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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 13.1902

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232

ZU UNSEREN ABBILDUNGEN

Peter Behrens und Christiansen
zu erinnern.

Die beste Grundlage für
ein gesundes Kunstgewerbe,
eine vorzügliche Beherrschung
der Technik, ist in Hamburg
in ganz eminentem^ Masse
vorhanden. Am bekanntesten
ist diese Thatsache für das
Leder. Die Wiederbelebung
der alten Ledertechnik durch
Georg Hulbe ist ja eins der
wenigen Dinge, die selbst der
dem Kunstgewerbe Ferner- W]LHELM RA EINBAND MIT HAND-

stehende weiss. Es konnte VERGOLDUNG ZU DEN POESIES VON
manchem scheinen, als ob mit DE VIGNY, ENTW. V. O. SCHWINDRAZHEIM



durch eine weiche, im Grunde
fast verschwimmende, mit nur
leicht eingedrückten Konturen.
Andererseits haben dann Män-
ner der modernen Richtung
erkannt, was sich, besonders
für den Linienstil, aus der
alten Technik herausholen lässt
und Peter Behrens hat durch
seine Arbeiten für den Ham-
burgischen Raum in der Tu-
riner Ausstellung hierfür vor-
züglich den Weg gewiesen.

Engelbrecht's Verdienste
um die Einführung des ameri-
kanischen Opalescentglases in

G. JEBSEN,

EINBAND IN

BLASSGRÜNEM

MAROQUIN

MIT HAND-

VERGOLDUNG
(1895), ENT-
WURF VON
O. SCHWIND-
RAZHEIM

der Zeit der «historischen
Stile« auch die Zeit des Leder-
schnitts vorüber wäre, und er
nur noch da angebracht wäre,
wo aus dem Ganzen heraus,
z. B. bei Tapeten für ein altes
Rathaus, Einband für eine alte
Chronik, eine Stilreminiscenz
berechtigt ist. Etwas langsamer
als dies an verschiedenen an-
deren Orten geschah, aber in
sicherer Fortentwickelung seiner
Werkstätte hat Hulbe gezeigt,
dass auch innerhalb des mo-
dernen Stils die Ledertechnik
ihren Platz voll behaupten kann,
zunächst durch Anwendung
farbiger Beizen und durch Er-
setzung der Modellierung mit
scharf geschnittenen Konturen

WILHELM RAUCH, EINBAND IN HAND-
BLINDDRUCK ZU MÄTERLINCK, SCHATZ
D. ARMEN. ENTW. V.O. SCHWINDRAZHEIM

Deutschland nach der Weltaus-
stellung in Chicago und seine
Leistungen hinsichtlich einer
kunstvollen Verwendung dieses
Glases (in der ersten Zeit in
gemeinsamer Arbeit mit Chris-
tiansen) gehören ebenfalls noch
zu den allgemeiner bekannten
Thatsachen. Ferner weiss man,
wie Hermann Mutz (Altana),
angeregt durch die japanische
Keramik des Hamburgischen
Museums für Kunst und Ge-
werbe, in eifriger Arbeit etwas
Eigenes in der Töpferkunst her-
vorgebracht hat, das sofort deut-
lich als »Mutzware« kenntlich
ist; seit der Pariser Weltaus-
stellung ist es dann Mutz auch
gelungen, dem Scherben einen
 
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