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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 13.1902

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Plehn, Anna L.: Kunstgewerbliche Wanderausstellungen: ein Vorschlag
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https://doi.org/10.11588/diglit.4880#0193

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KUNSTGEWERBLICHE
WANDERAUSSTELLUNGEN

EIN VORSCHLAG

I

M Leipziger Kunstgewerbe-Museum
sind im Laufe des Winters 1901/1902
wiederholt interessante Ausstellungen
veranstaltet worden. Die eine gab einen
sehr vollständigen Überblick über den
augenblicklichen Stand der deutschen und
der österreichischen Keramik und zugleich
Gelegenheit zur Vergleichung dieser Lei-
stungen mit den wichtigeren Erzeugnissen
Frankreichs, Hollands, Italiens. Dann war es im Frühjahr
die Textilkunst, besonders die Kunststickerei und die Bild-
weberei, welche zum Gegenstand einer noch reichhaltigeren
Vorführung gemacht wurde.

Neue Künstlernamen und neue technische Verfahren wurden
dort bekannt. Das Interesse von seiten des Publikums schien
gross und eine Einwirkung auf die Hebung des Geschmacks
lässt sich von solchen Veranstaltungen hoffen. Auch sind
derartige Ausstellungen an anderen Orten schon häufiger ge-
macht worden. Die Direktion des Berliner Gewerbemuseums
ist mit gutem Beispiel vorangegangen, von Krefeld hört man
viel von den Unternehmungen im Kaiser Wilhelm-Museum
und andere Städte Hessen sich zur Nachfolge ermuntern. Jene
Leipziger Veranstaltungen hebe ich besonders hervor, weil sie
die Erzeugnisse einer so ungewöhnlich grossen Zahl von
Betrieben und Techniken an einer Stelle vereinigten und wei
gerade dort mir der Gedanke kam, den ich als Vorschlag hier
vortragen möchte.

Wo bleiben, so fragte ich mich, alle diese mit vieler Sorg-
falt und grossem Arbeitsaufwand zusammen gebrachten Kollek-
tionen, wenn sie nach Verlauf einiger Wochen wieder verpackt
und fortgeschickt werden? Wäre es nicht
möglich, weiteren Kreisen als dem Publi-
kum einer einzigen Stadt die Gelegenheit
zur Übersicht über ganze Gebiete des
Kunstgewerbes zugänglich zu machen?
Jetzt gehen wohl auch manche Einzel-
stücke zu neuen Ausstellungen, wo sie

ROMAN FOR-
STERLING,
KARLSRUHE

Kunstgewerbeblatt. N. F. XIII. H. 10.

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