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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 13.1902

DOI Artikel:
Deutsche Glasmalerei-Ausstellung in Karlsruhe, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4880#0014

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DEUTSCHE GLASMALEREI-AUSSTELLUNG IN KARLSRUHE

KUNSTVERGLASUNG VON ENGELBRECHT, KAHNT & BORCHERDING, BREMEN
NACH ENTWURF VON G. HOFER, ROM

werbes, der Baukunst, Musik, Wissenschaft und Malerei
beigegeben sind. Das fast allzu reiche Detail giebt
der Landschaft den Charakter eines Teppichs, vor
dem sich der Zug zu bewegen scheint und sich in
seinen lichteren Tönen wirkungsvoll von ihm ab-
hebt. — Ein jugendlicher St. Georg auf kleinem für
Berlin bestimmten Rundbogenfenster ist in seinen
warmen Tönen und der ruhigen Flächenwirkung sehr
anziehend. Drei andere vom Grafen Harrach für
eine protestantische Kapelle auf der Insel Capri be-
stimmte kleinere Rundbogenfenster zeigen die Geburt
Christi, Kreuzigung und die Frauen am Grabe in
einfachen stimmungsvollen Kompositionen. Dazu
kommen Teile eines prächtigen Hallenfensters mit
Teppichmustern für die Villa Pintsch in Berlin und
eine allegorische Gestalt der Musik als Mittelteil eines
ebenfalls für Berlin bestimmten Fensters.

Eine rege Thätigkeit hat in den letzten Jahrzehnten
die 1878 vom Glasmaler Hans Drinneberg in Karls-
ruhe gegründete Glasmalereiwerkstätte entfaltet, nament-
lich auf dem Gebiet der kirchlichen Glasmalerei, für
die er meist die mittelalterliche Formgebung wählt.
Auch fertigt er gute Kopien von alten Meisterwerken,
von denen die Ausstellung Beispiele nach Originalen
in der Altertumshalle in Karlsruhe und in der Kirche
zu Lautenbach bei Oberkirch enthält. Drei romanische
Fenster mit Medailloneinlagen auf teppichartigem Grund,
sowie ein grösseres Gemälde und acht kleinere mit
Heiligendarstellungen in gotischen Formen stammen
in den figürlichen Teilen meist von Maler Huber in
München. Weiter findet man ein wirkungsvolles
spätgotisches Kirchenfenster mit der hl. Dreifaltigkeit
und reicher Architektur, ein im Jahr 1888 entstandenes
grosses Barockfenster mit einer Allegorie auf Badens


 
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