Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Oth.]: Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 (Rahden/Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011)

Hasbergen

2154 Ohrbeck, Einzelfund: Steinaxt FStNr. 18
Lage: TK 25: 3713 Hasbergen.
Auf dem Hüggel wenig nordöstl. des Silber-
sees, am Rand des ehemaligen Silberberg-
werks.
BeFunde: Nackengebogene Axt vom nordwestdeutschen
Typ (Form 1 b nach Brandt) mit schwachem
Tüllenansatz auf der Unterseite und wulstför-
migem auf der Oberseite, Schneide vermutlich
durch Nachschärfung verkürzt, konische Hohl-
bohrung mit sehr schwachem Absatz etwa in
Bohrlochmitte, Oberfläche glatt erhalten. Bis
auf eine kleine Abplatzung auf der Oberseite an
der Bohrung und Bruch in der Schneide ohne
Beschädigungen. Material: graugrüner Amphi-
bolit (Abb. 726). L. 9,6 cm, Br. 4,5 cm, D. 5,1 cm,
Schaftloch-Dm. 1,5-1,8 cm, Gew. 320 g.
F, FV: J. Eickhoff, Lingen; FM: M. Buschhaus;
FZ: 1960; FU: Begehung.
Deutung: Jüngere Bronzezeit.
Nutzung: Wald.
Literatur: z. Vgl. Brandt 1973, 34 Nr. 58, Abb. 2,1.


Abb. 726 Ohrbeck, FStNr. 18 (Kat.Nr. 2154)
Nackengebogene Axt. M. 1:3. (Foto: M. Buschhaus)

2155 Ohrbeck, Verschiedenes: Arbeitslager FStNr. 19
Lage: TK 25:3713 Hasbergen.
Augustaschacht, am nördl. Hangfuß des Hüg-
gel, im Winkel von Hüggelbahn und Klöckner
Weg.
Erfass.: Zehm 10/2000.
Beschr.: Überreste eines „Arbeitserziehungslagers" im
Bereich der ehemaligen Schachtanlagen Au-
gustaschacht.
BeFunde: Auf Veranlassung der Initiative Augusta-
schacht e. V. fand 10/2000 eine Ausgrabung
mit Schülern der Musik- und Kunstschule
Osnabrück im Rahmen des Arbeitsprogramms
Arbeit und Leben statt.
F: M. Blieffert, V. Issmer; FM: J. Schmidt,
Osnabrück; FV: KMO, Inv.Nr. B 00:15.
Deutung: Das Lager bestand von 1943-1945.
Nutzung: Gelände mit aufgegebenen Schachtanlagen.
2156 Ohrbeck, Wall-ZGrabenanlage FStNr. 20
Lage: TK 25:3713 Hasbergen.
Südwestl. Osnabrück, östl. Hangfuß des Hüg-
gel, wenig nördl. des Hüggelhofs (FStNr. 1,
vgl. Inv. Bd. I, 410 Kat.Nr. 1071). In etwa N-S-
Ausrichtung quer über einen nach O in die
Hüggelschlucht auslaufenden Geländesporn
verlaufend.

Beschr.: Wall, geradlinig, steil geböscht, L. ca. 60 m,
Sohl-Br. 5 m, H. bis 1,6 m, mit östl. vorgela-
gertem, bogenförmig verlaufendem Graben.
Br. bis 7 m, T. bis 1,3 m.
F, FM: J. Schmidt, Osnabrück; FZ: 2002.
BeFunde: 06/2004: Die Anlage eines Wallschnittes durch
die ADO (B. Zehm) ergab keine weiteren
Befunde und die Begehung mit Metalldetektor
keine Funde.
Deutung: Vermutlich neuzeitlich, Funktion unklar. Laut
Zehm diente die Wall-ZGrabenanlage mögli-
cherweise zur Überwachung der Straße Hüg-
gelschlucht, die ebenfalls in N-S-Ausrichtung
auf östl. Seite der Bachniederung verläuft.
Nutzung: Unter Wald.
Literatur: Zehm 2005a, 160 Kat.Nr. 269.

2157 Ohrbeck, Fundstreuung FStNr. 21
Lage: TK 25: 3713 Hasbergen.
Nordöstl. Ortsbereich von Hasbergen, am
Steinbrink, nahezu ebenes Gelände bei +80 m
NN.
Beschr.: Oberflächenfundstreuung auf einer Fläche
von max. 240 (NW-SO) x 210 m.
BeFunde: Begehungen seit 1980: Steinartefakte, darun-
ter ein Lydit-Flachbeil und in 50 m Entfer-
nung davon ein Fels-Rundbeil (Var. 2 b nach
Brandt), dunkelgrau, Oberfläche grob gepickt,
Schneidenbereich glatt geschliffen, rundova-
ler Querschnitt, dicker Nacken (Abb. 727,2).
L. 10,9 cm, Br. 5,5 cm, D. 4,0 cm, Gew. 385 g.
- Lydit-Flachbeil, gut erhalten (Abb. 727,1). L.
9,3 cm, Br. 6,0 cm, D. 2,4 cm.
F, FM, FV: W. Igelbrink, Hasbergen.
Deutung: Fels-Rundbeil Endmesolithikum/Frühneoli-
thikum, Lydit-Flachbeil Jung- bzw. Spätneoli-
thikum. Die sonstigen Steinartefakte werden
z. Zt. noch bearbeitet.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Literatur: Lindhorst 1985a, 48; 58 f., Abb. 25,1 (unter
Hasbergen FStNr. 13). - Friederichs 2004a,
37 f. Kat.Nr. 75, Abb. 60. - z. Vgl. Brandt
1967, 127-132.


Abb. 727 Ohrbeck, FStNr. 21 (Kat.Nr. 2157)
1 Lydit-Flachbeil, 2 Fels-Rundbeil. M. 1:3.
(Zeichnung: U. Jorkiewicz)

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