INTERNAT. KUNSTAUSSTELLUNO DRESDEN 1901
WANDBRUNNEN IM LESE- UND RUHERAUM, ENTW. VON PROFESSOR GUSSMANN, DRESDEN
DAS KUNSTGEWERBE AUF DER
INTERNATIONALEN KUNSTAUSSTELLUNG DRESDEN 1901
Von Dr. J. Kleinpaul-Dresden
(Sc/duss)
VON einem anderen Punkte aus erstreben die Kunst-
gewerbe der verschiedenen Branchen das Ge-
samtkunstwerk. Auch hierüber wird in der Dres-
dener Ausstellung in jeder Weise Aufschluss gegeben.
Wir haben einige ausgezeichnete Zimmereinrichtungen,
ein nahezu lückenloses Bild der modernen Keramik
von Jean Carries bis auf die neueste Zeit, ferner
Teppiche, Stickereien, Tapeten, Arbeiten in aller-
hand Metall, Schmuck, — und etwas noch nie
dagewesenes, — moderne Kleider nach Künstler-
entwürfen. Jedem Besucher, und wenn er vielleicht
Kunstgewerbeblatt. N. F. XIII. H. 2.
ein ziemlich geringer Kunstkenner ist, wird somit auf
dieser Ausstellung etwas Interessantes geboten, und
die Art, wie das moderne Kunstgewerbe neuerdings
auch allerhand Kleinigkeiten künstlerisch geschmack-
voll ausgestaltet, gewinnt den Beifall immer weiterer
Kreise.
Vom höchsten Ziel, einer wahren Nutzkunst, einer
Kunst fürs Volk, ist man freilich immer noch weit
entfernt. Fast möchte man daran zweifeln, ob wir
noch je die Zeit erleben, da wieder in jedem Haus-
halt die Geräte geschmackvolle Formen zeigen. Im
WANDBRUNNEN IM LESE- UND RUHERAUM, ENTW. VON PROFESSOR GUSSMANN, DRESDEN
DAS KUNSTGEWERBE AUF DER
INTERNATIONALEN KUNSTAUSSTELLUNG DRESDEN 1901
Von Dr. J. Kleinpaul-Dresden
(Sc/duss)
VON einem anderen Punkte aus erstreben die Kunst-
gewerbe der verschiedenen Branchen das Ge-
samtkunstwerk. Auch hierüber wird in der Dres-
dener Ausstellung in jeder Weise Aufschluss gegeben.
Wir haben einige ausgezeichnete Zimmereinrichtungen,
ein nahezu lückenloses Bild der modernen Keramik
von Jean Carries bis auf die neueste Zeit, ferner
Teppiche, Stickereien, Tapeten, Arbeiten in aller-
hand Metall, Schmuck, — und etwas noch nie
dagewesenes, — moderne Kleider nach Künstler-
entwürfen. Jedem Besucher, und wenn er vielleicht
Kunstgewerbeblatt. N. F. XIII. H. 2.
ein ziemlich geringer Kunstkenner ist, wird somit auf
dieser Ausstellung etwas Interessantes geboten, und
die Art, wie das moderne Kunstgewerbe neuerdings
auch allerhand Kleinigkeiten künstlerisch geschmack-
voll ausgestaltet, gewinnt den Beifall immer weiterer
Kreise.
Vom höchsten Ziel, einer wahren Nutzkunst, einer
Kunst fürs Volk, ist man freilich immer noch weit
entfernt. Fast möchte man daran zweifeln, ob wir
noch je die Zeit erleben, da wieder in jedem Haus-
halt die Geräte geschmackvolle Formen zeigen. Im