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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 13.1902

DOI Artikel:
Plehn, Anna L.: Erste Ausstellung für Kunst im Handwerk München 1901
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https://doi.org/10.11588/diglit.4880#0073

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RICHARD RIEMERSCHMID, SALONMÖBEL IN MAHAGONI
AUSGEFÜHRT DURCH DIE VEREINIGTEN WERKSTÄTTEN FÜR KUNST IM HANDWERK, MÜNCHEN

(GES. GESCH.)

ERSTE AUSSTELLUNG FÜR KUNST IM HANDWERK

MÜNCHEN igoi

ES sollte immer wieder daran erinnert werden —
namentlich da entgegenstehende Behauptungen
zeigen, dass die Thatsache noch nicht überall
bekannt ist — dass schon im Sommer des Jahres
1897 ein Kreis von deutschen Künstlern in der Mün-
chener Kunst - Ausstellung eine Abteilung für Kunst-
gewerbe durchgesetzt hatte und dort mit den eigenen
Werken neben der angewandten Kunst des Auslandes
sehr ehrenvoll bestand. Das kam freilich unerwartet,
denn bis dahin hatten nur ganz vereinzelte Beispiele
von modernen Arbeiten von solchen Bestrebungen
Zeugnis abgelegt. Die Stickereien von Obrist waren
gesehen worden, Hermann Hirzel hatte seinen Gold-
schmuck und Köpping seine Gläser ausgestellt. Und
nun zeigte sich mit einem Male, dass ein tieferer Zu-
sammenhang zwischen diesen Erscheinungen bestehe.

Kunstgewerbeblatt. N. F. XIII. H. 4.

Hatte die Kunde von den Bewegungen im Ausland
auch sicherlich manches Talent, das sonst weiter an
der Staffelei geblieben wäre, erst auf den Gedanken
zu einer Bethätigung im Dienste der angewandten
Kunst angeregt, so waren doch gleich die ersten Ar-
beiten, die gezeigt wurden, so selbständig, dass von
einer direkten Beeinflussung keine Rede sein konnte.
Die kleine Ausstellung war als Programm gemeint,
und sie wurde auch entschieden so aufgefasst. Nach-
dem dann die »Vereinigten Werkstätten« zu tech-
nisch tadellosen und einheitlichen Ausführungen der
Künstlerentwürfe gegründet waren, gingen geschlossene
Leistungen statt der einzelnen Probestücke in die
Welt.

Zuerst erschienen diese im Frühjahr 1898 im
Rahmen der Berliner Kunstausstellung, von wo sie

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