Das Leben des Malers Jan van Amstel von Amsterdam 131
Tu quoque Durero non par, sed proxime Luca,
Seu tabulas pingis, seu formas sculpis ahenas,
Ectypa reddentes tenui miranda papyro,
Haud minimam in partem (si qua est ea gloria) nostrae
Accede, et tecum natalis Leida, Camoenae.
Das Leben des Malers Jan van Amstel
(den Hollander) von Amsterdam.171
Ich bin der Ansicht, dass in der Reihe der Bildnisse
der berühmten niederländischen Maler, die vor einigen Jahren
in Kupferdruck herausgegeben wurden, mit Recht auch Jan
der Holländer, der zu Antwerpen geboren wurde, einen
Platz erhalten hat; denn ich habe oft genug gehört, er sei ein
sehr hervorragender Landschafter gewesen. Er hat schon in
früher Zeit gelebt; denn er war der Mann der Mutter von
Gillisvan Conincxloo.175 Er arbeitete mit Ol- und Wasser-
farbe und lag oft und lange im Fenster und schaute in die
Luft, um alles nach der Natur zu malen. Er hatte auch die
Gewohnheit, auf seinen Tafeln oder Leinwänden vielfach den
Grund durch die dünnflüssige Malerei hindurchspielen zu
lassen, was Breughel ihm recht eigentlich nachmachte.
Seine Frau bereiste die Märkte in Brabant und Flandern
und überschwemmte alles mit Bildern, womit sie ein gutes
Stück Geld verdiente, so dass Jan, obgleich er nicht reiste,
sehr wenig arbeitete. Doch stehen seine Landschaften hinter
keinen andern aus jener Zeit zurück.170 Er ist zu Ant-
werpen gestorben. Zu ihm sagt Lampsonius:
Propria Belgarum laus est bene pingere rura:
Ausoniorum, homines pingere, sive deos
Nec mirum in capite Ausonius, sed Belga cerebrum
Non temere in gnava fertur habere manu.
Maluit ergo manus Jani bene pingere rura,
Quam caput, aut homines, aut male scire deos.
9*
Tu quoque Durero non par, sed proxime Luca,
Seu tabulas pingis, seu formas sculpis ahenas,
Ectypa reddentes tenui miranda papyro,
Haud minimam in partem (si qua est ea gloria) nostrae
Accede, et tecum natalis Leida, Camoenae.
Das Leben des Malers Jan van Amstel
(den Hollander) von Amsterdam.171
Ich bin der Ansicht, dass in der Reihe der Bildnisse
der berühmten niederländischen Maler, die vor einigen Jahren
in Kupferdruck herausgegeben wurden, mit Recht auch Jan
der Holländer, der zu Antwerpen geboren wurde, einen
Platz erhalten hat; denn ich habe oft genug gehört, er sei ein
sehr hervorragender Landschafter gewesen. Er hat schon in
früher Zeit gelebt; denn er war der Mann der Mutter von
Gillisvan Conincxloo.175 Er arbeitete mit Ol- und Wasser-
farbe und lag oft und lange im Fenster und schaute in die
Luft, um alles nach der Natur zu malen. Er hatte auch die
Gewohnheit, auf seinen Tafeln oder Leinwänden vielfach den
Grund durch die dünnflüssige Malerei hindurchspielen zu
lassen, was Breughel ihm recht eigentlich nachmachte.
Seine Frau bereiste die Märkte in Brabant und Flandern
und überschwemmte alles mit Bildern, womit sie ein gutes
Stück Geld verdiente, so dass Jan, obgleich er nicht reiste,
sehr wenig arbeitete. Doch stehen seine Landschaften hinter
keinen andern aus jener Zeit zurück.170 Er ist zu Ant-
werpen gestorben. Zu ihm sagt Lampsonius:
Propria Belgarum laus est bene pingere rura:
Ausoniorum, homines pingere, sive deos
Nec mirum in capite Ausonius, sed Belga cerebrum
Non temere in gnava fertur habere manu.
Maluit ergo manus Jani bene pingere rura,
Quam caput, aut homines, aut male scire deos.
9*