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https://doi.org/10.11588/diglit.7515#0173
Das Leben des Malers Herri met de Bles von Bouvignes bei Dinant 161
In aera dextra incidit, alteram sibi
Quae non timet nunc aemulam:
Sed quod tuam Durerus admirans manum
Dum rura pingis, et casas
Olim exaravit in palimpsesto225 tuos
Vultus ahena cuspide:
Quas aemulatus lineas se Curtius,
Nedum praeivit ceteros.
Das Leben des Malers Herri met de Bles von
Bouvignes bei Dinant.
Es scheint fast, als ob die Natur, um zu zeigen, dass sie
ihre Gaben wahllos ausschüttet, sich ein Vergnügen daraus
mache, manchmal an unbekannten oder doch nicht berühmten
Orten etwas Neues entstehen zu lassen, wie sie z. B. in
einem einsamen Winkel Herri met de Bles, der seinen
Beinamen von einem weissen Fleck oder einer Blesse vorne
im Haupthaar hatte, geboren werden und zu einem der Sterne
unserer Kunst heranwachsen liess. Er wurde zu Bouvignes
unweit Dinant geboren und ist, wie es scheint, ein Nach-
folger von Joachim Patinir gewesen. Ohne einen Meister
gehabt zu haben, ist er selbst ein Meister geworden,220 wie
der gelehrte Lampsonius in folgendem bezeugt:
Pictorem urbs dederat Dionatum Eburonia, pictor
Quem proximis dixit poeta versibus.
Illum adeo artificem patriae situs ipse, magistro,
Aptissimus, vix edocente fecerat.
Hanc laudem invidit vicinae exile Bovinum
Et rura doctum pingere Henricum dedit
Sed quantum cedit Dionato exile Bovinum,
Joachime, tantum cedit Henricus tibi.
Über diesen Herri habe ich wenig in Erfahrung bringen
lcönnen. Doch bezeugen seine Werke, die man an vielen
Orten bei den Kunstfreunden sieht, zur Genüge, dass er ein
JWeister von grosser Geduld gewesen ist, der unglaublich viel
Zeit und Arbeit auf seine Bilder verwandte, die in Land-
schaften mit kleinen Bäumen, Felsen, Städtchen und einer
van Mander, Schilder-Boeck. ^
In aera dextra incidit, alteram sibi
Quae non timet nunc aemulam:
Sed quod tuam Durerus admirans manum
Dum rura pingis, et casas
Olim exaravit in palimpsesto225 tuos
Vultus ahena cuspide:
Quas aemulatus lineas se Curtius,
Nedum praeivit ceteros.
Das Leben des Malers Herri met de Bles von
Bouvignes bei Dinant.
Es scheint fast, als ob die Natur, um zu zeigen, dass sie
ihre Gaben wahllos ausschüttet, sich ein Vergnügen daraus
mache, manchmal an unbekannten oder doch nicht berühmten
Orten etwas Neues entstehen zu lassen, wie sie z. B. in
einem einsamen Winkel Herri met de Bles, der seinen
Beinamen von einem weissen Fleck oder einer Blesse vorne
im Haupthaar hatte, geboren werden und zu einem der Sterne
unserer Kunst heranwachsen liess. Er wurde zu Bouvignes
unweit Dinant geboren und ist, wie es scheint, ein Nach-
folger von Joachim Patinir gewesen. Ohne einen Meister
gehabt zu haben, ist er selbst ein Meister geworden,220 wie
der gelehrte Lampsonius in folgendem bezeugt:
Pictorem urbs dederat Dionatum Eburonia, pictor
Quem proximis dixit poeta versibus.
Illum adeo artificem patriae situs ipse, magistro,
Aptissimus, vix edocente fecerat.
Hanc laudem invidit vicinae exile Bovinum
Et rura doctum pingere Henricum dedit
Sed quantum cedit Dionato exile Bovinum,
Joachime, tantum cedit Henricus tibi.
Über diesen Herri habe ich wenig in Erfahrung bringen
lcönnen. Doch bezeugen seine Werke, die man an vielen
Orten bei den Kunstfreunden sieht, zur Genüge, dass er ein
JWeister von grosser Geduld gewesen ist, der unglaublich viel
Zeit und Arbeit auf seine Bilder verwandte, die in Land-
schaften mit kleinen Bäumen, Felsen, Städtchen und einer
van Mander, Schilder-Boeck. ^