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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 13.1902

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234

ZU UNSEREN ABBILDUNGEN

derartigen Härtegrad zu geben,
dass er am Stahl Funken giebt,
ohne dass darunter der Farben-
reichtum seiner geflossenen
Glasuren gelitten hat.

Durch die Pariser Weltaus-
stellung 1900 ist man dann
auch auf Schönauer, den Meister
des Hamburgischen Ratssilber-
schatzes, aufmerksam geworden;
es ist eine schwierige Aufgabe,
dem Sportpreise und dem Ehren-
geschenke stets wieder neue
interessante Seiten abzugewinnen
— glücklicherweise begnügt
sich Schönauer, dessen Haupt-
stärke in einer lebendigen Ver-
arbeitung von Naturformen liegt,
nicht mit den grossen Parade-
stücken; seine Salznäpfe, seine
Messer, Gabeln, Löffel gehören
zu den besten Leistungen seiner
Werkstätte. — Durch Paris auch
hat ein weiterer Kreis von den
Leistungen der Korbflechterei
von Henning Ahrens, der es
dank der vorzüglichen Schulung
seiner Flechter wagen durfte,
die japanischen Meisterleistungen
nachzubilden, ferner von den
Kunstschmiedearbeiten der Firma
H. C. E. Eggers & Comp.
Kenntnis erhalten, die schon
seit vielen Jahren Hamburg mit
Portalen, Gittern u. s. w. ver-
sorgt, und mit am frühesten
ihre Aufmerksamkeit darauf ge-

SCHMUCK-
STÜCKE,
ENTW. VON
H. ALLER-
DING JUN.

ZACHOVAL & RIEMANN, BELEUCHTUNGS-
KÖRPER IN ALUMINIUMBRONZE GE-
TRIEBEN FÜR DEN DEUTSCHEN SCHIFF-
FAHRTSPAVILLON AUF DER PARISER
WELTAUSSTELLUNG. ENTWURF VON
t GEORG THIELEN, HAMBURG

richtet hat, neuen, für das Material
geeigneten Stilformen Eingang
zu verschaffen.

Paris hat andererseits an-
regend gewirkt: als Goldarbeiter
z. B. ist seit jener Zeit Aller-
ding hervorgetreten; anfänglich
in dem Bannkreis Lalique's, hat
er dann eine Schwenkung ge-
macht und sich dem Linienstil
zugewandt. — Als Buchbinder
hat sich Wilhelm Rauch seit
jener Zeit einen Namen ge-
macht, als Mitstrebender neben
G. Jebsen, der seit Jahrzehnten
den Kunsteinband mit Hand-
vergoldung und Lederauflage
in glücklichster Weise pflegt.

Am meisten wäre vielleicht
zu sagen von den Möbelwerk-
stätten — doch das möge einer
späteren Besprechung aufge-
hoben bleiben, die dem Aussen-
und Innenschmucke des Ham-
burgischen Hauses ihre Auf-
merksamkeit zuzuwenden hätte.
Nur in einigen wenigen Punkten
sei bereits hier dem vorgegriffen:
mit einem Hinweis zunächst auf
die erfreuliche Thatsache, dass
eine Hamburgische Firma,/. D.
Heymann, sich in heisser Kon-
kurrenz eine hervorragende
Stellung für die Ausstattung der
»schwimmenden Häuser« er-
obert hat; und zwar hat sie
dabei den glücklichen Weg ein-

AUSGEF.
VON M. H.
WILKENS &

SÖHNE,
HAMBURG
 
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