Neuenkirchen [Ldkr. Osnabrück]
2412 Lintern, Urnenfriedhof FStNr. 3
Lage: TK 25: 3513 Bramsche.
„Auf dem nebenan (= benachbart zum Groß-
steingrab FStNr. 2, vgl. Inv.Bd. I, 448 f. Kat.
Nr. 1216) liegenden Goldberge, Eigenthum
von Ahrens, Raudierk und Glindkamp, ..."
(Hardebeck).
Erfass.: Kauder-Steiniger 10/1987.
BeFunde:,,... viele Urnen ..." (Hardebeck).
FZ: 19. Jh.; FV: unbekannt.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Bemerk.: Der bei Hardebeck genannte „Goldberg" wird
sich wahrscheinlich in der Nähe der heutigen
Flur Goldesch befunden haben. Ein ebenfalls
bei Hardebeck erwähnter Grabhügel (FStNr. 7,
vgl. Inv.Bd. I, 449 Kat.Nr. 1218) in diesem
Bereich unterstützt die Lokalisierung der Ur-
nenfunde in dem betreffenden Gebiet.
Literatur: Hardebeck 1902, 38 (b). - Gensen 1961, Teil
1, 13.
2413 Lintern, Urne FStNr. oF 1
Lage: TK 25:3512 Voltlage.
„FO auf dem Feldkamp." (Gensen)
Erfass.: Kauder-Steiniger 10/1987.
BeFunde: Kleine weitmündige Urne mit oberständigem,
weichem Umbruch und leicht geschwungenem
Hals, der durch eine horizontale Ritzlinie auf
dem Umbruch abgesetzt ist, vollständig restau-
riert (Abb. 792). H. 11,5 cm, Rand-Dm. 12 cm,
Bauch-Dm. 16 cm, Boden-Dm. 6,5 cm.
FV: HMus. Bersenbrück, Inv.Nr. 5015.
Deutung: Jüngere Bronze- bzw. frühe vorrömische Eisen-
zeit.
Bemerk.: Identisch mit Stadt-/Kreisarch. FStNr. 4.
Literatur: Gensen 1961, Teil 1, 69 Nr. 285. - Reimann
1988, 25, Abb. links.
Abb. 792 Lintern, FStNr. oF 1 (Kat.Nr. 2413)
Urne. M. 1:4. (Zeichnung: W. Köhne-Wulf)
2414 Lintern, Urne und Beigefäß FStNr. oF 2
Lage: TK 25: 3512 Voltlage.
Erfass.: Kauder-Steiniger.
BeFunde: Kegelhalsurne, oberständig, Unterteil gebaucht,
Umbruch scharf, kurze eingezogene Schulter.
H. 37,2 cm. Außerdem Boden eines kleinen
Beigefäßes. Erhaltene H. 2,8 cm.
FV: HMus. Bersenbrück, Inv.Nr. 542.a.
Deutung: Jüngere Bronze- bzw. frühe vorrömische Eisen-
zeit.
Bemerk.: Identisch mit Stadt-/Kreisarch. FStNr. 5.
Literatur: Gensen 1961, Teil 1, 69 Nr. 284; 1963, 249.
2415 Neuenkirchen, Kirche FStNr. 5
Lage: TK 25: 3513 Bramsche.
Am nördl. Ortsrand von Neuenkirchen im Hüls
auf dem Schulgelände ca. 200 m nördl. der heu-
tigen Kirche. Patrozinium: St. Laurentius.
Erfass.: Friederichs 08/2009.
Beschr.: Ehemals Kirche mit umgebendem Friedhof
auf einer Fläche von ca. 80 (SW-NO) x 60 m.
Laut Mithoff „... schlichter niedriger, von
Bruchsteinen aufgeführter Bau, mit einem, der
Nordseite in Form eines niedrigen Seitenschiffs
später hinzugefügten Anbau" Chor rechtwink-
lig geschlossen, mit spitzbogigen Fenstern, im
Schiff rundbogige Fenster, am W-Ende nied-
riger Turm (Abb. 793,1). 1897 völlig abgebro-
chen und eingeebnet.
BeFunde: Eine dreimonatige Untersuchung im Vorfeld
einer Neubebauung durch die ADO (A. Friede-
richs) im Sommer 2009 ergab den kompletten
Grundriss einer einschiffigen Saalkirche mit
halbrunder Apsis aus gelblichem Sandstein
(Abb. 793,2). Mehrere im Innenraum dokumen-
tierte Pfostenlöcher könnten von dem mutmaß-
lichen ältesten Kirchenbau des 10./11. Jh.s
stammen, ergeben aber beim derzeitigen Stand
der Auswertung keinen rekonstruierbaren
Grundriss. Sicher nachweisbar ist der älteste
Steinbau des 11./12. Jh.s durch Fundament-
mauern aus Bruchsteinen in Lehmsetzung mit
zwei Chorschranken und gestreckter Apsis.
Vermutlich im Spätmittelalter wurde dieser
erste Steinbau abgebrochen und unter teilweiser
Verwendung der älteren Fundamente durch
eine Saalkirche von 21,5 m L. und 7,5 m Br.
mit quadratischem Turm und nicht eingezo-
genem Rechteckchor ersetzt. Etwa in der Mitte
des Chorraumes konnte der Standort des
Altars durch ein mächtiges Steinfundament
lokalisiert werden. Im Kircheninneren wurden
in der Nähe des Chores und im Chorraum
selbst zehn Bestattungen und im Turm zwei
weitere Gräber freigelegt. Die angrenzenden
Außenbereiche mit dem ehemaligen Friedhof
konnten aus Zeitgründen nicht untersucht wer-
den. Funde: Keramik, Sargbeschläge, Schnal-
len, Nadeln, Knochen sowie über 80 Münzen
des frühen 11.-20. Jh.s, darunter ein Silberde-
nar des Herzogtums Sachsen, der zwischen
1010 und 1020 geprägt wurde und ein Silber-
pfennig des Bistums Münster aus dem letzten
Viertel des 11. Jh.s.
FV: ADO, Inv.Nr. B 09:5.
Deutung: Ehemalige St. Laurentius-Kirche, vermutlich
als Eigenkirche/Kapelle im 10./11. Jh. errich-
tet, im Jahre 1815 abgebrannt und 1897 abge-
brochen. Zwischen 1895 und 1897 Neubau
der heutigen Kirche ca. 200 m südl.
Nutzung: Schulgelände.
Bemerk.: Im Mtbl. Nr. 1875, Ausgabe um 1900, sind bei-
de Kirchen eingedruckt.
Literatur: Mithoff 1879, 96. - Nöldeke 1915, 157 f. -
Dehio 1977, 672. - Joseph 1988. - Delbanco
2010, 154-156 Kat.Nr. 284, Abb. 184; 185. -
Friederichs 2010b, 61-66, Abb. 16-20.
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2412 Lintern, Urnenfriedhof FStNr. 3
Lage: TK 25: 3513 Bramsche.
„Auf dem nebenan (= benachbart zum Groß-
steingrab FStNr. 2, vgl. Inv.Bd. I, 448 f. Kat.
Nr. 1216) liegenden Goldberge, Eigenthum
von Ahrens, Raudierk und Glindkamp, ..."
(Hardebeck).
Erfass.: Kauder-Steiniger 10/1987.
BeFunde:,,... viele Urnen ..." (Hardebeck).
FZ: 19. Jh.; FV: unbekannt.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Bemerk.: Der bei Hardebeck genannte „Goldberg" wird
sich wahrscheinlich in der Nähe der heutigen
Flur Goldesch befunden haben. Ein ebenfalls
bei Hardebeck erwähnter Grabhügel (FStNr. 7,
vgl. Inv.Bd. I, 449 Kat.Nr. 1218) in diesem
Bereich unterstützt die Lokalisierung der Ur-
nenfunde in dem betreffenden Gebiet.
Literatur: Hardebeck 1902, 38 (b). - Gensen 1961, Teil
1, 13.
2413 Lintern, Urne FStNr. oF 1
Lage: TK 25:3512 Voltlage.
„FO auf dem Feldkamp." (Gensen)
Erfass.: Kauder-Steiniger 10/1987.
BeFunde: Kleine weitmündige Urne mit oberständigem,
weichem Umbruch und leicht geschwungenem
Hals, der durch eine horizontale Ritzlinie auf
dem Umbruch abgesetzt ist, vollständig restau-
riert (Abb. 792). H. 11,5 cm, Rand-Dm. 12 cm,
Bauch-Dm. 16 cm, Boden-Dm. 6,5 cm.
FV: HMus. Bersenbrück, Inv.Nr. 5015.
Deutung: Jüngere Bronze- bzw. frühe vorrömische Eisen-
zeit.
Bemerk.: Identisch mit Stadt-/Kreisarch. FStNr. 4.
Literatur: Gensen 1961, Teil 1, 69 Nr. 285. - Reimann
1988, 25, Abb. links.
Abb. 792 Lintern, FStNr. oF 1 (Kat.Nr. 2413)
Urne. M. 1:4. (Zeichnung: W. Köhne-Wulf)
2414 Lintern, Urne und Beigefäß FStNr. oF 2
Lage: TK 25: 3512 Voltlage.
Erfass.: Kauder-Steiniger.
BeFunde: Kegelhalsurne, oberständig, Unterteil gebaucht,
Umbruch scharf, kurze eingezogene Schulter.
H. 37,2 cm. Außerdem Boden eines kleinen
Beigefäßes. Erhaltene H. 2,8 cm.
FV: HMus. Bersenbrück, Inv.Nr. 542.a.
Deutung: Jüngere Bronze- bzw. frühe vorrömische Eisen-
zeit.
Bemerk.: Identisch mit Stadt-/Kreisarch. FStNr. 5.
Literatur: Gensen 1961, Teil 1, 69 Nr. 284; 1963, 249.
2415 Neuenkirchen, Kirche FStNr. 5
Lage: TK 25: 3513 Bramsche.
Am nördl. Ortsrand von Neuenkirchen im Hüls
auf dem Schulgelände ca. 200 m nördl. der heu-
tigen Kirche. Patrozinium: St. Laurentius.
Erfass.: Friederichs 08/2009.
Beschr.: Ehemals Kirche mit umgebendem Friedhof
auf einer Fläche von ca. 80 (SW-NO) x 60 m.
Laut Mithoff „... schlichter niedriger, von
Bruchsteinen aufgeführter Bau, mit einem, der
Nordseite in Form eines niedrigen Seitenschiffs
später hinzugefügten Anbau" Chor rechtwink-
lig geschlossen, mit spitzbogigen Fenstern, im
Schiff rundbogige Fenster, am W-Ende nied-
riger Turm (Abb. 793,1). 1897 völlig abgebro-
chen und eingeebnet.
BeFunde: Eine dreimonatige Untersuchung im Vorfeld
einer Neubebauung durch die ADO (A. Friede-
richs) im Sommer 2009 ergab den kompletten
Grundriss einer einschiffigen Saalkirche mit
halbrunder Apsis aus gelblichem Sandstein
(Abb. 793,2). Mehrere im Innenraum dokumen-
tierte Pfostenlöcher könnten von dem mutmaß-
lichen ältesten Kirchenbau des 10./11. Jh.s
stammen, ergeben aber beim derzeitigen Stand
der Auswertung keinen rekonstruierbaren
Grundriss. Sicher nachweisbar ist der älteste
Steinbau des 11./12. Jh.s durch Fundament-
mauern aus Bruchsteinen in Lehmsetzung mit
zwei Chorschranken und gestreckter Apsis.
Vermutlich im Spätmittelalter wurde dieser
erste Steinbau abgebrochen und unter teilweiser
Verwendung der älteren Fundamente durch
eine Saalkirche von 21,5 m L. und 7,5 m Br.
mit quadratischem Turm und nicht eingezo-
genem Rechteckchor ersetzt. Etwa in der Mitte
des Chorraumes konnte der Standort des
Altars durch ein mächtiges Steinfundament
lokalisiert werden. Im Kircheninneren wurden
in der Nähe des Chores und im Chorraum
selbst zehn Bestattungen und im Turm zwei
weitere Gräber freigelegt. Die angrenzenden
Außenbereiche mit dem ehemaligen Friedhof
konnten aus Zeitgründen nicht untersucht wer-
den. Funde: Keramik, Sargbeschläge, Schnal-
len, Nadeln, Knochen sowie über 80 Münzen
des frühen 11.-20. Jh.s, darunter ein Silberde-
nar des Herzogtums Sachsen, der zwischen
1010 und 1020 geprägt wurde und ein Silber-
pfennig des Bistums Münster aus dem letzten
Viertel des 11. Jh.s.
FV: ADO, Inv.Nr. B 09:5.
Deutung: Ehemalige St. Laurentius-Kirche, vermutlich
als Eigenkirche/Kapelle im 10./11. Jh. errich-
tet, im Jahre 1815 abgebrannt und 1897 abge-
brochen. Zwischen 1895 und 1897 Neubau
der heutigen Kirche ca. 200 m südl.
Nutzung: Schulgelände.
Bemerk.: Im Mtbl. Nr. 1875, Ausgabe um 1900, sind bei-
de Kirchen eingedruckt.
Literatur: Mithoff 1879, 96. - Nöldeke 1915, 157 f. -
Dehio 1977, 672. - Joseph 1988. - Delbanco
2010, 154-156 Kat.Nr. 284, Abb. 184; 185. -
Friederichs 2010b, 61-66, Abb. 16-20.
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