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Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Oth.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.69458#0440
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Hagen am Teutoburger Wald

2064 Altenhagen, Urnenfriedhof FStNr. 1
Lage: TK 25: 3713 Hasbergen.
Nordöstl. Ortslage von Hagen a. T. W., im Neu-
baugebiet zwischen Pilgerweg, Sperbergasse,
Kiwittstraße und Wilopstraße, leicht nach S
geneigtes Gelände bei +119-123 m NN.
Erfass.: Peters; Wilbers 07/1976.
Beschr.: Urnenfriedhof auf einer Fläche von ca. 200 x
200 m, vermutlich durch Bauarbeiten zahl-
reiche Bestattungen unerkannt zerstört (Abb.
702).
BeFunde: Beim Bau des Hüttenkonsums in der Hütten-
straße 27 fand sich 07/1907 vor dessen O-Sei-
te eine Urne, die während der Bergung teil-
weise zerfiel und später von einem Kind zer-
schlagen wurde.
F: A. Hippe, Hagen a. T. W.; FM: Lehrer Escher,
Hagen a. T. W.; FV: verschollen.
In der Lerchenstraße 3 und 5 wurden 04/1966
zwei weitere Urnen geborgen, von denen die-
jenige aus der Lerchenstraße 5 nicht gemeldet
wurde und heute verschollen ist. Bei dem
erhaltenen Gefäß handelt es sich um einen
stark ergänzten oberständigen Doppelkonus
(Abb. 703,1). H. 10,5 cm, Rand-Dm. 13 cm,
Boden-Dm. 7 cm.
FM: G. Lux; FV: KMO, Inv.Nr. B 75:64 (als
Dauerleihgabe im Rathaus Hagen a. T. W.).
Scherben einer weiteren Urne wurden
1966/67? in der Wilopstraße 14 beobachtet.
F: K. Haunhorst, Hagen a. T. W.; FM: R. Rott-
mann; FV: verschollen.
Bei Ausschachtungsarbeiten 1967 in der
Kiwittstraße 1 und 2: zwei zerscherbte frühei-
senzeitliche doppelkonische Urnen. Urne
Kiwittstraße 1 mittelständig (Abb. 703,2). H.
21,5 cm, Rand-Dm. 14 cm, gr. Dm. 25,5 cm,
Boden-Dm. 8,5 cm. Urne Kiwittstraße 2 ober-
ständig mit weichem Umbruch, Rand fehlt
(Abb. 703,3). Erhaltene H. ca. 19 cm, gr. Dm.
ca. 26 cm, Boden-Dm ca. 10 cm.
F: H. Völler, Hagen a. T. W.; FM: G. Schoma-
ker und B. Schlüter; FV: Priv. Bes. E. Kreimer-
Selberg, Hagen a. T. W.
Deutung: Urnenfriedhof der vorrömischen Eisenzeit.
Nutzung: Wohngebiet mit vorwiegend Einfamilienhäu-
sern.
Bemerk.: Nach den Ermittlungen von R. Rottmann
wurden die bisher unter den FStNrn. 1, 5 und
7 geführten Urnenfunde zu einem Urnen-
friedhof mit der FStNr. 1 zusammengefasst.
Literatur: Herkenhoff 1976, 66 f.; 284. - Schlüter
1992b, 339 Kat.Nr. 240, Abb. 52,1.2 (unter
Gellenbeck). - Hippe 1996, 84 f. - Rottmann
1997, 46-50. - Friederichs 1999c, 91 f., Abb.
8,1-3;2002b; 2007a, 52; 57, Abb. 25 Nr. 13.

2065 Altenhagen, Einzelfund: Spandolch FStNr. 2
Lage: TK 25: 3713 Hasbergen.
Flur Auf der Lieth, nördl. von Altenhagen in
leicht nach WSW geneigtem Gelände bei
+125 m NN.
Erfass.: Schlüter 01/1976.
BeFunde: Vor 1950: Spandolchfragment (Spitze), hell-
grauer Flint, Ende abgebrochen, Spitze sekun-


Abb. 702 Altenhagen, FStNr. 1, FStNr. 3, FStNr. 7-9
(Kat.Nr. 2064)
Lage der Fundstellen der vorrömischen Eisenzeit am
östlichen Ortsausgang von Hagen. 1 und 9:
Urnenfriedhof; 3: Siedlung; 7: einzelne
Urnenbestattung; 8: einzelne Scherben. Schraffierte
Flächen: Grabungsschnitte. (Zeichnung: J. Böning)

där nachgearbeitet, beidseitig Kantenretusche
und Schliff, an der Spitze Einkerbung (Abb.
704). Erhaltene L. 8,2 cm, gr. Br. 2,4 cm, D.
1,1 m, Gew. 23,6 g.
FV: HMus. Bad Rothenfelde, Inv.Nr. N 132.
Deutung: Spätneolithikum, Einzelgrabkultur.
Hist.: Dem Museum geschenkt von Lehrer A. Suer-
baum.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Literatur: Bauer 1950a, 48 Nr. 22, Taf. X,15 (unter Gel-
lenbeck). - Bargen 1983, Teil C, Kat.Nr. 854,
Taf. 67,5. - Lindhorst 1985a, 50; 58 f., Abb.
25,3. - Rottmann 1997, 32, Abb. 3,3.

2066 Altenhagen, Siedlung FStNr. 3
Lage: TK 25: 3813 Lengerich (NW).
Östl. Ortsbereich von Hagen a. T. W., Bauge-
biet Altenhagener Esch bei +124 m NN (Abb.
702).
Erfass.: Schlüter 1986.
Beschr.: Siedlung unbekannter Größe.
BeFunde: Ausgrabung der ADO im Rahmen des Pro-
jektes „Eschprospektion" (B. Zehm) 04/1986:
Siedlungsreste (ein Vierpfostenspeicher, drei
Vorratsgruben) der jüngeren vorrömischen
Eisenzeit unter einem etwa 0,6 m mächtigen

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