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Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Bearb.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.69458#0435
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Glandorf

2043 Averfehrden, Urne FStNr. 1
Lage: TK 25: 3813 Lengerich (NW).
Im NO-Zipfel der Gmkg. wenig südl. der Lan-
desgrenze zu Westfalen. Nahezu ebenes
Gelände südl. eines begradigten Wasserlaufes
bei +72 m NN.
Erfass.: Bauer 1935; Wilbers 08/1976.
BeFunde: Bei Kultivierungsarbeiten fand sich in 0,7 m T.
ein Rauhtopf (Typ II nach Tackenberg) mit
Fingertupfenrand, stark ergänzt, mit Leichen-
brand. H. 27,5 cm, gr. Dm. 27,5 cm, Mündungs-
Dm. ca. 24,3 cm, Boden-Dm. 10,7 cm.
F: Lehrer Beckmann; FZ: 1935; FV: HMus.
Bad Rothenfelde, Inv.Nr. E 15.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Quelle: Osnabrücker Zeitung vom 09.08.1935.
2044 Averfehrden, Wüstung? FStNr. 4
Lage: TK 25: 3913 Ostbevern.
Flur Auf'm Wörn, nordwestl. von Glandorf an
der Kattenvenner Straße.
BeFunde: In 1,5 m T. unter Bodenniveau fanden sich
anscheinend in einer Abfallgrube Reste von
zahlreichen Kugeltöpfen des 12./13. Jh.s.
F, FM: Lehrer Beckmann; FZ: 07/1950; FU: in
einer Baugrube; FV: unbekannt.
Deutung: Wüstung? Ehemaliger Hofplatz?
Nutzung: Neubaugebiet.
Literatur: Bauer 1950b, 163. - Schlüter 1980b, 41.

2045 Averfehrden, Einzelfund: Flintbeil FStNr. oF 1
Lage: TK 25:- -
BeFunde: Dünnblattiges Flint-Rechteckbeil (Var. b nach
Brandt), gut erhalten, Schneide leicht besto-
ßen (Abb. 692). L. 13,5 cm, Br. 5,4 cm, D.
1,8 cm.
FZ: vor 1950; FV: KMO, Inv.Nr. 2627.
Deutung: Spät- bzw. Endneolithikum, Einzelgrabkultur.
Hist.: Dem KMO von Landrat Tielemann geschenkt.
Bemerk.: Identisch mit Stadt-/Kreisarch. FStNr. 2.
Literatur: Bauer 1950a, 25 Nr. 3. - Brandt 1967, 196. -
Schlüter 1979b, 74 Abb. 14,6; 148 Nr. 50,
Karte 3,50; 1980b, 21, Abb. 4,4;26.


Abb. 692 Averfehrden, FStNr. oF 1 (Kat.Nr. 2045)
Dünnblattiges Flint-Rechteckbeil. M. 1:3.
(Zeichnung: J. Böning)

2046 Averfehrden, Urne FStNr. oF 2
Lage: TK 25: - -
„Bei Glandorf" (Philippi).
Erfass.: Gummel 12/1938; Schlüter/Wilbers 05/1976.
BeFunde: „Rest einer mit Erde und Knochen angefüllten
Urne." (Philippi).
FZ: 1894 oder früher; FV: KMO, Inv.Nr. 2626.
Hist.: Dem KMO von Landrat Tielemann geschenkt.
Bemerk.: Identisch mit Stadt-/Kreisarch. FStNr. 3.
Literatur: Philippi 1894.

2047 Glandorf, Urnenfriedhof FStNr. 1
Lage: TK 25: 3913 Ostbevern.
Auf dem Glandorfer Esch, Grundstück Pille,
am nordwestl. Ortsrand von Glandorf. Leicht
erhöhtes Gelände ca. 400 m westl. des heute
begradigten Baches Rasender Boller bei ca.
+72 m NN.
Erfass.: Kauder-Steiniger 10/1987.
Beschr.: Urnenfriedhof unbekannter Ausdehnung.
BeFunde: Bei Ausschachtungsarbeiten für eine Garage
07/1971 fand A. Pille zwei Urnen im Abstand
von etwa 5 m, ca. 40-45 cm unter dem Esch-
auftrag. Beide waren vermutlich schon vor An-
lage des mittelalterlichen Esches durch Pflü-
gen beschädigt.
Grab 1: Unterteil eines schalenartig niedrigen
Doppelkonus mit weichem Umbruch, Außen-
seite gut geglättet (Abb. 694). Boden-Dm. 12 cm,
gr. Dm. 36 cm. Leichenbrand konnte nur in
geringen Resten geborgen werden. Beigaben:
Vasenkopfnadel mit kleinem Vasenkopf und
säbelförmig gebogenem Schaft, Spitze abge-
brochen, am Hals verziert mit drei Gruppen
von je 10-14 umlaufenden Rillen (Abb. 693,1).
L. 18,5 cm. Ein Rasiermesser (Abb. 693,2) von
10,8 cm L. mit zurückgebogenem Griffende
und mit gleichmäßigen runden Zacken säge-
artig verziertem Rücken und gerader sehr
scharfer Schneide lag auf zwei dazugehörigen
Schleifsteinen aus rötlich-grauem Sandstein
(Abb. 693,3). Maße der Schliffflächen 5,4 bzw.
6,0 x 4 cm.
FV: KMO, Inv.Nr. B 75:19 (Urne), HMus. Bad
Rothenfelde, ohne Inv.Nr. (Beigaben).
Grab 2: Doppelkonus mit ganz schwachem Um-
bruch, nicht vollständig erhalten (Abb. 695,2).
Boden-Dm. 14 cm. Die Urne war bis zu 2/3
ihrer Höhe mit Leichenbrand gefüllt; auf dem
Boden fanden sich laut Tempel angebrannte
Speisereste. Beigabe: Scheibenkopfnadel, Schaft
säbelförmig gebogen, Hals verziert mit fünf
Gruppen von 3-7 spiralig umlaufenden Ril-
len. L. 14,4 cm (Abb. 695,1).
FM: Dr. Ruhe, Glandorf; FV: KMO, Inv.Nr.
B 75:20 (Urne), HMus. Bad Rothenfelde, ohne
Inv.Nr. (Beigaben).
Beim Graben eines Loches auf dem Nachbar-
grundstück fand A. Pille 10/1987 Scherben
einer weiteren Urne; Leichenbrand oder Bei-
gaben waren nicht vorhanden.
FM: B. Zehm; FV: KMO, Inv.Nr. B 87:37
(Urne).
Deutung: Späte Bronzezeit (P V nach Montelius).
Nutzung: Neubaugebiet.

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