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Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Bearb.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.69458#0011
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Vorwort des Herausgebers

Die große Menge hochkarätiger, noch obertägig
erlebbarer archäologischer Denkmäler in Nieder-
sachsen ließ den Wunsch aufkommen, diese Fülle
durch Inventarbände einer breiten Leserschaft in
Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit zu-
gänglich zu machen. 1991 hat die Archäologische
Kommission für Niedersachsen auf Vorschlag von
Dr. Jutta Möller beschlossen, die Monografienreihe
„Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Nie-
dersachsens" in eine Reihe A und eine Reihe B zu
splitten. Während die „klassischen" Monografien
nun in der Reihe A geführt werden sollten, war die
neue Reihe B den Inventarbänden zu archäolo-
gischen Denkmälern in Niedersachsen vorbehal-
ten. Herausgeberin war Dr. Jutta Möller, die als
Dezernentin für die Inventarisation archäologi-
scher Denkmale verantwortlich war. Das Konzept
dieser Reihe hat Frau Möller in ihrem Vorwort zu
dem von Friedrich-Wilhelm Wulf in Zusammenar-
beit mit Kollegen des Niedersächsischen Instituts
für historische Küstenforschung verfassten Ban-
des „Archäologische Denkmale in der Kreisfreien
Stadt Wilhelmshaven" von 1996 skizziert. Im Jah-
re 2000 erschien der zweite Band der Reihe B über
„Archäologische Denkmale in der Kreisfreien Stadt
und im Landkreis Osnabrück" aus der Feder von
Friedrich-Wilhelm Wulf und Wolfgang Schlüter.
Mit der Publikation „Die ur- und frühgeschicht-
lichen Burgwälle im Regierungsbezirk Hannover"
erschien 2001 der dritte Band der Reihe B zugleich
als Band 28 der Reihe A. In seinem Vorwort macht
Dr. Hans-Wilhelm Heine als Autor und zugleich
damaliger Herausgeber der Reihe A auf einen wich-
tigen Aspekt aufmerksam: Die Grenzen zwischen
Inventar und Fachmonografie sind oftmals flie-
ßend. Die Werke werden unabhängig von ihrer
unterschiedlichen Schwerpunktsetzung von der
Zielgruppe als gleichermaßen wichtige Fachlitera-
tur gleichberechtigt rezipiert. In unterschiedlichen
Reaktionen aus Bibliotheken, dem Buchhandel
und von einzelnen Leserinnen und Lesern zeigte
sich, dass das parallele Führen zweier Reihen z.T.
zur Verwirrung geführt hat. So wurde mit dem
Wechsel in der Herausgeberschaft und des Ver-
lages ab Band 29 der Materialhefte die Reihe neu
gestaltet und auf die Weiterführung der beiden par-
allelen Reihen A und B zu Gunsten einer einzigen,
fortlaufend geführten Schriftenreihe verzichtet.
Ein wichtiges Argument für diese Entscheidung
war auch, dass mehrere Publikationen, die für die
Inventarreihe vorgesehen waren, anderweitig ver-


ARCHÄOLOGISCHE
DENKMALE
IN DER
KREISFREIEN STA DT
UND IM LANDKREIS
OSNA BRÜCK

öffentlicht worden waren.
Das ehrgeizige Ziel, in
möglichst naher Zukunft
weite Teile Niedersach-
sens mit seinen 38 Land-
kreisen und 9 Kreis-
freien Städten mit den
anspruchsvollen Inven-1
tarbänden abzudecken,
musste nicht zuletzt
auch angesichts des fortschreitenden Personalab-
baus aufgegeben werden. Zudem wurde das digi-
tale Fachinformationssystem ADAB auf ein GIS-
gestütztes und webbasiertes System umgestellt,
dass mittlerweile das Ziel, nicht nur die obertägig
erhaltenen archäologischen Denkmale zu er-
schließen, sondern auch die über 100.000 Fund-
stellen zugänglich zu machen, erreicht hat. Die
verbliebenen Ressourcen werden auf die Pflege
und den Ausbau der digitalen Fachinformation
fokussiert. Gleichwohl hat sich mit der als Beiheft
zu den „Nachrichten aus Niedersachsens Urge-
schichte" erscheinenden Fundchronik ein mit
der Datenbank verzahntes analoges Medium be-
währt, das jahresaktuell über die neuen Fundstel-
len und Aktivitäten in Buchform informiert.
Natürlich sind die Materialhefte zur Ur- und Früh-
geschichte Niedersachsens auch weiterhin für die
Veröffentlichung wichtiger Inventarwerke offen.
Allerdings hätte kaum jemand es für möglich gehal-
ten, dass es nach der Vorlage des gewaltigen, 550
Seiten starken Bandes über die archäologischen
Denkmale in Stadt und Landkreis Osnabrück von
2000 gelingen würde, einen zweiten Band mit 638
Seiten und 889 Abbildungen vorzulegen. Mit diesen
beiden Bänden steht für eine besonders reiche ar-
chäologische Kultur- und vielfältige Naturland-
schaft wie das Osnabrücker Land eine Regionalstu-
die zur Verfügung, die ihres gleichen sucht. Das
Gebiet von der Größe des Saarlandes empfiehlt sich
als Referenzlandschaft für modellhafte archäolo-
gische Untersuchungen. Dass bei den Fundstellen
im vorliegenden 2. Teil das Stadtgebiet von Osna-
brück aus Kapazitätsgründen ausgeklammert wer-
den musste, tut dem keinen Abbruch. Die beiden
sich einander ergänzenden Bände - der blaue und
der weiße - zeigen zugleich, wie wünschenswert
derartige Inventarbände für alle Regionen wären.
Sie zeigen aber auch, wie hoch die Messlatte liegt
und wie unerreichbar eine solch komplexe Auf-
arbeitung in Buchform heutzutage ist.

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