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KLEINE MITTEILUNGEN
Auge behalten. Die Permanente Ausstellung wird
zwar zeitweise durch bremische Kunsthandwerker mit
Einzelwerken beschickt, sie erhält jedoch erst ihre
eigentliche Bedeutung durch die Veranstaltung ge-
schlossener Sonderausstellun-
gen, deren im Berichtsjahre
elf stattfanden. Das mit der
Vorbildersammlung zusam-
menhängende Zeichenbureau
wurde im Berichtsjahre in
aussergewöhnlicher Weise be-
schäftigt, indem 158 BlattZeich-
nungen aus 112 Aufträgen zur
Erledigung kamen. Der Fach-
unterricht für Kunstgewerbe
bewegt sich immer noch in
den engen Grenzen, die er
bei der Errichtung des Instituts
angenommen hatte. Er wird
erst eine grössere Ausdehnung
und Vollkommenheit anneh-
men, wenn er nach einer
durchgreifenden Organisation
des gewerblichen Unterrichts-
wesens in Bremen als eine
Art Oberstufe in dieselbe ein-
gefügt werden kann. -u-
BRUNN. Mährisches Ge-
werbe-Museum. Dem so-
eben erschienenen Jahres-
berichte ist zu entnehmen,
dass das Mährische Gewerbe-
Museum auch im abgelaufenen
Jahre eine rege Thätigkeit ent-
wickelt hat. Die Sammlungen
wurden insbesondere durch
Ankäufe auf der Pariser
Weltausstellung in all jenen
Abteilungen vermehrt, aus
reichen Fachschulen des industriereichen Landes
Nutzen ziehen können, also namentlich durch moderne
Gegenstände der Kunsttöpferei, Weberei und Möbel-
tischlerei. Der überraschend starke Jahresbesuch
EX liöri:
ZEICHNUNG VON MALER F. FENKER
KARLSRUHE
welchen die zahl-
(35 800 Personen) erklärt sich aus der Veranstaltung
zahlreicher Ausstellungen, deren bedeutendste zweifel-
los die des österreichischen Graphikers und Malers
Emil Orlik gewesen ist, welcher hier zum ersten-
male Gelegenheit hatte, sein ganzes Lebenswerk vor-
zuführen. Nicht geringeres
Interesse erweckten zwei Mö-
bel-Ausstellungen, deren erste
in sieben vollkommen einge-
richteten Wohnräumen die hi-
storische Entwicklung des
Hausrates von der Gothik bis
zur Empirezeit in Original-
gegenständen vergegenwärtigte,
während die zweite Ausstellung
acht moderne Inneneinrichtun-
gen vorführte. Dem Mährischen
Gewerbe-Museum ist es wei-
ters gelungen behufs Pflege
des künstlerischen Diletlantis-
mus den als Lehrer bewährten
Wiener Landschaftsmaler Hla-
waczek zu veranlassen, dass
er wöchentlich nach Brunn
kommt, um am Museum Unter-
richt im Zeichnen und Malen
nach der Natur zu erteilen.
Dieser Kurs hat unter starker
Teilnahme aus allen Berufs-
kreisen, namentlich aus dem
der Lehrer, bereits sehr gute
Erfolge erzielt. Nicht minder
thätig ist das namentlich von
Möbeltischlern stark bean-
spruchte kunstgewerbliche Ate-
lier und die Maschinenabtei-
lung des Museums, welche den
Gewerbetreibenden in allen
künstlerischen und technischen
Fragen unentgeltlich mit Rat und
That zur Seite stehen. Auf Anregung des Mährischen
Gewerbe-Museums ist überdies im Vorjahre ein Ver-
band österreichischer Kunstgewerbe-Museen zu stände
gekommen, welchem bereits die vierzehn grössten
Anstalten angehören und als dessen Vorort das
Brünner Museum fungirt. Die von 11. bis 14. April
ßfprifer!
C.Jf,dam<-
ZEICHNUNG VON C. ADAMS, BERLIN
KLEINE MITTEILUNGEN
Auge behalten. Die Permanente Ausstellung wird
zwar zeitweise durch bremische Kunsthandwerker mit
Einzelwerken beschickt, sie erhält jedoch erst ihre
eigentliche Bedeutung durch die Veranstaltung ge-
schlossener Sonderausstellun-
gen, deren im Berichtsjahre
elf stattfanden. Das mit der
Vorbildersammlung zusam-
menhängende Zeichenbureau
wurde im Berichtsjahre in
aussergewöhnlicher Weise be-
schäftigt, indem 158 BlattZeich-
nungen aus 112 Aufträgen zur
Erledigung kamen. Der Fach-
unterricht für Kunstgewerbe
bewegt sich immer noch in
den engen Grenzen, die er
bei der Errichtung des Instituts
angenommen hatte. Er wird
erst eine grössere Ausdehnung
und Vollkommenheit anneh-
men, wenn er nach einer
durchgreifenden Organisation
des gewerblichen Unterrichts-
wesens in Bremen als eine
Art Oberstufe in dieselbe ein-
gefügt werden kann. -u-
BRUNN. Mährisches Ge-
werbe-Museum. Dem so-
eben erschienenen Jahres-
berichte ist zu entnehmen,
dass das Mährische Gewerbe-
Museum auch im abgelaufenen
Jahre eine rege Thätigkeit ent-
wickelt hat. Die Sammlungen
wurden insbesondere durch
Ankäufe auf der Pariser
Weltausstellung in all jenen
Abteilungen vermehrt, aus
reichen Fachschulen des industriereichen Landes
Nutzen ziehen können, also namentlich durch moderne
Gegenstände der Kunsttöpferei, Weberei und Möbel-
tischlerei. Der überraschend starke Jahresbesuch
EX liöri:
ZEICHNUNG VON MALER F. FENKER
KARLSRUHE
welchen die zahl-
(35 800 Personen) erklärt sich aus der Veranstaltung
zahlreicher Ausstellungen, deren bedeutendste zweifel-
los die des österreichischen Graphikers und Malers
Emil Orlik gewesen ist, welcher hier zum ersten-
male Gelegenheit hatte, sein ganzes Lebenswerk vor-
zuführen. Nicht geringeres
Interesse erweckten zwei Mö-
bel-Ausstellungen, deren erste
in sieben vollkommen einge-
richteten Wohnräumen die hi-
storische Entwicklung des
Hausrates von der Gothik bis
zur Empirezeit in Original-
gegenständen vergegenwärtigte,
während die zweite Ausstellung
acht moderne Inneneinrichtun-
gen vorführte. Dem Mährischen
Gewerbe-Museum ist es wei-
ters gelungen behufs Pflege
des künstlerischen Diletlantis-
mus den als Lehrer bewährten
Wiener Landschaftsmaler Hla-
waczek zu veranlassen, dass
er wöchentlich nach Brunn
kommt, um am Museum Unter-
richt im Zeichnen und Malen
nach der Natur zu erteilen.
Dieser Kurs hat unter starker
Teilnahme aus allen Berufs-
kreisen, namentlich aus dem
der Lehrer, bereits sehr gute
Erfolge erzielt. Nicht minder
thätig ist das namentlich von
Möbeltischlern stark bean-
spruchte kunstgewerbliche Ate-
lier und die Maschinenabtei-
lung des Museums, welche den
Gewerbetreibenden in allen
künstlerischen und technischen
Fragen unentgeltlich mit Rat und
That zur Seite stehen. Auf Anregung des Mährischen
Gewerbe-Museums ist überdies im Vorjahre ein Ver-
band österreichischer Kunstgewerbe-Museen zu stände
gekommen, welchem bereits die vierzehn grössten
Anstalten angehören und als dessen Vorort das
Brünner Museum fungirt. Die von 11. bis 14. April
ßfprifer!
C.Jf,dam<-
ZEICHNUNG VON C. ADAMS, BERLIN