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Mannheimer Zeitung — 1826

DOI Kapitel:
Nro. 27 - Nro. 50 (1. Februar - 28. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44355#0160

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schichte vorangingcn, euren Zeitraum von 4000 Jah-
ren umfassen. Es war der französische Reifende Ver-
nier, der zuerst die Eristcnz dieses Werkes Europa
bekannt machte; es scheint aber, daß er bloß eine
persische U bersetzung kannte, die nur ein Auszug
des indischen Werkes ist. Letzteres führt den Namen
des Rafah Taringini. Es ist die wahre Chronik des
Königreiches Cachemir, die einzige, bis jetzt in Indien
gefundene Zusammenstellung, der mau den Titel Ge-
schichte beilegen kann. Hr. Moorcroft entdeckte die-
ses Werk »82Z. Man kennt nur zwei Abschriften
davon. Die, welche er erhielt, ist auf die Ruide
vom Vogelbaum geschrieben und trägt Spuren hohen
Alters. Sie gehörte einem Cachcmirer', den der eng-
lische Reisende so glücklich war von einer, für un-
heilbar gehaltenen Krankheit zu heilen. Zehn Pundits
wareu drei Monate lang beschäftigt das Manuscript
abzuschreiben, während andre es verglichen.
Nordamerica.
Zu Bern ist der Brief eines Schweizers, der nach
Nordamerica ansgewandert war, an seine rückgeblie-
benen Verwandten im Druck erschienen. Er enthält
die naive Erzählung des Gesehenen und Erfahrnen
und schließt mit den Worten: „Es ist nicht leicht ei-
nen Rath zu geben in Betreff einer Auswanderung
nach Nordamerica, um da sein Glück zu finden.
Man muß es auch hier suchen und findet es nicht über-
all, nicht zu allen Zeiten und in allen Umständen
gleich. Auch hier ist gewöhnlich feder seines Glückes
eigner Schmidt, öfter noch als in Europa. Auch hat
man sich hier in Acht zn nehmen, daß man nicht
ans Unkunde der hiesigen Gesetze und Einrichtungen
und der englischen Sprache, von listigen Leuten und
Betrügern m Schaden gekracht werde. Es ist leicht
zu denken, daß unter den Auswanderern von Europa
nicht bloß Brave, sondern auch Gauner und Schel-
me sind."


Mannigfaltigkeiten.

Das Wettlaufen scheint in England
wieder Mode werden zu wollen; der Fußgfinger Cow-
lcy von Harrington wettete neulich, daß er dreißig
Meilen in zehn Stunden barfuß laufen wolle; der
Preis war eine Summe von zweihundert und fünfzig
Pfund Sterling. Der unglückliche Cowley gewann
zwar die Wette, aber als er an Ort und Stelle an-
ram, war man geuöthigt, ihn zu Bette zn bringen;
seine Füße waren wund und er hatte ein heftiges
Fieber. Cowley hat mit diesem rohen Handwerk schon
über Zehntausend Pfund Sterling gewonnen.


Dem Gesetze nach, darf in Frankreich
kein Sterbender zu Gunsten seines Arztes testiren und
kein Schüler des .Acsculap von feinen Clienten ein
Vermächtniß annehmcn. Indessen hat ein Pariser
Arzt dennoch unlängst dieses Gesetz ungeahndeL über-
treten. Er hatte einem armen Weibe viel Gutes er-
wiesen , welche, um sich dankbar zu bezeugen, ihm
Alles vermachte, was sie besaß: nämlich zwei kleine
Kinder, die sonst in das Waisenhaus gewandert wä-
ren. Der Doctor N. hat das Vermächtniß angenom-
men und es dürfte ihm auch von Niemanden streitig
gemacht werden.
N e f f, Red.

Ankündigungen.

Mannheim. (Aufforderung und Bitte.)
Oer hier unten bezeichnete Knabe, ist am vorigen Sonn-
tag den i A d. seinen Eltern entlaufen; da er seitdem
sich nicht wieder gezeigt hat, so ersuche ich diejenigen, bei
denen er sich allenfalls aufhält, oder die ihm auf offener
Strafe begegnen, denselben gegen eine angemessene Be,
lohnung und Ersatz jeglicher dadurch verursachten Unko-
sten, in die Behausung Lit. v. r Nr. r. dahier zurück
zu bringen.
Mannheim, den Febr. 1626.
Joh ann Paul Kump.
Signalement.
Namen: Querin Kump,
Alter: im Jahre,
Große: ungefähr Schuhe,
Gesichtszüge, dunkelbraune Augen, die Augenbraunsn
und Haare derselben Farbe, das Gesicht rund.
Seine Kleidung,.sn oben erwähntem Tage bestand aus
einer dunkelgrünen runden Kapve mit einem kleinen
Schilde, einem dunkelblauen ttebervock mir einem violet-
sammten Kragen mit vergoldeter Kordel besetzt, einem
braunen kattunenen Halstuche mit gelben Blumen, ei«
nem rochen Gilet mit gelben Sternchen, dunkelblauen
Hosen, ein Paar neuen Stiefeln, blauen Strümpfen-

Concert - Anzeige.


Freitag/ den 17. Febr.: Viertes Ab 0 n-
n e m/tt L - C 0 ncert im großen Saale.
Der C 0 nce rt - V 0 rstnnd.

Druckerei von F. K-lnfmaku's Witwe.
 
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