Das Leben des Malers Cornelis Cornelisz Kunst von Leyden 145
Sorgfalt verwandte, dass sie natürlich zu sein schienen. Er
malte auch den himmlischen Tau auf den Blumen und
Kräutern, ferner auch allerlei Insekten, Schmetterlinge, kleine
Fliegen und dergleichen, wie man es auf seinen Bildern, die
sich hier und dort bei den Kunstfreunden finden, sehen kann.
Er malte auch schöne Figuren, wovon man sich bei dem
kunstliebenden Melchior Wijntgis zu Middelburg über-
zeugen kann, wo sich von seiner Hand ein sehr schöner
Hieronymus, vier grosse Rundbilder — Brände, Früchte und
Vasen mit Blumen darstellend — und andere sehr gut und
sorgfältig durchgeführte Arbeiten befinden. Auch bei Jakob
Razet ist ein Glas mit Blumen von seiner Hand zu sehen,
das sehr hübsch gemalt ist. Und weil ich nicht viel anderes
über ihn zu schreiben weiss, setze ich ihn hier neben seinen
Landsmann oder Mitbürger, damit sein Name unter den Malern
in löblicher Erinnerung bleibe.19"
Das Leben des Malers Cornelis Cornelisz Kunst
von Leiden.
Obgleich sich die Kunst im allgemeinen nicht auf die
Kinder vererbt, ist Cornelis Kunst, der Sohn und Schüler
von Cornelis Engelbrechtsz, gleichwohl ein tüchtiger und
trefflicher Nachfolger seines hervorragenden Vaters in der
Kunst gewesen.197 Er war im Jahre 1493 zu Leiden ge-
boren und zu seiner Zeit einer der bedeutendsten Maler
dieser Stadt. Da jedoch seine Vaterstadt infolge des Weg-
zuges der Fremden, die ihr oftmals Wohlfahrt gebracht, keinen
Überfluss an Reichtümern besass, siedelte Cornelis Kunst
öfter für drei oder vier Jahre nach Brügge in Flandern über,
das damals wegen des grossen Handels, der dort getrieben
wurde, eine blühende und reiche und von den Angehörigen
vieler fremder Völker besuchte und bewohnte Stadt war, so
dass die Kunst dort in hoher Achtung stand und gut bezahlt
wurde. Darum verdiente er dort auch viel Geld und malte
viele schöne Bilder.197" Viele herrliche Werke hat er auch
in Leiden gemalt. Dort ist unter anderm namentlich im
van Mander, Schilder-Boeck. 10
Sorgfalt verwandte, dass sie natürlich zu sein schienen. Er
malte auch den himmlischen Tau auf den Blumen und
Kräutern, ferner auch allerlei Insekten, Schmetterlinge, kleine
Fliegen und dergleichen, wie man es auf seinen Bildern, die
sich hier und dort bei den Kunstfreunden finden, sehen kann.
Er malte auch schöne Figuren, wovon man sich bei dem
kunstliebenden Melchior Wijntgis zu Middelburg über-
zeugen kann, wo sich von seiner Hand ein sehr schöner
Hieronymus, vier grosse Rundbilder — Brände, Früchte und
Vasen mit Blumen darstellend — und andere sehr gut und
sorgfältig durchgeführte Arbeiten befinden. Auch bei Jakob
Razet ist ein Glas mit Blumen von seiner Hand zu sehen,
das sehr hübsch gemalt ist. Und weil ich nicht viel anderes
über ihn zu schreiben weiss, setze ich ihn hier neben seinen
Landsmann oder Mitbürger, damit sein Name unter den Malern
in löblicher Erinnerung bleibe.19"
Das Leben des Malers Cornelis Cornelisz Kunst
von Leiden.
Obgleich sich die Kunst im allgemeinen nicht auf die
Kinder vererbt, ist Cornelis Kunst, der Sohn und Schüler
von Cornelis Engelbrechtsz, gleichwohl ein tüchtiger und
trefflicher Nachfolger seines hervorragenden Vaters in der
Kunst gewesen.197 Er war im Jahre 1493 zu Leiden ge-
boren und zu seiner Zeit einer der bedeutendsten Maler
dieser Stadt. Da jedoch seine Vaterstadt infolge des Weg-
zuges der Fremden, die ihr oftmals Wohlfahrt gebracht, keinen
Überfluss an Reichtümern besass, siedelte Cornelis Kunst
öfter für drei oder vier Jahre nach Brügge in Flandern über,
das damals wegen des grossen Handels, der dort getrieben
wurde, eine blühende und reiche und von den Angehörigen
vieler fremder Völker besuchte und bewohnte Stadt war, so
dass die Kunst dort in hoher Achtung stand und gut bezahlt
wurde. Darum verdiente er dort auch viel Geld und malte
viele schöne Bilder.197" Viele herrliche Werke hat er auch
in Leiden gemalt. Dort ist unter anderm namentlich im
van Mander, Schilder-Boeck. 10