Bersenbrück, Stadt
848 Ahausen, Urnenfriedhof FStNr. 5
Lage: TK 25:3413 Bersenbrück.
Flur Brinkwiesen, nördl. Sitter, nahe Hof
Raming in nahezu ebenem Gelände bei ca.
+38 m NN.
Erfass.: Schlüter 02/1976; Kauder-Steiniger 08/1988.
Beschr.: Urnenfriedhof unbekannter Größe.
BeFunde: Bei Planierungsarbeiten des Reichsarbeits-
dienstes wurde im März 1939 in etwa 0,5 m T.
unter der Oberfläche ein Doppelgrab mit zwei
Urnen freigelegt. Die Urnenunterteile waren
noch erhalten, die Oberteile abgepflügt, Lei-
chenbrand wurde geborgen. Am 17.03. fand
man auf derselben Baustelle in 0,35 m T. eine
weitere, komplett erhaltene, Urne. Es handelte
sich um ein ca. 25 cm hohes Gefäß mit zwei
kleinen Henkeln am Hals, von denen einer
abgebrochen war (Abb. 312). Außerdem wur-
de eine weitere Urne mit sorgfältiger Ritzlini-
enverzierung beobachtet.
F : Obervormann E. Lentjes, RAD; FM: A. W.
Hake; FV: vermutlich HMus. Bersenbrück, im
Bestand aber nicht nachweisbar.
Deutung: Die Fundstelle liegt nur ca. 600 m südwestl.
des Urnenfriedhofs FStNr. 10. Dies und H.
Gummels Bericht über die weit mehr als 100
zerstörten Urnen, außerdem seine Feststel-
lung, er habe mit der Grabung nur den Rand-
bereich des Friedhofs erfasst, lassen vermuten,
dass es sich um einen ausgedehnten Bestat-
tungsplatz gehandelt hat, von dem evtl, auch
die Urnen FStNr. oF 10-31 und die Nadel oF 4
kommen. Auch die bei Hartmann und Mül-
ler/Reimers erwähnten Urnenfunde und
Grabhügel (FStNr. oF 8, vgl. Inv.Bd. I, 285
Kat.Nr. 553) könnten hier gelegen haben.
Vielleicht setzte sich die Nekropole in nördl.
Richtung noch weiter fort, denn die dort auf
der Karte zu findende Flurbezeichnung „Schie-
delberg" legt die Vermutung nahe, dass es sich
bei dem „Schindelberg" des Urnenfriedhofs
FStNr. 13 nur um einen Lesefehler Gensens
handelt.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Quelle: Fundmeldung mit Fundskizzen von E. Lentjes
und A. W. Hake vom März 1939 im Arch.
Archiv des NLD.
Literatur: z. Vgl. Hartmann 1870, 282. - Müller/Rei-
mers 1893, 270. - Gensen 1961, Teil 1, 54 Nr.
164; 165 (falsche Flurbezeichnung Schindel-
berg).
849 Ahausen, Einzelfund: Flintbeil FStNr. 8
Lage: TK 25: 3413 Bersenbrück.
Am Sitterberg.
Erfass.: Bauer; Wilbers/Schlüter 12/1975; Kauder-
Steiniger 08/1988.
BeFunde: Dickblattiges Flint-Rechteckbeil (Var. b/c
nach Brandt), hellbraun, stark beschädigt. L.
15,7 cm, Br. 6,6 cm, D. 3,8 cm, Gew. 600 g.
FV: HMus. Bad Rothenfelde, Inv.Nr. N 123.
Deutung: Jung- bzw. Spätneolithikum.
Hist.: Aus der Slg. Dr. Kanzler.
Literatur: Brandt 1967, 193. - Schlüter 1979b, 148 Nr.
30, Karte 3,30.
Abb. 312 Ahausen-Sitter, FStNr. 5 (Kat.Nr. 848)
Urne. M. 1:4. (Fundskizze: H. Gummel)
850 Ahausen, Urnenfriedhof FStNr. 10
Lage: TK 25: 3413 Bersenbrück.
Bauerschaft Sitter, ca. 700 m nordnordwestl.
Ahausen in sanft nach N geneigtem Gelände
bei ca. +37 m NN.
Erfass.: Nowothnig ca. 1955; Kauder-Steiniger
08/1988.
Beschr.: Urnenfriedhof unbekannter Größe, durch
langjährigen Sandabbau weitgehend zerstört.
BeFunde: Nachdem beim Sandabbau weit über 100
Urnen gänzlich zerstört worden waren und
lediglich Reste einer zertrümmerten Urne mit
einer bronzenen Haarzange mit schmalem
Schaft von 5,15 cm L. (FV: HMus. Bersen-
brück, Inv.Nr. 159) und an anderer Stelle eine
Bronzenadel mit kleinem Vasenkopf mit gera-
dem unverzierten Schaft von 9,7 cm L. (FV:
HMus. Bersenbrück, ohne Inv.Nr., daher im
Bestand des HMus. Bersenbrück nicht zu
identifizieren) geborgen worden waren, führte
H. Gummel vom 11.-15.08.1931 am Rande der
Sandgrube eine Untersuchung durch. Dabei
fanden sich laut Grabungsbericht Gummel
vom 19.08.1931:
- ein kleines, als Urne benutztes, Tongefäß,
daneben Teile eines Beigefäßes, das offenbar
bereits unvollständig in die Erde gelegt wor-
den war;
- ein kleines Tonschälchen mit dem Boden
nach oben;
- ein kleines Tongefäß mit ziemlich scharfem
Umbruch, eingezogenem Hals, ausladendem
Rand und einem Henkel; unmittelbar darun-
ter ein noch kleinerer, einfacher, niedriger
Becher. Aus dem Bericht geht nicht hervor, ob
es sich hierbei um eine Bestattung handelte;
- ein schwarzes Tongefäß in Form eines „ge-
schwungenen Doppelkonus", als Urne benutzt,
mit vier kleinen Henkeln über dem Umbruch,
Rand fehlt. Erhaltene H. 23,6 cm, Bauch-Dm.
30,5 cm (Abb. 313), (HMus. Bersenbrück, Inv.
Nr. 597, mit wahrscheinlich zugehörigen Scher-
ben, bei Gensen [1961, Teil 1, 3; 55 Nr. 171]
170
848 Ahausen, Urnenfriedhof FStNr. 5
Lage: TK 25:3413 Bersenbrück.
Flur Brinkwiesen, nördl. Sitter, nahe Hof
Raming in nahezu ebenem Gelände bei ca.
+38 m NN.
Erfass.: Schlüter 02/1976; Kauder-Steiniger 08/1988.
Beschr.: Urnenfriedhof unbekannter Größe.
BeFunde: Bei Planierungsarbeiten des Reichsarbeits-
dienstes wurde im März 1939 in etwa 0,5 m T.
unter der Oberfläche ein Doppelgrab mit zwei
Urnen freigelegt. Die Urnenunterteile waren
noch erhalten, die Oberteile abgepflügt, Lei-
chenbrand wurde geborgen. Am 17.03. fand
man auf derselben Baustelle in 0,35 m T. eine
weitere, komplett erhaltene, Urne. Es handelte
sich um ein ca. 25 cm hohes Gefäß mit zwei
kleinen Henkeln am Hals, von denen einer
abgebrochen war (Abb. 312). Außerdem wur-
de eine weitere Urne mit sorgfältiger Ritzlini-
enverzierung beobachtet.
F : Obervormann E. Lentjes, RAD; FM: A. W.
Hake; FV: vermutlich HMus. Bersenbrück, im
Bestand aber nicht nachweisbar.
Deutung: Die Fundstelle liegt nur ca. 600 m südwestl.
des Urnenfriedhofs FStNr. 10. Dies und H.
Gummels Bericht über die weit mehr als 100
zerstörten Urnen, außerdem seine Feststel-
lung, er habe mit der Grabung nur den Rand-
bereich des Friedhofs erfasst, lassen vermuten,
dass es sich um einen ausgedehnten Bestat-
tungsplatz gehandelt hat, von dem evtl, auch
die Urnen FStNr. oF 10-31 und die Nadel oF 4
kommen. Auch die bei Hartmann und Mül-
ler/Reimers erwähnten Urnenfunde und
Grabhügel (FStNr. oF 8, vgl. Inv.Bd. I, 285
Kat.Nr. 553) könnten hier gelegen haben.
Vielleicht setzte sich die Nekropole in nördl.
Richtung noch weiter fort, denn die dort auf
der Karte zu findende Flurbezeichnung „Schie-
delberg" legt die Vermutung nahe, dass es sich
bei dem „Schindelberg" des Urnenfriedhofs
FStNr. 13 nur um einen Lesefehler Gensens
handelt.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Quelle: Fundmeldung mit Fundskizzen von E. Lentjes
und A. W. Hake vom März 1939 im Arch.
Archiv des NLD.
Literatur: z. Vgl. Hartmann 1870, 282. - Müller/Rei-
mers 1893, 270. - Gensen 1961, Teil 1, 54 Nr.
164; 165 (falsche Flurbezeichnung Schindel-
berg).
849 Ahausen, Einzelfund: Flintbeil FStNr. 8
Lage: TK 25: 3413 Bersenbrück.
Am Sitterberg.
Erfass.: Bauer; Wilbers/Schlüter 12/1975; Kauder-
Steiniger 08/1988.
BeFunde: Dickblattiges Flint-Rechteckbeil (Var. b/c
nach Brandt), hellbraun, stark beschädigt. L.
15,7 cm, Br. 6,6 cm, D. 3,8 cm, Gew. 600 g.
FV: HMus. Bad Rothenfelde, Inv.Nr. N 123.
Deutung: Jung- bzw. Spätneolithikum.
Hist.: Aus der Slg. Dr. Kanzler.
Literatur: Brandt 1967, 193. - Schlüter 1979b, 148 Nr.
30, Karte 3,30.
Abb. 312 Ahausen-Sitter, FStNr. 5 (Kat.Nr. 848)
Urne. M. 1:4. (Fundskizze: H. Gummel)
850 Ahausen, Urnenfriedhof FStNr. 10
Lage: TK 25: 3413 Bersenbrück.
Bauerschaft Sitter, ca. 700 m nordnordwestl.
Ahausen in sanft nach N geneigtem Gelände
bei ca. +37 m NN.
Erfass.: Nowothnig ca. 1955; Kauder-Steiniger
08/1988.
Beschr.: Urnenfriedhof unbekannter Größe, durch
langjährigen Sandabbau weitgehend zerstört.
BeFunde: Nachdem beim Sandabbau weit über 100
Urnen gänzlich zerstört worden waren und
lediglich Reste einer zertrümmerten Urne mit
einer bronzenen Haarzange mit schmalem
Schaft von 5,15 cm L. (FV: HMus. Bersen-
brück, Inv.Nr. 159) und an anderer Stelle eine
Bronzenadel mit kleinem Vasenkopf mit gera-
dem unverzierten Schaft von 9,7 cm L. (FV:
HMus. Bersenbrück, ohne Inv.Nr., daher im
Bestand des HMus. Bersenbrück nicht zu
identifizieren) geborgen worden waren, führte
H. Gummel vom 11.-15.08.1931 am Rande der
Sandgrube eine Untersuchung durch. Dabei
fanden sich laut Grabungsbericht Gummel
vom 19.08.1931:
- ein kleines, als Urne benutztes, Tongefäß,
daneben Teile eines Beigefäßes, das offenbar
bereits unvollständig in die Erde gelegt wor-
den war;
- ein kleines Tonschälchen mit dem Boden
nach oben;
- ein kleines Tongefäß mit ziemlich scharfem
Umbruch, eingezogenem Hals, ausladendem
Rand und einem Henkel; unmittelbar darun-
ter ein noch kleinerer, einfacher, niedriger
Becher. Aus dem Bericht geht nicht hervor, ob
es sich hierbei um eine Bestattung handelte;
- ein schwarzes Tongefäß in Form eines „ge-
schwungenen Doppelkonus", als Urne benutzt,
mit vier kleinen Henkeln über dem Umbruch,
Rand fehlt. Erhaltene H. 23,6 cm, Bauch-Dm.
30,5 cm (Abb. 313), (HMus. Bersenbrück, Inv.
Nr. 597, mit wahrscheinlich zugehörigen Scher-
ben, bei Gensen [1961, Teil 1, 3; 55 Nr. 171]
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