicht eingeliefert, so fallen
die Preise aus. Die Arbeiten sind und bleiben Eigentum
des Verfertigers, die Beihilfe wird aber nur dann gewährt,
wenn die Arbeit in Paris ausgestellt wird. Die Arbeiten
sind mit Preisangabe bis zum 1. November 1898 an Herrn
Hofgraveur R. Otto, Berlin, 40 Unter den Linden, einzu-
senden, welcher die geschäftliche Regelung der Angelegen-
heit übernommen hat, auch ist dabei zu bemerken, ob die
Arbeit selbst erfunden oder fremdem Modoll nachgebildet ist.
Dieser frühzeitige Termin für die Einsendung ist deshalb
gewählt, weil bei einem guten Resultat dieser ersten Kon-
kurrenz die Veranstaltung einer weiteren auf gleicher oder
ähnlicher Grundlage nicht ausgeschlossen ist. Professor
Graft; Dresden Architekt Hoffacker, Berlin; R. Otto, Berlin;
Professor); M, Wiese, Hanam
<L>^B LECH ERSCH Aö^^r
Scliloss Willielmsbvtrg bei Sclimalkalden, aufge-
nommen, dargestellt und kunstgeschichtlich geschildert von
Friedr. Laslee, Kgl. Landbauinspektor, Privatdocent an der
Technischen Hochschule zu Berlin. Unter Beigabe ge-
schichtlicher Forschungen von Dr. Otto Gerland. Heraus-
gegeben mit Unterstützung des Kgl. Preuß. Ministeriums
der geistlichen, Unterrichts- undMedizinal-Angelegenheiten.
Mit 34 Tafeln, von denen 9 in Farber druck und 04 Text-
illustrationen, gr. Fol. In Mappe. M. 45. Verlag von
Schuster & Bufleb, Berlin W.
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Vereinssarnmlungen an das zu gründende städtische Museum
willigen sollte. Der Magistrat legte Wert darauf, dass
zwischen Stadt und Verein ein engeres Verhältnis geschaffen
werde, als bisher zwischen der Provinz und dem Verein be-
stand. Vor allem mussten die dem Verein gehörigen Teile
der Sammlungen in das Eigentum der Stadt übergehen,
weil diese künftighin aus eigenen Mitteln Ergänzungen des
Museums vorzunehmen habe und es dabei schon aus äußeren
Gründen auf die Dauer kaum möglich sei, die besonderen
Eigentumsrechte an den einzelnen Sammlungsgegenständen
auseinanderzuhalten. Der Vorstand glaubte auf diese Be-
dingungen eingehen zu können, falls ihm vertragsmäßig ein
bestimmender Einfluss auf die Verwaltung des Museums,
insbesondere durch Aufnahme stimmberechtigter Vertreter
in die Museumsdeputation, gesichert wurde. Auf Grund dieser
Erwägungen wurde zwischen Magistrat und Vereinsvorstand
ein Vertragsentwurf vereinbart. Die Genehmigung desselben
durch die Stadtverordneten-Versammlung einerseits, die Gene-
ralversammlung, des Vereins andererseits fällt bereits in das
folgende Vereinsjahr.
Frag, kunstgewerbliches Museum der Handels- und
Gewerbekammer. Das Museum versendet seinen Katalog der
mit der Bibliothek verbundenen Vorbildersammlung, der vom
Kustos des Kunstgewerbemuseums, Herrn F. A. Borovsky, ver-
fasst ist. Derselbe ist sehr übersichtlich nach 15 Fachgruppen
geordnet und umfasst 21105 Vorbilder. Die ganze Bibliothek
wie die Vorbildersammlung leidet unter dem großen Raum-
mangel, dem vor Unterbringung des Museums in den neuen
Räumen nicht abgeholfen werden kann. Um so verdienst-
licher istes,dasstrotz dieser Übelstände die Museunwerwaltung
sich bemüht hat, einen Teil der Bibliotheksschätze m einer
namentlich für den Gewerbetreibenden sehr brauchbaren
Form zugänglich zu machen.
WETTBEWERBE.
Aachen. Die Firma J. G. Eouben Sohn Carl in
Aachen erlässt ein Preisausschreiben für einen Plakat-Ent-
wurf. Derselbe soll außer der Firma die Stichworte: „Aachenei
Badeöfen", „Original Houben's Gasöfen" und „Über 50000
im Gebrauch" enthalten. Bedingungen: 1. Breite des Plakates
nicht über 44 cm, Höhe beliebig. 2. Ausführung in höchstens
vier Farben und einer Umriss- bez. Schriftplatte. 3. Die Ent-
würfe sind so auszuführen, dass die Vervielfältigung un-
mittelbar danach erfolgen kann. 4. Der Entwurf ist m
modernem Plakatstil auszuführen. Die Wahl der Darstellung
ist freigestellt. Eine bildliche Darstellung eines Bade- und
Gasofens kann angebracht werden. 5. Für die drei besten^Ent-
würfe werden als Preise ausgesetzt: 350 M., 100 M., 60 M.
Das Eigentumsrecht und das Recht der ausschließlichen
Vervielfältigung der drei preisgekrönten Entwürfe geht an die
Firma über. Ankauf weiterer Entwürfe behält sich dielirma
vor. 6. Die Entwürfe sind bis zum 13. Oktober 1897 bei
der oben bezeichneten Firma ohne Nennung des Namens,
mit Kennwort versehen, einzuliefern. Ein mit dem Kenn-
wort versehener, verschlossener Umschlag, Namen und Adresse
des Bewerbers enthaltend, ist beizufügen. 7. Das lreis-
richteramt haben übernommen die Herren Prof. Dr. Max
Schmidt, Prof. an der Kgl. Techn. Hochschule zu Aachen,
Hauptmann a. D. F. Berndt, Direktor des städt. Suermondt-
Museums zu Aachen, und die Inhaber der Firma J. G. H°uben
Sohn Carl. Die eingereichten Entwürfe werden im stadtischen
Museum zu Aachen ausgestellt. Die Entscheidung des Preis-
gerichts erfolgt am 1. November 1897. Die nicht preisge-
krönten oder angekauften Entwürfe werden auf Wunsch post-
frei zurückgesandt.
Berlin. Konkurrenz ausschreiben für deutsche Gra-
veure und Ciseleure. Behufs Förderung der Gravir- und
Ciselirkunst, ferner zu dem Zwecke, gute Arbeiten für die
Pariser Weltausstellung zu erhalten, hat der Deutsche Reichs-
kommissar, Herr Geheimrat Richter, für ein Konkurrenz-
ausschreiben drei- bis viertausend Mark bewilligt. Große
umfangreiche Arbeiten, als Tafelaufsätze, Ehrengeschenke,
Pokale etc. von kostbarem Metall sind ausgeschlossen, da,
solche ohnehin in genügender Zahl für die Pariser Aus-
stellung zur Verfügung stehen. Es handelt sich hauptsächlich
um jene räumlich kleinen Arbeiten, wie solche im Pariser
Salon jährlich zu sehen sind, bei welchen die künstlerische
Güte allein maßgebend ist, z. B. getriebene oder nacheiselirto
figürliche Darstellungen, Porträts, Plaketten, Kameen, Gem-
men, Silber- und Stablgravirungen. (Gedacht ist hierbei an
Stahlstanzen für Luxuslöffel, wie solche von mehreren
französischen Künstlern in den Berliner Kunstausstellungen
ausgestellt waren, oder an künstlerisch ausgeführte Siegel etc.)
Die Preisrichter sind der Herr Roichskommissar und die
Herren Professoren Götz (Karlsruhe), Kips (Berlin), Schaper
(Berlin). Dieselben werden die Preise verteilen nach dem
künstlerischen Wert der Arbeit ohne Rücksicht auf Größe,
Umfang ödes Art der Technik. Don Preisrichtern bleibt es
überlassen, obige Summe in 20 bis 30 Preise zu zerlegen
und zu verteilen. Ungefähr % des Wertes der Arbeit soll
als ein erster, V2 als zweiter, ty3 als dritter Preis gelten.
Angenommen ist hierbei, dass die einzelne Arbeit nicht den
Wert von 500 M. übersteigt, da teuere Arbeiten in Deutschland
schwer verkäuflich sind und diese Konkurrenz zu solchen
Arbeiten nicht ermuntern soll. Theuere Arbeiten sind nicht
ausgeschlossen, berechtigen aber nicht zu einer höheren Bei-
hilfe. Werden Arbeiten aus einer der erwähnten Branchen
des Graveur- und Ciseleurfacbes nicht eingeliefert, so fallen
die Preise aus. Die Arbeiten sind und bleiben Eigentum
des Verfertigers, die Beihilfe wird aber nur dann gewährt,
wenn die Arbeit in Paris ausgestellt wird. Die Arbeiten
sind mit Preisangabe bis zum 1. November 1898 an Herrn
Hofgraveur R. Otto, Berlin, 40 Unter den Linden, einzu-
senden, welcher die geschäftliche Regelung der Angelegen-
heit übernommen hat, auch ist dabei zu bemerken, ob die
Arbeit selbst erfunden oder fremdem Modoll nachgebildet ist.
Dieser frühzeitige Termin für die Einsendung ist deshalb
gewählt, weil bei einem guten Resultat dieser ersten Kon-
kurrenz die Veranstaltung einer weiteren auf gleicher oder
ähnlicher Grundlage nicht ausgeschlossen ist. Professor
Graft; Dresden Architekt Hoffacker, Berlin; R. Otto, Berlin;
Professor); M, Wiese, Hanam
<L>^B LECH ERSCH Aö^^r
Scliloss Willielmsbvtrg bei Sclimalkalden, aufge-
nommen, dargestellt und kunstgeschichtlich geschildert von
Friedr. Laslee, Kgl. Landbauinspektor, Privatdocent an der
Technischen Hochschule zu Berlin. Unter Beigabe ge-
schichtlicher Forschungen von Dr. Otto Gerland. Heraus-
gegeben mit Unterstützung des Kgl. Preuß. Ministeriums
der geistlichen, Unterrichts- undMedizinal-Angelegenheiten.
Mit 34 Tafeln, von denen 9 in Farber druck und 04 Text-
illustrationen, gr. Fol. In Mappe. M. 45. Verlag von
Schuster & Bufleb, Berlin W.