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Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Bearb.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.69458#0032
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Ankum

65 Ankum, Urnenfriedhof? FStNr. 17
Lage: TK 25:3413 Bersenbrück.
Auf dem neuen Friedhof in Ankum, ca. 150 m
ostnordöstl. der Kirchhofsburg (FStNr. 29,
vgl. Inv.Bd. I, 201 f. Kat.Nr. 216, Abb. 59).
Erfass.: Hardebeck 1892; Schlüter 12/1976; Kau-
der-Steiniger 02/1988.
BeFunde: In etwa 1 m T. Urne (Flachgrab), darin ver-
brannte Knochen und ein Beigefäß. Später
weitere Urnen und Holzkohle.
FZ: Herbst 1892 und Ende 19. Jh.; FU: bei
Anlage des neuen Friedhofs; FV: unbekannt.
Nutzung: Friedhof.
Literatur: Hardebeck 1902, 4 (f). - Gensen 1961, Teil 1, 4.
65a Ankum, Kirchhofsburg FStNr. 29
Nachtrag zu Inv.Bd. I, 201 f. Kat.Nr. 216, Abb.
59).
BeFunde: 08-10/2009 Anlage von mehreren Sondage-
schnitten entlang der Umfassungsmauer im
Vorfeld einer geplanten Mauersanierung (ADO,
örtl. Leitung D. Hockmann). Im N kamen in
den kleinflächigen Sondagen 1 und 2 außer-
halb des Mauerrings direkt unter dem Ober-
boden ungestörte früh- bis hochmittelalter-
liche Befunde zutage, darunter ein Gruben-
haus und mehrere Gruben mit Hinweis auf
Metallverarbeitung. Unter dem vorwiegend
aus Keramikfragmenten bestehenden Fund-
material ist neben rheinischer Importkeramik
ein eiserner Stachelsporn des 12./ 13. Jh.s
besonders erwähnenswert. In den Schnitten
3a und 3b innerhalb der nördl. Umfassungs-
mauer konnte, nur wenige cm unter der heu-
tigen Oberfläche, eine größere Anzahl von
neuzeitlichen christlichen Bestattungen freige-
legt werden. In tieferen Lagen wurden außer-
dem vier beigabenlose mittelalterliche Gräber
aufgefunden, die z. T. von der Umfassungs-
mauer überdeckt waren. Als Streufunde konn-
ten in diesem nordöstl. Bereich der Kirchhofs-
burg einige tiefstichverzierte Scherben und
Flintartefakte der Trichterbecherkultur gebor-
gen werden. Schnitt 4, der außerhalb der östl.
Umfassungsmauer in einem modern stark
gestörten Areal angelegt wurde, ergab keine
archäologisch relevanten Befunde oder Funde.
FV: ADO, Inv.Nr. B 09:6.
Bemerk.: Die Untersuchungen werden 2010 fortgesetzt.
Literatur: Hockmann 2010, 121-133. - Lau 2011, 146 f.
Kat.Nr. 268, Abb. 174-176; 177 F.
66 Ankum, Urnenfriedhof? FStNr. 39
Lage: TK 25: 3413 Bersenbrück.
Flur Poppenmoor, etwa 350 m südöstl. des
Reitbachs und 300 m westl. des Jagdgrabens
bei ca. +42 m NN.
Erfass.: Schlüter 04/1978; Kauder-Steiniger 02/1988;
Friederichs/Wulf 11/1997.
BeFunde: Bei Kultivierungsarbeiten: Reste einer Urne
und Knochen im Bereich der Grabhügel
FStNr. 48-50 (vgl. Inv.Bd. I, 202 Kat.Nr. 219)
oder aus einem dieser Hügel selbst. Bei der
Geländeüberprüfung 11/1997 wurden keine
Funde entdeckt.

F: Neubauer Lager; FV: Funde nicht aufbe-
wahrt.
Deutung: Wahrscheinlich eisenzeitlicher Friedhof.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
67 Ankum, Fundstreuung FStNr. 64
Lage: TK 25: 3413 Bersenbrück.
Flur Pleiskamp, südl. der Straße Ankum-Bip-
pen, leicht nach O geneigtes Gelände bei ca.
+72 m NN.
BeFunde: 09/1991: Flint, u. a. ein größerer Abschlag,
spätmittelalterliche und neuzeitliche Keramik.
F, FM, FV: G.-U. Piesch; FU: Begehung.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.

68 Ankum, Siedlungsfunde FStNr. 66
Lage: TK 25: 3413 Bersenbrück.
An einer Böschung nördl. des Ankumer Kirch-
turms, östl. des Hauses Hauptstraße 40.
BeFunde: Früh- bis hochmittelalterliche Keramik, u. a. ein
Gefäßrand der Zeit um 800 n. Chr., eine Scher-
be mit Riefelung sowie neuzeitliche Keramik.
F, FM: G.-U. Piesch; FZ: 11/1994; FU: Lese-
funde; FV: KMO, Inv.Nr. B 94:176.
Nutzung: Grünanlage.
Literatur: Piesch 1995, 327 Kat.Nr. 515.

69 Ankum, Einzelfund? Bronzebeil FStNr. oF 1
Lage: TK 25:3413 Bersenbrück.
Alte Flurbezeichnungen: „Ankumer Masch",
„Auf der Märsche".
Erfass.: Kauder-Steiniger 01/1988.
BeFunde: Sehr kleines Bronzebeil mit beginnenden Rand-
leisten. Im Nacken Kerbe, vermutlich längere
Zeit in Benutzung gewesen (Abb. 32). L. 7,9 cm,
Schneiden-Br. 3,6 cm, D. 1,2 cm.
FZ: unbekannt, vor 1870; FU: beim Sprengen
eines großen Granitblockes; FV: KMO, Inv.
Nr. 222.
Deutung: Beginnende ältere Bronzezeit. Laux rechnet
das Beil zu den sog. Stegbeilen und bildet
innerhalb der jüngeren Gruppe B anhand des
vorliegenden Stückes eine Form Ankum.
Hist.: Das Beil befand sich in der Slg. Hartmann,
Ankum (Verzeichnis Nr. 45). Es könnte in dem
Grabhügel Gmkg. Ankum, FStNr. 1 gefunden
worden sein, könnte aber auch aus Ahausen
stammen (s. Gde. Bersenbrück, Stadt, Gmkg.



Abb. 32 Ankum, FStNr. oF l(Kat.Nr. 69)
Bronzebeil. M. 1:3. (Zeichnung: nach Laux 2000c)

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