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https://doi.org/10.11588/diglit.16183#0113
Zeichnen nicht immer Zeit hat, alles so zierlich zu machen, wenn man sich
auch die Mühe nehmen wollte ; oder, wenn irgend ein anderer Fehler da-
bej vorgegangen iß, und man solchen verbessert ;' sollte es auch durch das
Herausschneiden eines Stückes geschehen müssen; welches dem Verfertiger
bey Kennern mehr Ehre macht, als wenn er darüber hinweg gienge, nur
Hin der Schönheit des Plans nichts zu benehmen.
S, 248. ,
Es iß also, wie wir sehen, ein grosser Unterschied zwischen dem Schö-
nen und dem Guten bey Planzeichnungen ; welches hier zu zeigen, blos
meine Absicht war , nicht etwa (wie manchem dünken dürste) Arbeiten in
Schutz zu nehmen, die das Auge gleichsam beleidigen ; denn.es isi allerdings
an dem, dass man schön und richtig zugleich arbeiten kann , und man auch
beydes, wenn es anders die Zeit erlaubet, zu vereinigen fachen muss. Und
da so viele Männer von Gewicht viel auf das Schönzeichnen halten, so ist
diess allein schon hinlänglich, jeden aufzumuntern, schön zeichnen zu lernen.
Ausserdem isi es aber auch gewiss, dass die Schönheit eines Plans viel zur
Deutlichkeit desselben beyträgt, und dass ihr darum bey milit-ärischen Plä-
nen nach der Genauigkeit der Vorrang vor andern Eigenschaften einzuräu-
men ift.
Wie man die Entfernungen der verschiedenen Gegenstände unter ein-
ander richtig bestimmt , lehret die Geometrie , und es erfordert diess viel
theoretische und praktische Kenntniss derselben ; die Zeichnung der Gegen-
stände und ihrer Lage aber, die schon einzeln abgehandelt worden, das ift,
der Situazion (wovon auch schon im Allgemeinen die Rede war) fordert
ein geübtes Auge und eine Fertigkeit im freyen Handzeichnen; sie ist daher
nach der richtigen Besiimmung der wechselseitigen Entfernung der Gegen-
stände, das Vorzüglichste eines Planes. Ein Plan , wo blos die Entfernun-
gen gegen einander richtig bestimmt sind , wo aber die Lage derselben , das
Detail der Situazion nicht getreu und deutlich vorgestellt ist, wird sür mili-
tärischen Gebrauch wenig Nutzen schasfen, Wenn man auf demselben nicht
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auch die Mühe nehmen wollte ; oder, wenn irgend ein anderer Fehler da-
bej vorgegangen iß, und man solchen verbessert ;' sollte es auch durch das
Herausschneiden eines Stückes geschehen müssen; welches dem Verfertiger
bey Kennern mehr Ehre macht, als wenn er darüber hinweg gienge, nur
Hin der Schönheit des Plans nichts zu benehmen.
S, 248. ,
Es iß also, wie wir sehen, ein grosser Unterschied zwischen dem Schö-
nen und dem Guten bey Planzeichnungen ; welches hier zu zeigen, blos
meine Absicht war , nicht etwa (wie manchem dünken dürste) Arbeiten in
Schutz zu nehmen, die das Auge gleichsam beleidigen ; denn.es isi allerdings
an dem, dass man schön und richtig zugleich arbeiten kann , und man auch
beydes, wenn es anders die Zeit erlaubet, zu vereinigen fachen muss. Und
da so viele Männer von Gewicht viel auf das Schönzeichnen halten, so ist
diess allein schon hinlänglich, jeden aufzumuntern, schön zeichnen zu lernen.
Ausserdem isi es aber auch gewiss, dass die Schönheit eines Plans viel zur
Deutlichkeit desselben beyträgt, und dass ihr darum bey milit-ärischen Plä-
nen nach der Genauigkeit der Vorrang vor andern Eigenschaften einzuräu-
men ift.
Wie man die Entfernungen der verschiedenen Gegenstände unter ein-
ander richtig bestimmt , lehret die Geometrie , und es erfordert diess viel
theoretische und praktische Kenntniss derselben ; die Zeichnung der Gegen-
stände und ihrer Lage aber, die schon einzeln abgehandelt worden, das ift,
der Situazion (wovon auch schon im Allgemeinen die Rede war) fordert
ein geübtes Auge und eine Fertigkeit im freyen Handzeichnen; sie ist daher
nach der richtigen Besiimmung der wechselseitigen Entfernung der Gegen-
stände, das Vorzüglichste eines Planes. Ein Plan , wo blos die Entfernun-
gen gegen einander richtig bestimmt sind , wo aber die Lage derselben , das
Detail der Situazion nicht getreu und deutlich vorgestellt ist, wird sür mili-
tärischen Gebrauch wenig Nutzen schasfen, Wenn man auf demselben nicht
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