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Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Bearb.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.69458#0476
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Meile, Stadt

2270 Altenmelle, Landwehr? FStNr. 2
Lage: TK 25: 3816 Spenge.
Ca. 200 m südl. von Altenmelle, in WSW-
ONO-Ausrichtung die Borgholzhausener Stra-
ße kreuzend. Im W Anschluss an die Land-
wehr FStNr. 1 (vgl. Inv.Bd. I, 416 Kat.Nr. 1099,
Abb. 248).
Erfass.: Ullrich/Wulf 02/1999.
Beschr.: Laut Herzog Landwehr bzw. Wegesperre.
Ehemalige L. ca. 550 m. Teilstück A-B: Gra-
ben, Br. ca. 5 m, T. ca. 1 m, im 0 auslaufend.
Im W-Bereich ist an der N-Seite noch Graben-
aushub als Wall von 3 m Sohl-Br. und 0,5 m
H. abgelagert. Im Teilstück B-C fanden sich
keine Hinweise auf eine Landwehr.
Deutung: Aufgrund der schlechten Erhaltung ist die
Deutung als Landwehr oder Wegesperre zwar
nicht absolut sicher, aber doch sehr wahr-
scheinlich. Im Zusammenhang mit der gut
erhaltenen eindeutigen Landwehr FStNr. 1,
die bei Herzog nicht verzeichnet ist, ergibt
sich für die Überwachung bzw. Sperrung der
nach Melle führenden Borgholzhausener Stra-
ße eine strategisch sinnvolle Ergänzung.
Nutzung: Teilstück A-B in Laubwald, Teilstück B-C
größtenteils in Weideland.
Literatur: Herzog 1938, Karte.

2271 Altenmelle, Einzelfund: Bronzenadel FStNr. 4
Lage: TK 25: 3816 Spenge.
Südöstl. Ortsrand von Melle wenig westl. des
Wohnplatzes An der Masch.
BeFunde: Bronzene, gut erhaltene Nadel von 9,9 cm L.
mit vollplastisch ausgebildetem Kopf (Abb.
747). Auf Vorder- und Rückseite ist jeweils ein
bärtiger Mann mit barettartiger Kopfbede-
ckung dargestellt. Über dem „Barett" ist eine
kleine Öse angebracht.
F, FM, FV: S. Zeisler; FZ: 2005; FU: Bege-
hung.
Deutung: Neuzeitlich, 16./17. Jh.
Nutzung: Baugebiet für einen Gewerbepark.
Bemerk.: Ein Vergleichsstück liegt von der FSt. Gmkg.
Kalkriese FStNr. 176 vor (vgl. Kat.Nr. 1654).
Literatur: Zehm 2006a, 94 Kat.Nr. 127, Abb. 128.


Abb. 747 Altenmelle, FStNr. 4 (Kat.Nr. 2271)
Bronzenadel. M. 1:4. (Zeichnung: O. Kretz)

2272 Bakum, Urnenfriedhof FStNr. 1
Lage: TK 25: 3716 Melle.
Am südwestl. Hangausläufer des Meller Berges
am Niederungsrand ca. 150 m nördl. des Zwi-
ckenbachs bei +100 m NN.
Erfass.: Gummel 08/1929; Holste; Tackenberg
08/1931; Schlüter.
Beschr.: Ausgedehnter Urnenfriedhof unbekannter Grö-
ße.
BeFunde: Seit ca. 1880 wurden auf den Gründen der Bau-
ern Prasse, Leiwe, Rüngelin, Schlienfeld und
Kottländer beim Sandabbau mehrere hundert
Urnen gefunden, z. T. mit Gefäßbeigaben (Abb.
748). Die Gefäßformen sind vorwiegend dop-
pelkonisch mit weichen und harten Umbrüchen,
ein Zylinderhals u. a. m. (Abb. 749;750). Bemer-
kenswert ist ein fast komplett erhaltener Dop-
pelkonus mit scharfem, leicht und unregelmäßig
facettiertem Umbruch, über dem eine umlaufen-
de tiefe Hohlkehle angebracht ist (Abb. 750,6).
H. ca. 24 cm, gr. Dm. ca. 30 cm, Boden-Dm. ca.
10 cm. Darin lag wenig Leichenbrand in großen
Stücken. In einer gerauten Urne (Abb. 749,3b)
fand sich außer Leichenbrand ein unversehrt
erhaltenes dreigliedriges Beigefäß mit zylin-
drischem Hals (Abb. 749,3a). H. ca. 6,2 cm, gr.
Dm. ca. 6,4 cm, Boden-Dm. ca. 2,7 cm.
FM: M. Starcke, Melle, und der ehemalige
Pfleger des Kreises Melle, Amtsgerichtsrat Bo-


Abb. 748 Bakum, FStNr. 1-3 (Kat.Nr. 2272-2274)
Lageskizze des Urnenfriedhofs von 09/1931.
(Zeichnung: K. Tackenberg)

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