Das Leben des Malers Cornelis Engelbrechtsen von Leiden 97
Aliud.
Ingenium, probitas, candor, prudentia, virtus,
Ars, pietasque, fidesque, hic tumulata iacent.
Aliud ab eodem.
Per lachrymas posset si vita, Alberte, reduci,
Non tuum in hac corpus contegeretur humo.
Sed quia non lachrymis nec flendo fata moventur,
Moerendo saltem solvere iusta licet.
Zum Gedächtnis Albrecht Dürers, eines sehr
tugendreichen, ja des vollkommensten Mannes seiner Zeit,
der nicht allein als der erste unter den Deutschen die Mal-
kunst vervollkommnet, berühmt gemacht und in genaue Ge-
setze gebracht, sondern dieselbe seinen Nachfolgern auch
durch seine Schriften klarzumachen begonnen hat. Aus
diesem Grunde, doch vornehmlich um seiner guten Sitten,
seiner Klugheit und aussergewöhnlichen Geschicklichkeit
willen, ist er nicht nur seinen Nürnbergern, ja allen
Ausländern sehr lieb gewesen, sondern war auch dem hoch-
geborenen Kaiser Maximilian und seinem Enkel Karl,
sowie auch Ferdinand, dem König von Ungarn und
Böhmen, der ihm gnädig eine jährliche Pension aus-
gesetzt und die höchste Gunst bewiesen hat, sehr teuer. Er
starb, nicht ohne sehr betrauert worden zu sein, am 6. April
des Jahres 1528, 57 Jahre alt.
Wilibald Pirkheymer verfasste obiges zu Ehren
seines treuen Freundes, weil er es verdiente.
Das Leben des Malers Cornelis Engelbrechtsen
von Leiden.
Obgleich die Malkunst in unsern Niederlanden in ver-
gangener Zeit sozusagen kunstreich ohne Kunst ausgeübt
wurde, das heisst ohne theoretisches Wissen und Studium
van Mander, Schilder-Boeck. 7
Aliud.
Ingenium, probitas, candor, prudentia, virtus,
Ars, pietasque, fidesque, hic tumulata iacent.
Aliud ab eodem.
Per lachrymas posset si vita, Alberte, reduci,
Non tuum in hac corpus contegeretur humo.
Sed quia non lachrymis nec flendo fata moventur,
Moerendo saltem solvere iusta licet.
Zum Gedächtnis Albrecht Dürers, eines sehr
tugendreichen, ja des vollkommensten Mannes seiner Zeit,
der nicht allein als der erste unter den Deutschen die Mal-
kunst vervollkommnet, berühmt gemacht und in genaue Ge-
setze gebracht, sondern dieselbe seinen Nachfolgern auch
durch seine Schriften klarzumachen begonnen hat. Aus
diesem Grunde, doch vornehmlich um seiner guten Sitten,
seiner Klugheit und aussergewöhnlichen Geschicklichkeit
willen, ist er nicht nur seinen Nürnbergern, ja allen
Ausländern sehr lieb gewesen, sondern war auch dem hoch-
geborenen Kaiser Maximilian und seinem Enkel Karl,
sowie auch Ferdinand, dem König von Ungarn und
Böhmen, der ihm gnädig eine jährliche Pension aus-
gesetzt und die höchste Gunst bewiesen hat, sehr teuer. Er
starb, nicht ohne sehr betrauert worden zu sein, am 6. April
des Jahres 1528, 57 Jahre alt.
Wilibald Pirkheymer verfasste obiges zu Ehren
seines treuen Freundes, weil er es verdiente.
Das Leben des Malers Cornelis Engelbrechtsen
von Leiden.
Obgleich die Malkunst in unsern Niederlanden in ver-
gangener Zeit sozusagen kunstreich ohne Kunst ausgeübt
wurde, das heisst ohne theoretisches Wissen und Studium
van Mander, Schilder-Boeck. 7