Das Leben der Brüder Jan und Hubert van Eyck,
Maler von Maaseyck.
Einer Anzahl preiswerter und erlauchter Geister, die sich
durch löbliche, tugendhafte Handlungen und durch Gelehr-
samkeit ausgezeichnet haben, ist es zu verdanken, dass es
unsern guten und lieblichen Niederlanden seit Alters nicht
ganz an der Zierde glänzenden Ruhmes gefehlt hat. Ab-
gesehen von den kriegerischen Lorbeeren, die unser alter
Adel allerorten mit grosser Kühnheit gesucht und sich er-
worben hat, abgesehen auch von dem hohen Ruhm, dass aus
unserem duftenden Kräutergarten der Phönix der Gelehrsam-
keit, Desiderius Erasmus von Rotterdam, der für das
vergangene Jahrhundert ein Vater der altedlen Sprache Latiums
wurde, glänzenden Fluges emporgestiegen ist, hat uns der
gütige Himmel durch gnädige Beeinflussung der Natur des
höchsten Ruhmestitels in der Malkunst teilhaftig gemacht.
Denn was weder den begabten Griechen und Römern noch
anderen Völkern, so sehr sie auch danach suchten, zu finden
vergönnt war, das hat der berühmte Niederländer aus der
Kampine,1 Johannes van Eyck, zuwege gebracht, der zu
Maaseyck am herrlichen Maasflusse geboren wurde, welcher
mit dem Arno, dem Po und dem stolzen Tiber um die
Palme ringen muss, weil an seinem Ufer ein so glänzendes
Licht aufgegangen ist, dass sich das kunstliebende Italien
bestürzt danach umblicken und seine Malerei dorthin schicken
musste, damit sie in Flandern an neuen Brüsten sauge.
Johannes van Eyck zeigte sich von Kind an sehr geweckt
und lebhaften hohen Geistes und wurde, da er Begabung für
die Zeichenkunst erkennen Hess, ein Schüler seines Bruders
Maler von Maaseyck.
Einer Anzahl preiswerter und erlauchter Geister, die sich
durch löbliche, tugendhafte Handlungen und durch Gelehr-
samkeit ausgezeichnet haben, ist es zu verdanken, dass es
unsern guten und lieblichen Niederlanden seit Alters nicht
ganz an der Zierde glänzenden Ruhmes gefehlt hat. Ab-
gesehen von den kriegerischen Lorbeeren, die unser alter
Adel allerorten mit grosser Kühnheit gesucht und sich er-
worben hat, abgesehen auch von dem hohen Ruhm, dass aus
unserem duftenden Kräutergarten der Phönix der Gelehrsam-
keit, Desiderius Erasmus von Rotterdam, der für das
vergangene Jahrhundert ein Vater der altedlen Sprache Latiums
wurde, glänzenden Fluges emporgestiegen ist, hat uns der
gütige Himmel durch gnädige Beeinflussung der Natur des
höchsten Ruhmestitels in der Malkunst teilhaftig gemacht.
Denn was weder den begabten Griechen und Römern noch
anderen Völkern, so sehr sie auch danach suchten, zu finden
vergönnt war, das hat der berühmte Niederländer aus der
Kampine,1 Johannes van Eyck, zuwege gebracht, der zu
Maaseyck am herrlichen Maasflusse geboren wurde, welcher
mit dem Arno, dem Po und dem stolzen Tiber um die
Palme ringen muss, weil an seinem Ufer ein so glänzendes
Licht aufgegangen ist, dass sich das kunstliebende Italien
bestürzt danach umblicken und seine Malerei dorthin schicken
musste, damit sie in Flandern an neuen Brüsten sauge.
Johannes van Eyck zeigte sich von Kind an sehr geweckt
und lebhaften hohen Geistes und wurde, da er Begabung für
die Zeichenkunst erkennen Hess, ein Schüler seines Bruders